US-Veteran der D-Day-Hochstapelei verdächtig

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Beitragvon dustoff am So 26 Jul, 2009 09:32

Solche 'Münchhausen' des Krieges wird es sicher viele geben.
Etwa so wie viele Franzosen behaupten in der Resitance gewesen zu sein .... und es sicher nie waren!
Gruss
Danielle


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Beitragvon troupier suisse am So 26 Jul, 2009 12:43

Das missbräuchliche Aneignen einer Veteranenrolle mit Ehrungen die einem nicht zukommen ist hauptsächlich in einem Umfeld attraktiv, in der sich eine übersteigerte Heldenverehrung etabliert hat. Nur wenn die Rolle Prestige und Ansehen verspricht, verlockt sie auch dazu in sie zu schlüpfen. Eine Gesellschaft die kritiklos und devot Veteranen in den Heldenolymp hebt, ist natürlich blossgestellt und verärgert, wenn jemand diese Neigung ausnutzt.

Der Helden- und Siegerkult in den USA fördert natürlich auch Hochstapelei, die nach unrechtmässigem Lorbeer greift. Die Massnahmen gegen solchen Missbrauch muten allerdings etwas irrtierend an, für ein Land das Demokratie und Freiheit auf seine Fahnen geschreiben hat. Der im Dezember 2006 in Kraft getretene Stolen Valor Act stellt das Tragen und das missbräuchliche Beanspruchen von US-Auszeichnungen unter Strafe.

Mit dem Stolen Valor Act kann der Staat das missbräuchliche Beanspruchen militärischer Auszeichnungen auf die man kein Anrecht hat, und zwar in Wort und Schrift, mit bis zu 5000 Dollar Strafe und sechs Monaten Gefängnis bestrafen. Wenn der Missbrauch Tapferkeitsaufzeichnungen oder das Purple Heart betrifft kann die Strafe das Doppelte betragen. Dies heisst dass man US-Bundesgesetz verletzt, wenn man schriftlich oder mündlich unrechtmässig den Anspruch auf eine oder mehrere Medaillen, selbst auf eine Feldzugsauszeichnung, erhebt.

Ebenso macht man sich strafbar, wenn man in Wort oder Schrift fälschlich behauptet ein ehemaliger Angehöriger der Ranger, Seal oder sonstiger US-Eliteeinheiten zu sein. Auch das Tragen von Springerabzeichen die eine Ausbildung zum militärischen Fallschrimspringer ausweisen, verstösst gegen das Gesetz. Wenn man in einem Chat-Room im Internet, an einer Bar oder auf dem Dorfplatz Heldengeschichten erzählt, in denen man Elitestatus in Anspruch nimmt um die Damenwelt zu beeindrucken, macht man sich strafbar und kann beim FBI angezeigt werden.

Es gibt in den USA weite Kreise, die das missbräuchliche Tragen von militärischen Auszeichnungen oder die fälschliche Behauptung einer Eliteeinheit angehört zu haben als ein kriminelles Verbrechen betrachten, welches schlimmer als Kindsmissbrauch sei. Das sagt viel aus über die Seelenwelt einer Gesellschaft.
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