Der "Stille" Abgang eines stolzen Kriegs-Schiffes
Mit der deutschen Kapitulation kam der Kreuzer, der als einzige schwere Einheit der deutschen Kriegsmarine den 2. Weltkrieg überstand, in Kopenhagen unter britisches Kommando. Ende Mai 1945 wurde er mit einigen anderen deutschen Schiffen nach Wilhelmshaven gebracht. Im Dezember 1945 fiel das Schiff dann per Losentscheid als Kriegsbeute an die Amerikaner. Am 13. Januar 1946 wurde das Schiff nach Boston überführt, dort wurden in einer Marinewerft verschiedene Ausrüstungsgegenstände ausgebaut. Anschließend wurde die Prinz Eugen ab dem 1. Mai 1946 durch den Panama-Kanal nach San Diego überführt, ab 10. Mai 1946 nach Honolulu. Die Verbringung erfolgte mit Schleppern, weil zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Kessel arbeitete.
Anschließend erfolgte der Weitermarsch zum Bikini-Atoll, Marshallinseln. Hier wurde das Schiff eine Seemeile entfernt vom Nullpunkt eines Atombombenversuchs mit zahlreichen weiteren Versuchsschiffen verankert.
Bei der Explosion am 1. Juli 1946 erlitt das Schiff noch keine sichtbaren Schäden. Am 25. Juli 1946 wurde eine weitere Atombombe unter Wasser gezündet, wobei das Schiff scheinbar ebenfalls keine Schäden, aber sehr starke Verstrahlung erlitt.
Nur wenige der Schiffe überstanden beide Tests und blieben schwimmfähig. Eines von ihnen war eben der deutsche Schwere Kreuzer Prinz Eugen. Antriebslos treibend und schwer verstrahlt, wurde das Schiff ins Nachbaratoll Kwajalein geschleppt und dort vor der Insel Ebu vertäut. Da man nicht so recht wusste, was mit dem Schiff anzufangen, blieb es dort liegen, bis es 22. Dezember 1946 in einem Sturm kenterte und sank. Noch heute liegt es am selben Platz auf dem Riff: das Heck mit Ruder und Schrauben aus dem Wasser, den Bug auf 30 Meter Wassertiefe.
Schwere Kreuzer Prinz Eugen