Abfallgruben im Mittelalter

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Abfallgruben im Mittelalter

Beitragvon Hagelhans am Mo 02 Jun, 2008 19:56

Diesen Text verfassste ich für eine Infotafel am Hist. handwerker Markt Wellenberg. Da wir das konzept mit den tafeln fallen liessen, kahm dieser Text nicht an die Öffentlichkeit.
Hier möchte ich ihn desshalb interesierten zugänglich machen.

"Abfallgrube

Wie heute, so beschäftigte den Menschen des Mittelalters auch damals schon die Sorge wohin mit dem Abfall?
Um dieser Sorge ein Ende zu schaffen und den Unrat zu entsorgen grub man Gruben die vielerlei gestallt sein konnten. Von der einfachen Erdaushebung über mit Weidengeflecht oder Holzbohlen ausgekleidete Schächte bis hin zu mit Steinen gemauerten Latrinen war alles möglich. Je nach Vermögen, Luxusbedürfnis des Erbauers oder den allfälligen Verordnungen der Obrigkeit entsprechend. Recht beliebt waren Konstruktionen bei denen man bei ausgedienten Fässern den Boden und Deckel entfernte und diese dann in einer Grube übereinander gestapelt versenkte.
Unterschiedliche Verordnungen und Erlasse von Obrigkeiten, wie oft oder zu welchen Stichtagen diese Gruben entleert werden sollen, zeige uns, dass an sich auch im Mittelalter Gedanken um die Sauberkeit und das verhindern von Geruchsemissionen innerhalb von Stadtgrenzen gemacht hat.
Aus Androhungen von Bussen und Straffen in den Verordnungen und Urteilen aus Gerichtsprotokollen können wir aber entnehmen, dass es auch schon damals arge Abfallsünder gegeben hat die absichtlich oder aus Gleichgültigkeit ihren Unrat nicht weggebracht haben.
Gewisse Schlaumeier gruben, sofern sie genügend Platz um ihr Anwesen hatte einfach eine neue Grube und schütteten die alte, bis zum Rand volle, einfach zu. In vielen Orten war dieses Verfahren aber ebenfalls unter Straffandrohung verboten.
Dass es trotzdem dazu kam beweisen Archäologische Grabungen und die Müllsünder von einst sind das Glück der Wissenschaft von heute.
Alles was nicht mehr benötigt wurde oder in zwei ging landete in diese Gruben. Scherben von Tongefässen, angekohlte Holzteller, verbogene Messerklingen zeigen uns welcherlei Gestalt die Alltagsgegenstände in der Vergangenheit waren. Knochen lernen uns viel darüber wie oft und von welchen Tieren Fleisch gegessen wurde und sogar aus dem Kot der ehemaligen Hausbesitzer können heute unter dem Mikroskop Rückschlüsse über die Ernährungsplan gemacht werden."


Am Rande unseres Lagers auf dem Wellenberg hatten wir eine "A"- Abfallgrube rekonstruiert. :smt020
Hatt jemand eigentlich Bilder davon? 8-[
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Beitragvon Napoleon am Mo 02 Jun, 2008 19:57

Ich hoffe schon, denn die war wirklich super gemacht.
Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind. Man muß mittelmäßig sein, wenn man beliebt sein will.
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Beitragvon Hagelhans am Mo 02 Jun, 2008 20:05

Diese Abfallgrube zu mache war ja auch nicht gerade billig. Seegras und ich haben eine ganze Menge Alkohol infestiert um auf diese Schnapsidee zu kommen. :smt002
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Beitragvon Hifu am Di 03 Jun, 2008 08:29

Hagelhans hat geschrieben:Diese Abfallgrube zu mache war ja auch nicht gerade billig. Seegras und ich haben eine ganze Menge Alkohol infestiert um auf diese Schnapsidee zu kommen. :smt002


Und an die teure Keramik, die wir "dafür" zerschlagen haben, dürfen wir gar nicht denken.... #-o
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Beitragvon Seegras am Di 03 Jun, 2008 11:21

Hagelhans hat geschrieben:Seegras und ich haben eine ganze Menge Alkohol infestiert um auf diese Schnapsidee zu kommen.


Actuellement, du meinst vermutlich "investiert", aber "ingestiert" wäre auch ganz passend. ;))

Aber die richtige Investition waren natürlich schon alle die Krüge und Gläser die wir zerschlagen haben.
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