"Die Schweizer" - SRF verfilmt die schweizer Geschichte

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"Die Schweizer" - SRF verfilmt die schweizer Geschichte

Beitragvon Napoleon am Di 12 Okt, 2010 09:57

Habe heute einige Telefonate gehabt wegen einer Produktion die zur Zeit gerade gedreht wird.
Bei SF hat man sich bei ARD inspirieren lassen mit der Doku "Die Deutschen".
Bei uns fängt man mit Dufour an. Wird durch eine externe Produktionsfirma gedreht.

Am WE wird eine Schlachtszene während des Sonderbundkrieges gedreht.
Mit dabei die Compagnie 1861 und Mariz-Batterie. Anscheinend ist man noch auf der Suche nach Darstellern.

Ich bin mal gespannt.
Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind. Man muß mittelmäßig sein, wenn man beliebt sein will.
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Re: "Die Schweizer"

Beitragvon troupier suisse am Di 12 Okt, 2010 12:09

Man darf gespannt sein. Allerdings lauert in meinem Hinterstübchen eine Besorgnis wenn immer es darum geht, historische Ereignisse für's Fernsehpublikum zu illustrieren. Wir haben hier im Forum schon das Vergnügen gehabt, eine wenige gelungene Trouvailles zu diskutieren, die dank der Mitarbeit passionierter Re-enactoren auch vertretbar rüberkamen.

Allerdings erinnere ich mich mit Unbehagen an "Grenzgänge", eine 1997 entstandene Sendung von SF bei der man auf den Spuren den Sonderbundskrieges 1847 wandelte. Viele gute Ansätze und auch diverse schöne Impressionen für's Auge; aber bei historischen Details und der Ausstattung zuweilen ungeniessbar. Nie vergesse ich die Szene wo ein Infanterist mit seinem um den Hals gehängten Perkussionsgewehr auf einem Kavalleriepferd dahingaloppiert. Es war offenkundig, dass in manchen Inszenierungen entweder Ignoranten Regie führten, oder historische Finessen bewusst missachtet wurden um der Effekte willen. Das aktuelle Vorhaben wird ganz gewiss eine Gratwanderung. Sehr schnell erliegt man der Versuchung des "das merkt doch sowieso keiner".
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Re: "Die Schweizer"

Beitragvon gijoe am Do 14 Okt, 2010 17:23

Die historische Ausstattung bei Dokus lässt allgemein zu wünschen übrig, ausgenommen manchmal die BBC. Wenn kein Budget da ist darf man auch nicht viel erwarten. Gratis seine wertvolle Freizeit Opfern damit man 10 Sec. im TV zu sehen ist machen heute allenfalls noch Newbies und Mediengeile .
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Re: "Die Schweizer"

Beitragvon Gerald von Ameningen am Do 14 Okt, 2010 19:44

Die zwei Drehtage zur "Neunuhrglöcklein"-Sage waren in vielerlei Hinsicht derart phantastisch schön, dass ich sie nicht mehr missen möchte, obwohl ich weniger als 10 Sekunden zu sehen bin. (Immenhin war unser Engagement nicht ganz gratis, auch wenn von einer echten "Gage" keine Rede sein kann.)

Abgesehen vom persönlichen Lustgewinn: Warum sollen wir nicht auch über diese Plattformen an die Öffentlichkeit treten und so für unser Hobby direkt oder indirekt werben? Auch wenn die Penunze nicht stimmt?


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Re: "Die Schweizer"

Beitragvon Timotheus am Do 14 Okt, 2010 21:01

Gerald von Ameningen hat geschrieben:Die zwei Drehtage zur "Neunuhrglöcklein"-Sage waren in vielerlei Hinsicht derart phantastisch schön, dass ich sie nicht mehr missen möchte, obwohl ich weniger als 10 Sekunden zu sehen bin. (Immenhin war unser Engagement nicht ganz gratis, auch wenn von einer echten "Gage" keine Rede sein kann.)

Abgesehen vom persönlichen Lustgewinn: Warum sollen wir nicht auch über diese Plattformen an die Öffentlichkeit treten und so für unser Hobby direkt oder indirekt werben? Auch wenn die Penunze nicht stimmt?


Freundliche Grüsse
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Immerhin sprichst Du im Film akzentfreies Schweizerdeutsch... :smt016
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Re: "Die Schweizer"

Beitragvon Wolfgang Ritter am Fr 15 Okt, 2010 08:39

Gerald von Ameningen hat geschrieben:Die zwei Drehtage zur "Neunuhrglöcklein"-Sage waren in vielerlei Hinsicht derart phantastisch schön, dass ich sie nicht mehr missen möchte, obwohl ich weniger als 10 Sekunden zu sehen bin. (Immenhin war unser Engagement nicht ganz gratis, auch wenn von einer echten "Gage" keine Rede sein kann.)

Abgesehen vom persönlichen Lustgewinn: Warum sollen wir nicht auch über diese Plattformen an die Öffentlichkeit treten und so für unser Hobby direkt oder indirekt werben? Auch wenn die Penunze nicht stimmt?


