Das Ende des Zweiten Weltkriegs
Der Zweite Weltkrieg beginnt am 1. September 1939 mit Hitlers Überfall auf Polen. Er endet am 2. September 1945 auf dem Schlachtschiff "USS Missouri". Hier unterzeichnen japanische Generäle die bedingungslose Kapitulation ihres Landes. General Douglas MacArthur, US-Oberbefehlshaber im Pazifik, erhält die Regierungsgewalt in Japan. Kaiser Hirohito, von seinen Untertanen als gottgleich verehrt, wird ihm unterstellt.
Hirohito ist es, der die Entscheidung zur Kapitulation trifft. Seine Generäle können sich nicht dazu durchringen. Japan führt seit Jahrzehnten einen imperialistischen Krieg, gegen Korea, in China, zuletzt gegen die USA. Die Militärs haben Angst vor Kriegsverbrecher-Prozessen. Außerdem hat Japan noch nie kapituliert, seit 2.000 Jahren nicht. Aber der Inselstaat liegt in Trümmern. Die Großstädte sind zu 80 Prozent zerstört, Hiroshima und Nagasaki von Atombomben verwüstet. 9 Millionen Menschen sind obdachlos. "Den Krieg unter diesen Umständen fortzusetzen, würde nicht nur zur völligen Zerstörung unserer Nation führen, sondern zur Zerstörung der menschlichen Zivilisation", sagt Tenno Hirohito am 15. August 1945 in einer Rundfunkansprache. Es ist überhaupt das erste Mal, dass die Japaner die Stimme ihres Staatsoberhaupts hören.
Bis zur Unterzeichnung der Kapitulation vergehen noch einmal zwei Wochen. In dieser Zeit begehen manche hohe Militärs Selbstmord, andere vernichten fieberhaft belastende Akten. In der Bevölkerung überwiegt die Erleichterung. Und die Angst der Kriegsverbrecher ist weitgehend unbegründet: Die Amerikaner lassen Hirohito Kaiser sein, wenn auch ohne Macht. Oberstleutnant Genda, der 1941 den Überfall auf Pearl Harbour plante, wird später Oberbefehlshaber der neuen japanischen Luftwaffe. Ein Staatssekretär im Rüstungsministerium steigt zum Außenminister auf, der Finanzminister des Kriegskabinetts wird später - trotz Verurteilung durch ein Militärtribunal - Justizminister.