Schaffhausen 1 April 44

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Beitragvon panzerschreck am So 23 Mär, 2008 11:08

Ein Irrtum ?

http://www.ideesuisse.ch/254.1.html?&no ... &tx_ttnews[tt_news]=349&tx_ttnews[list]=428%2C349%2C785%2C788%2C379%2C347%2C142%2C356&tx_ttnews[backPid]=201&cHash=2bff5fd149
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Beitragvon dustoff am So 23 Mär, 2008 11:24

Nein ein Irrtum war die Bombardierung nicht .... die Bomber haben Ihr Ziel (ein Rüstungsbetrieb der Kanonenrohre für die Deutschen herstellte) verfehlt.

Das hat mir sogar jemand gesagt der bei Schaffhausen bei einer flabbatterie stioniert war zum Zeitpunkt des Angriffes.
Gruss
Danielle


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Beitragvon Parabellum am So 23 Mär, 2008 15:18

Es gibt mehr als genug Beispiele, dass sich Bomber verflogen und falsche Ziele innerhalb Deutschlands angriffen. Damals wurde noch weitgehend "von Auge" navigiert - die Funk- und Radarhilfsmittel für die Navigation in der Luft standen erst in der Entwicklungsphase.

Dass die US Regierung während des Krieges äusserst zynisch agierte ist jedoch auch nicht von der Hand zu weisen. Die Werke von Opel (GM) und Ford produzierten während dem ganzen Krieg für die Wehrmacht und wurden praktisch nicht beschädigt.....

Ob es ein Irrtum oder Absicht war, wird sich erst nachweisen lassen, wenn die entsprechenden US-Archive zugänglich sein werden - so lange ist für mich beides möglich. Beides wäre allerdings kein Ruhmesblatt für die Amis - denn gleichzeitig profitierten sie von der neutralen Schweiz und ihrer Lage für die Operationen ihrer Geheimdienste http://de.wikipedia.org/wiki/Allen_Welsh_Dulles - und zudem wurden von der Oerlikon 20 mm Kanone in den USA 124.735 Exemplare und eine Milliarde Schuss Munition in Lizenz hergestellt. Mit der Oerlikon Kanonen wurde
ein Drittel der japanischen Jagdflieger abgeschossen. Aus naheliegenden Gründen konnte diese Kanone nicht in der Schweiz gebaut und exportiert werden. http://de.wikipedia.org/wiki/Oerlikon_F ... ch%C3%BCtz damit hat die Schweiz auch den für sie möglichen Beitrag zur allierten Rüstung beigetragen.

Die Lieferung von Waffen an Deutschland war immer kleiner als gerne kolportiert wurde.

http://www.uek.ch/de/schlussbericht/Pub ... estung.htm

Hier heisst es unter anderem: In Bezug zum gesamten deutschen Rüstungspotential waren die erwähnten Lieferungen aber verschwindend klein. Da die Deutschen eigene sehr gute 20 mm Kanonen hatten und möglichst wenige Devisen ins Ausland gehen sollten, konnten nur vergleichsweise wenige Waffen verkauft werden. Die deutsche Rüstungswirtschaft war zwar effizient und produzierte sehr gute Qualität - trotzdem war das Beschaffungswesen durch und durch korrupt. Nur gegen Bezahlung von Schmiergeldern war es überhaupt möglich Aufträge der Wehrmacht zu erhalten.
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Beitragvon Napoleon am So 23 Mär, 2008 15:34

Da es sich bei den bombardements über der Schweiz immer um eher kleinere Verbände handelte, denke ich schon das der grossteil fälschlicherweise abgeworfene Bomben waren, was nicht zu beweisen ist.
Jedoch kann ich mir trotzdem (bei allem was wir sonst halt von den Amerikanern gewohnt sind) nicht vorstellen, das einezlene Gruppen den Auftrag hatten Schweizer Ziele zu bekämpfen, denn nicht nur die 25 Besatzungen hätten es weitergeben können, auch das ganze Bodenpersonal welches auf jenem Stützpunkt war, und das waren sicher nicht nur 100 Leute.