Freundliche Grüsse
Gerald von Ameningen

Erstmal Glückwunsch, dass es bei euch so eine schöne Erfahrung war.
Ich habe bis jetzt zweimal bei Produktionen für's Fernsehen mitmachen können. Ich möchte es nicht missen, aber es gab bei der einen Sache auch durchaus einige heftige Unzulänglichkeiten. Wenn wir da als Darsteller - und nebenbei als einzige Recherche-Lieferanten - nicht andauernd ein Veto eingelegt hätten, wäre das ebenfalls nur unhistorischer Schmonzes geworden.

Ich würde so etwas unter Umständen auch wieder machen, sogar für eine längere Produktion, aber dann müssen bestimmte Sachen erfüllt sein.
Es wird von kundiger Seite (im Zweifelsfall von den Darstellern, falls da kein ordentlicher wissenschaftlicher Berater dabei ist) überwacht, ob Kleidung, Ausrüstung, Setting, Accessoires etc. historisch korrekt sind;
wenn so etwas den Fernseh-/Filmleuten überlassen wird, kommt zwnagsläufig Mist ala "Die Deutschen" mit Nirosta-Kettenhemd, middelaldää-pittoresk dreckverschmierten und barfüssigen Untertanen oder schlimmeres dabei heraus. Faktum.
Es muss eine angemessene Aufwandsentschöädigung drin sein. Jeder Cateringfahrer oder Nebelmaschinenbedienerassistent wird bezahlt, aber die Leute, die als Illustration der Story durch's Bild tapern, bekommen eventuell Benzingeld und sonst ein Dankeschön, nachdem sie Zeit und Nerven opfern, ihre Kenntnisse und ihre Ausrüstung zur verfügung stellen und durchaus strapazieren?
Auf keinen Fall.
Das ist für mich ein Hobby, wenn sich jemand dafür interessiert, schön. Aber ich missioniere nicht und muss auch nicht bekehren. Deshalb kann ich durchaus eine angemessene Entschädigung verlangen, wenn das nicht gewährleistet ist, sagt das schon mehr als genug über die Seriosität des Projekts aus.
wsill sagen: wen schon die Voraussetzungen derart mies sind, dass da keine annähernd adäquate Aufwandsentschäödigung drin ist, wie kann ich dann erwarten, dass der Film was taugt. Im Endeffekt ist das doch eher Antiwerbung....
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Re: "Die Schweizer"

Beitragvon gijoe am Fr 15 Okt, 2010 17:07

Sagen wir mal so bei einem Film wie z.b. " Gettysburg" wäre ich gratis mit dabei. Aber Dokus und B- Movies sind reine Zeitverschwendung. Werbung für unser Hobby ? Habe ich nix bemerkt. Und ich muss beschämt zugeben das ich noch kein einziges "Werk" in dem WWII Reenactoren aus unseren Reihen mitgespielt haben gesehen habe. :-s


Vermutlich wird es für oben genanntes Projekt verdammt schwierig historisch korrekt Ausgerüstete Darsteller zu finden !!!
Zuletzt geändert von gijoe am Fr 15 Okt, 2010 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Die Schweizer"

Beitragvon gijoe am Fr 15 Okt, 2010 17:12

Doppelpost !
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Re: "Die Schweizer"

Beitragvon Napoleon am Fr 15 Okt, 2010 17:51

Leider lassen sich auxh heute immer noch Darsteller finden, die um jeden Preis an einer Produktion beteiligt sein wollen, auch wenn das was sie bieten können nicht dem entspricht, was effektiv benötigt wird. Hauptsach im Fernsehen.

Nach dem was ich unterdessen über dieses Projekt nun weiss, wie und was schon so gelaufen ist, erwarte ich nicht wirklich viel. Lassen wir und überraschen.

Oder mit anderen Worten eines bekannten Regiesseurs: Das ist Fernsehen, nicht Geschichte!
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Re: "Die Schweizer"

Beitragvon Gerald von Ameningen am Fr 15 Okt, 2010 21:10

Napoleon, Gijoe und Wolfgang: Ich gebe Euch völlig Recht. Nur zur Vermeidung von Missverständnissen: Einer breiten Öffentlichkeit unser Hobby näher zu bringen, hat noch lange nichts mit missionieren oder bekehren zu tun. Aber wenn der/die eine oder andere sich aufgrund einer guten Doku/Medienauftritt/was_auch_immer beginnt, sich für Reenactment zu interessieren, würde ich mich darüber freuen. Und eine angemessene "Gage" kann eben von gratis bis irgendwohin reichen. Solange es kein "Schmerzensgeld" wird ...

Im Übrigen: Über das Projekt "Die Schweizer" weiss ich zu wenig, um konkret etwas beitragen zu können. Also lass ich es lieber.


Freundliche Grüsse
Gerald von Ameningen

P.S.: Timo, dass mein einziger Satz in's Schaffhauserdeutsch synchronisiert wurde ist für mich völlig OK.
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