Operation Crossroads

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Operation Crossroads

Beitragvon Lucky Jack am Fr 08 Jul, 2005 20:40

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Auf dem
Bikini-Atoll
=P~

Reisebericht einer aussergewöhnlichen Tauchreise zu historischen Schiffswracks des 2.Weltkrieges.

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Das Bikini-Atoll öffnete 1996 die Tore für Taucher. Zur Auswahl stehen heute 9 Schiffe. Am bekanntesten davon ist die USS Saratoga, ein 300 Meter langer Flugzeugträger, grösser als die Titanic.
Gleich in der nähe liegt die Nagato, von der Admiral Yamamoto den Befehl zum Angriff auf Pearl Harbor gegeben hat.

Zur historischen Sammlung gehören unter anderem zwei U-Boote sowie ein Kriegsschiff und zwei Zerstörer



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Das Bikini-Atoll liegt im Pazifischen Ozean. Es gehört mit seinen insgesamt 23 Inseln zu den Marshallinseln. Die Landmasse aller zugehörigen Inseln umfasst 6,01 km². Die umschlossene Lagune ist 594,14 km² groß. Die größten Inseln sind Bikini, Eneu, Eninman und Nam.
Im Jahr 2003 lebten 167 Einwohner auf den Inseln. Alle anderen Ureinwohner sind auf diversen Inseln des Marshall-Archipels verteilt.
Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieg beschlossen die Vereinten Nationen, dass der Gebrauch von Gebieten der Marshall-Inseln, für die Sicherheitsbedürfnisse der USA, keinerlei Beschränkungen unterliegt. So wurden das Bikini-Atoll und das Eniwetok-Atoll von den Amerikanern für Atomwaffentests ausgesucht. Während der Testserien waren rund 42.000 amerikanische Techniker, Wissenschaftler und Militärs auf Bikini stationiert. Die Ureinwohner wurden auf die südöstlichere Insel Rongerik umgesiedelt.
Die Operation Crossroads war die erste atomare Testserie, die weltweit nach dem erfolgreichen Trinity-Test und dem Abwurf der zwei Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki von den USA durchgeführt wurde.
Mit dieser Testserie, die 1946 auf dem Bikini-Atoll in der Südsee stattfand, sollten die Effekte getestet werden, die Atombombenexplosionen auf ihre Umgebung ausüben. Zudem stand das Design der Trinity-Bombe auf dem Prüfstand.
Der Test bestand aus zwei Zündungen von Atombomben. Bei dem Able-Test wurde die Bombe aus einem B-29-Bomber abgeworfen
Beim Baker-Test wurde die Atombombe in einem Behälter unterhalb eines Schiffes angehängt und so unter Wasser gezündet.
Für beide Tests wurden 71 alte amerikanische Militär- und Frachtschiffe in das Bikini-Atoll verbracht. Dazu kamen japanische und deutsche Schiffe, die den USA während des Zweiten Weltkriegs in die Hand gefallen waren. Der Flugzeugträger USS Saratoga ist wohl das bekannteste beteiligte Schiff. Gleichzeitig wurden die atomaren Auswirkungen auf Flugzeuge und Tiere getestet


Das Fazit der beiden Atomtests war, dass die Unterwasserzündung einer Atombombe sehr viel verheerender wirkt als eine über der Wasseroberfläche. Dies ist bedingt dadurch, dass sich Wasser - im Gegensatz zu Luft - sehr schlecht komprimieren lässt. Die Crossroads-Tests sind möglicherweise das Startsignal zur Entwicklung von Atomraketen mit Unterwasserzündung sowie von Atomtorpedos, die in einem einzigen Abschuss ganze Flottenverbände vernichten können.


[-X So genug ein Ausführlicheren Bericht in einiger Zeit auf http://www.barakuda.ch nachzulesen 8-[

Mfg L-Jack \:D/
Lucky Jack



Beitragvon Steve am Mo 10 Okt, 2005 07:17

Liegt nicht auch die "Prinz Eugen" vor Bikini?
Kann man die auch betauchen?

Gruß
Steve
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Prinz Eugen

Beitragvon Lucky Jack am Mo 10 Okt, 2005 13:46

Der "Stille" Abgang eines stolzen Kriegs-Schiffes

Mit der deutschen Kapitulation kam der Kreuzer, der als einzige schwere Einheit der deutschen Kriegsmarine den 2. Weltkrieg überstand, in Kopenhagen unter britisches Kommando. Ende Mai 1945 wurde er mit einigen anderen deutschen Schiffen nach Wilhelmshaven gebracht. Im Dezember 1945 fiel das Schiff dann per Losentscheid als Kriegsbeute an die Amerikaner. Am 13. Januar 1946 wurde das Schiff nach Boston überführt, dort wurden in einer Marinewerft verschiedene Ausrüstungsgegenstände ausgebaut. Anschließend wurde die Prinz Eugen ab dem 1. Mai 1946 durch den Panama-Kanal nach San Diego überführt, ab 10. Mai 1946 nach Honolulu. Die Verbringung erfolgte mit Schleppern, weil zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Kessel arbeitete.

Anschließend erfolgte der Weitermarsch zum Bikini-Atoll, Marshallinseln. Hier wurde das Schiff eine Seemeile entfernt vom Nullpunkt eines Atombombenversuchs mit zahlreichen weiteren Versuchsschiffen verankert.


Bei der Explosion am 1. Juli 1946 erlitt das Schiff noch keine sichtbaren Schäden. Am 25. Juli 1946 wurde eine weitere Atombombe unter Wasser gezündet, wobei das Schiff scheinbar ebenfalls keine Schäden, aber sehr starke Verstrahlung erlitt.

Nur wenige der Schiffe überstanden beide Tests und blieben schwimmfähig. Eines von ihnen war eben der deutsche Schwere Kreuzer Prinz Eugen. Antriebslos treibend und schwer verstrahlt, wurde das Schiff ins Nachbaratoll Kwajalein geschleppt und dort vor der Insel Ebu vertäut. Da man nicht so recht wusste, was mit dem Schiff anzufangen, blieb es dort liegen, bis es 22. Dezember 1946 in einem Sturm kenterte und sank. Noch heute liegt es am selben Platz auf dem Riff: das Heck mit Ruder und Schrauben aus dem Wasser, den Bug auf 30 Meter Wassertiefe.

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Schwere Kreuzer Prinz Eugen
Lucky Jack



Beitragvon schlumpf am Di 11 Okt, 2005 07:56

Wenn ich mich recht entsinne, mussten die Ureinwohner nochmals umgesiedelt werden, weil durch den Wind die Einwohner massiv mit radioaktivem Niederschlag eingedeckt wurden. Diese zweite Umsiedlung wurde aber erst eingeleitet, als die ersten Strahlenschäden auftauchten.
Das ganze Verhalten der USA (wie auch der Franzosen) gegenüber den Einheimischen war mehr als "denäbe".
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