Noch was zum System der US Bomberverbände:
Eine Staffel bestand meist aus max. 25 Bombern, die mit anderen Staffeln zu einem ganzen zusammengefügt wurden. Dazu kamen dann noch die Staffeln mit den Jägern, die für den Schutz aufkommen sollten.
Jeder diese Bomberstaffeln hatte ein Primär und 2-3 Sekundärziele, welche als Ausweichmöglichkeit angeflogen werden sollten, wenn das Primäre aus welchen Gründen nicht erreicht werden konnte.
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Beitragvon Parabellum am So 23 Mär, 2008 15:49

Zu den richtigen Anmerkungen von Napoleon nur noch der Vollständigkeit halber: Gerade beim Abwurf auf Ausweichziele sind besonders viele Fehler passiert. Oft konnte man wegen dichten Wolken das Primärziel nicht anvisieren. Dann wurde einfach auf die nächsten sichtbaren Bauwerke welche in einem Wolkenloch auftauchten abgeworfen. Man muss dabei bedenken, dass die Bomber ohne ihre Last natürlich etwas schneller aber vor allem viel beweglicher waren. Meistens war es nur eine Frage der Zeit, bis feindliche Jäger auftauchten. Selbstverständlich war auch ein MG- bzw. Kan-Treffer absolut vernichtend solange man die Bomben an Bord hatte. Es ging also ums Überleben wenn man die Bomben so schnell wie nur irgendmöglich loswerden wollte.
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Beitragvon Hagelhans am So 23 Mär, 2008 16:06

Bei der Bombardierung des Kraftwerk Rheinsfelden wurde die Besatzung möglicherweise absichtlich oder durch eine schlamperei der Zielvergebenden Stabes dazu gebracht die Bobe auf die Schweiz nieder zu lasse.

Primärziel des Angriffes war Rotweil. Bei Anflug erhielt der Staffelführer über funk die Anweisung "Säkundärziel bekämpfen" Dies obwohl ein stralend heller Somertag war.
Als er Rheisfelde erreicht hatte fukte er zurück was die weissen Kreuze auf den Hausdächern zu bedeuten hätten. Als Antwort kahm wieder "Sekundärziel bekämpfen"
Darauf wurden die Bomben geworfen.

Dass die Bobber scheinbar erst unschlüssig waren und über dem Zielgebiet kreisten habe ich von einem Augezeuge bestätigt.
Meine Mutter ging damals in Windlach zur Schule und war mit der Klasse auf einem Spatziergang richtung Zweideln. Sie saah den Angriff und die fallenden Bomben.
Bei der Entschärfung eines Blindgängers verlohr ein Onkel von mir ein Bein. Der Spliter ist noch immer im Famielienbesitz.
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Beitragvon piranha am Di 25 Mär, 2008 20:47

ZU Rheinsfelden:
Habe gehört, dass irgendwo am Rhein oberhalb des Kraftwerkes Rtg. Eglisau noch ein Bombensplitter als Mahnmal zu besichtigen sei. Weis da jemand was darüber?

Gruss P
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Beitragvon Hagelhans am Di 25 Mär, 2008 21:17

Ich kenne die Geged eigentlich recht gut aber davon weiss ich nichts.
dass restaurant etwas weiter Rhein aufwärts kann ich aber empfehlen. Besonders im Sommer. Ein sehr schöner Garten.
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Beitragvon santosdumont am So 30 Mär, 2008 00:43

Na,ich denke auch nicht,das diese bombardierungen absichtlich waren.Mann muss auch bedenken,das eben gerade wegen der Zerstoerungen der Staetde und Landschaften,sich das Bild,auch von oben,jeden Tag aenderte,also ist es sehr schwer,sich an gewisse Punkten zu orientieren,die vieleicht dadurch anders,oder sogar ganz weg waren!
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Beitragvon Dietrich am Mo 31 Mär, 2008 16:44

Der Kommentator war offensichtlich der Meinung, die Bombardierung sei absichtlich gewesen; spricht er doch vom Bahnhof als dem "Hauptziel des amerikanischen Angriffs".

Hat es eigentlich jemals eine Stellungnahme der Amerikaner gegeben, außer einem "Oupps"?
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