von troupier suisse am Sa 23 Aug, 2008 11:04
Indes fragt man sich, ob führende Demokratien Lehren aus der Vergangenheit gezogen haben? Ich denke an Foltergefängnisse, an Haftlager und an geheime Gerichte. Und ich denke an die Tatsache, dass es möglich ist dennoch den Rest des Lebens vorsorglich in Haft behalten zu werden, auch wenn einem ein solches Gericht freisprechen sollte.
Darf es sein, dass die Furcht vor einer Bedohung, egal wie real oder irreal sie sein mag, ein demokratisches System dazu legitimiert sich solcher Methoden zu bedienen, die gleichsam Gerechtigkeit, Toleranz und Verständnis für die Mitmenschen derart missachten? 1927 war es die Furcht vor einem Klassenkampf, welche Gerechtigkeit verunmöglichte. Heute ist es eine andere Furcht, die Unrecht legalisiert. Aber Unrecht ist Unrecht geblieben.
Die Welt ist eine Bühne, aber das Stück ist schlecht besetzt. (Oscar Wilde)