Keltenstämme in der Schweiz

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Keltenstämme in der Schweiz

Beitragvon Riiabona am Di 28 Feb, 2006 14:56

Nun denn, so "verkeltisier" ich Euch ein bisschen, auf in die Latenezeit! Bild

Fangen wir bei den Helvetiern an, welche laut Cäsar in vier Gaue eingeteilt waren. Zwei davon sind bekannt, die Verbigener im Norden und südlich, die Tiguriner. Die anderen zwei Gaustämme sind unbekannt geblieben. Laut Poseidonois waren die Toutonen ein weiterer helvetischer Stamm, welcher aber von Cäsar wiederum als germanischer Wanderstamm dementiert wurde. Hinzu kommt, dass die Teutonen, Tougener oder Toygener als ein und derselbe Stamm gelten, obwohl der Wortlaut Tougener sich wunderbar als helvetischer Stamm eignen würde, man weise auf die Verbi-gener. Nun denn dies bleibt aber im Nebel der ungelösten Rätsel verborgen.

Die Sequaner nahmen gemeinsam mit den Raurakern vor der Einwanderung der helvetischen Stämme, welche spätestens um 112 v. Chr, als vollendet gilt, einen grossen Teil der Schweiz ein. Latene gehörte vermutlich zum ehemaligen Sequanerland, nach nachweislich zerstört wurde. Die Zeiteinheit und das Bild rivalisierender Stämme, könnte hierfür ein Grund gewesen sein. Mit der Zeit wurden die Sequaner immer mehr in den Westen abgedrängt.

Im Süden weilten derzeit die lepontischen Stämme, welche sich teilweise mit frühen keltischen Stämmen vermischten. Hiervon sind die Veragrer, Nantuanten und die Seduner , welche schon als keltische Stämme eingeteilt wurden und die Uberer, welche mit den Salassern, laut Plinius dem Älteren, zu den lepontischen Stämmen gehörten.

Im Osten der Schweiz lebten die Räter, welche sich zum Teil mit keltischen Stämmen vermischten oder eben auch rein rätisch blieben.

Noch heute stösst man in den Tälern zwischen Rätien, Tessin und Wallis auf die interessantesten Sprachvermischungen und Akzente, die sich von Tal zu Tal unterscheiden. Mit dem Bleniotalerakzent (TI) beispielsweise, kann man in Lugano nicht einmal ein Nachtessen bestellen, so erklärte mir ein älterer Einwohner. Für Sprachforscher wäre diese Gegend eine abenteuerliche Rumpelkiste, mit neuen und antiken Spracheinheiten, die sich kunterbunt durcheinandermischen, würde ich meinen.


Liebe Grüsse
Riiabona
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Beitragvon Hagelhans am Di 28 Feb, 2006 16:13

Wie sehr verztraust Du auf Cäsars gallischen Krieg?
Ich, zugegeben, habe bei ihm so manchen Zweifel.
Seine Auswüchse bei der beschreibung der gallischen Fauna machen mich in anderen Beziehungen enorm misstrauisch.
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Beitragvon Major Kusanagi am Di 28 Feb, 2006 16:14

Ein sehr interessanter Beitrag. Kannst Du mir Literatur zum Thema Kelten in der Schweiz empfehlen? Ich habe nur den Band "Die Helvetier - Kulturgeschichte eines Keltenvolkes" von Andres Furger und irgendwo staubt noch "Die ersten Schweizer" vor sich hin. Es ist in der Schweiz mit vielen historischen Themen zuweilen mühsam Bücher zu bekommen.
Major Kusanagi



Beitragvon Riiabona am Di 28 Feb, 2006 18:12

Hoi Hagelhans

Nun meine persönliche Meinung: Man stelle sich vor, man sei Cäsar und muss den argwöhnischen Senat dazu bringen, die Gelder weiterhin fliessen zu lassen und die Kritiker besänftigen. Als guter Stratege stellt man seine Interessen natürlich ins beste Licht, darf dies aber nicht zu verwegen tun, da es genug scharfsichtige Beobachter gibt. Also versucht man einigermassen die Waage in seinem Bericht zu halten und verunglimpft den Gegner dennoch unterschwellig durch die Blume.

Also diese Zeilen entspringen meiner Ansicht. Wäre Cäsars de bello gallico aus ethnischem Interesse entstanden, wüssten wir heute sehr genau, welcher Stamm wohin gehörte, wie, was, wo und überhaupt. Doch die Dominanz des Werkes sind die Quereleien mit dem keltischen Adligen und die Glorifizierung Roms (Cäsars)

Ich weiss, das Ganze ist sehr spitzzüngig ausgefahren. Bild Doch einfach die Ansicht einer Einzelnen. Bild


@ Major: Unter folgender Url findest Du ein paar Buchtipps:
http://www.keltengruppe.ch/buchtipps/buchtipps.html

Liebe Grüsse
Riiabona
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