Die Geisterschlacht von Edge Hill
Bei Edge-Hill trafen am Sonntag dem 23. Oktober 1642 die Truppen von König Charles I. und jene des Parlaments aufeinander um eine der ersten grösseren Schlachten des englischen Bürgerkriegs auszufechten. Nebst dem überraschenden Seitenwechsel von Kavallerie des Parlaments mitten im Kampf, ist diese Schlacht durch ihren unklaren Ausgang charakterisiert. Neben den rund 6000 Toten und 6000 Verwundeten blieb auch ein unerklärliches Phänomen zurück.
Zwei Monate nachdem das Kämpfen und Morden auf den Feldern stattgefunden hatte, vernahm eine Gruppe von Schäfern und Reisenden am sehr frühen Samstagmorgen des 23. Dezembers 1642 aus der Ferne den nahenden Klang von Trommeln und Stimmen. Naturgemäss schreckte sie diese Geräuschkulisse auf, und in Erwartung kriegerischer Ereignisse bereiteten sie sich darauf vor den Ort rasch zu verlassen. Doch was folgen sollte war nicht von dieser Welt.
Wie eine Projektion war über den Boden schwebend, der Aufmarsch zweier Armeen zu sehen. Die eine unter der Flagge des Königs, die andere unter der Fahne des Parlaments. Infanterie und Kavallerie eröffneten eine Schlacht und die unfreiwilligen Zuschauer erkannten dass es sich nicht um ein reales Ereignis handelte. Wie gelähmt sahen sie dem Kampf weiter zu und wagen nicht davonzurennen, um vielleicht die Aufmerksamkeit dieser "inferialischen" Geistersoldaten auf sich zu ziehen und deren Opfer zu werden.
Dann zogen sich die royalistischen Truppen aus der Geisterschlacht zurück, und die Truppen des Parlaments blieben noch eine Weile auf dem Schlachtfeld, um dann zu verschwinden wie sich eine Rauchfahne im Wind verflüchtigt. Nach drei Stunden war der Spuk vorbei. Die entsetzten Zeugen des Geschehens eilten nach der nahen Ortschaft Kinton und weckten aufgeregt den Friedensrichter William Wood und den Priester Samuel Marshall. Leicht misstrauisch, entschlossen sich Gottesmann und Friedensrichter den Ort in der kommenden Nacht zur selben Zeit in Augenschein zu nehmen.
Mit kamen zu dieser nächtlichen Ortsbesichtigung zur Weihnachtszeit auch andere Leute aus dem Ort, und sie sollten nicht enttäuscht werden. Die Geisterschlacht begann zur gleichen Stunde ein zweites Mal abzulaufen. In den folgenden Nächten kamen die Neugierigen umsonst, denn es geschah nichts was Schauern machte, ausser das es sehr kalt war. Erst am folgenden Samstag manifestierte sich wieder eine Geisterschlacht, und sie wiederholte sich am Sonntag.
Der in Oxford residierende König Charles I. vernahm von der Erscheinung. Der Verdacht kam auf, dass es sich um eine Geistermär aus der Propagandaküche der Parlamentarier handelte, um den König zu necken und das Volk zu schrecken. Der Hof sandte mit Oberst Lewis Kirke und den Hauptleuten Dudley und Waithman drei Gentlemen des Vertrauens vor Ort, um die Vorfälle mit angemessener Skepsis zu untersuchen. Sie sollten dafür sorgen dass keine Unruhe unter der lokalen Bevölkerung aufkam, und ganz allgemein das Phänomen prüfen.
Nachdem die Untersuchungskommission die Berichte von Augenzeugen vor Ort gehört hatte, begab sie sich am kommenden Samstag nachts auf das Feld um zu sehen ob sich die Geisterschlacht wiederholte. Und in der Tat, sie sahen das Unnatürlich nicht nur mit eigenen Augen, sondern erkannten als Veteranen der Schlacht auch Kameraden die vor zwei Monaten bei Edge-Hill den Tode gefunden hatten unter den Geisterkriegern wieder, wie etwa Sir Edmund Varney.
Danach verbreitete sich die Neuigkeit von der amtlich bezeugten Geisterschlacht wie ein Lauffeuer. Man deutete sich als Zeichen des Zornes Gottes gegen den unseligen Bürgerkrieg, was die Parteien allerdings nicht daran hinderte, sich weiter zu bekämpfen.
Siehe "WONDERS IN THE AIR" : http://www.thebookofdays.com/months/jan/23.htm