Morgen vor 140 Jahren fand der legendäre "Husarenritt" des Grafen Ferdinand von Zeppelin statt.
Ferdinand Graf von Zeppelin war zwar nicht Husar, sondern startete seine militärische Karriere im würtembergischen Ingenieurkorps, war später Generalstabs- und Dragoneroffizier, ab 1882 Kommandeur des Ulanen-Regiment „König Karl“ (1. Württembergisches) Nr. 19 in Ulm und zuletzt General der Kavallerie.
Am 25. Juli 1870 wurde der damalige Dragonerhauptmann Graf von Zeppelin von einer nach der Kriegserklärung bei Kandel aufmarschierten badischen Division zu einer Aufklärungspatrouille kommandiert, um die Stärke der im Raum Hagenau-Bitsch bereitgestellten französischen Armee zu erkunden. Für die wenige Tage später stattfindenden Schlachten von Weißenburg und Wörth war diese Erkundung eine wichtige Vorbereitung.
Der aus zwölf Mann bestehende Reitertrupp wollte gerade auf dem Schirlenhof, nahe Froeschwiller, das Mittagsmahl bestehend aus Pellkartoffeln, Sauermilch und Eier zu sich nehmen, als sie von einer ganzen Eskadron französischer Chasseurs á Cheval vom 12. Regiment Chasseurs à cheval überrascht wurden. Es kam zu einem kurzen Gefecht wobei mehrere Dragoner fielen und die übrigen in Gefangenschaft gerieten. Andere Quellen berichten, dass ein Franzose und ein Deutscher tödlich verwundet wurden.
Einzig Zeppelin, der sich ein französisches Pferd aneignen konnte, gelang die Flucht. Dem Grafen gelang es, die Kette der Einschließer zu durchbrechen und auf dem erbeuteten Pferd über Hirschthal die Grenze zu erreichen. Am Platz, wo Graf Zeppelin wieder deutschen Boden betrat, stand ein mächtiger Baum, der später "Zeppelin-Buche" genannt wurde. In Nothweiler, wo er eine kurze Rast machte und nach der Überlieferung sein Pferd am Dorfbrunnen tränkte, nannte man diesen Brunnen später "Zeppelinbrunnen".