Bei der Neuorganisation der Sanitätstruppen hat man für die sanitätsdienstliche Versorgung drei „Sanitätshülfslinien“ organisiert. Die erste sollte durch das Truppensanitätspersonal gestellt werden, also von den Sanitätern, die den Einheiten zugeteilt waren.
Die zweite „Sanitätshülfslinie“ wurde bei den Divisionen durch die Sanitäts-Abteilungen und die Gebirgs-Sanitäts-Abteilungen gestellt, bei den Landwehr-Brigaden durch die selbständigen Ambulanzen und bei den Festungsbesatzungen durch die Gebirgsambulanzen.
Die dritte Linie bildeten die in den Feldlazaretten eingeteilten Ambulanzen, Sanitätskolonnen und Rotkreuzkolonnen und die Sanitätszüge.
Die Ausrüstung
Die Ausrüstung der ersten Linie war sehr bescheiden und beschränkte sich auf das den Truppensanitätern zur Verfügung stehende Material. Das Material der Kompanien der Sanitäts-Abteilungen und der Ambulanzen war um einiges umfangreichen und benötigte auch spezielle Fahrzeuge. Es standen 2 Sanitätstfourgons, 3 Blessiertenwagen, 1 Fourgon und 1 zweirädrige Fahrküche zur Verfügung, alle zweispännig (Küche einspännig), also total 13 Zugpferde. Die Gebirgs-Sanitäts-Kompanien hatten dafür 20 Saumtiere zugeteilt.
Die Landwehr Sanitäts-Kolonnen waren etwas umfangreicher ausgestattet: 24 requirierte Wagen für den Krankentransport, alle zweispännig, 2 Fahrküchen (einspännig), 1 Bagagewagen und 1 Proviantfourgon mit total 54 Zugpferden. Die Feldlazarette hatten zusätzlich noch 2 vierspännige Sanitätsfourgons und ein requirierter Motorwagen. Etwas anders sah die Fahrhabe der Sanitätszüge der Landwehr aus, sie bestand aus etwa 20 Eisenbahnwagen!
Die Nummerierung
Die Sanitäts-Abteilungen (Auszug) nummerieren von 1 bis 6, die Gebirgs-Sanitäts-Abteilungen (Auszug) trugen die Nummern 1, 3, 5 und 6.
Die Ambulanzen (Landwehr) in den Feldlazaretten nummerieren von 11 bis 16, die selbständigen Ambulanzen von 19 bis 24 und die Gebirgs-Ambulanzen von 25 bis 28.
Die Sanitätskolonnen (Landwehr) in den Feldlazaretten von 11 bis 16, ebenso die Rotkreuzkolonnen zu je 2 Kompanien.
Die Sanitätszüge (Landwehr) nummerierten von 1 bis 10.
Kleiner Nachtrag für uniformkundlich Interessierte:
Das Sanitätspersonal der Einheiten und Stäbe trägt blaue Pompons auf dem Käppi aber die Nummern der Einheit bei der sie eingeteilt sind. Auf den Achseln also die verschiedenfarbigen Nummern der jew. Einheiten. Man unterscheidet Träger und Wärter, letztere im Grade eines Gefreiten.
Angehörige der Sanitätsformationen (Sanitätsabteilungen mit 4-6 Kp) tragen auf den Achselklappen blaue Nummern auf schwarzem Grund und dazu Pompons in den Farben der Infanteriekompagnien.
Bei den Feldlazaretten trug das Stabspersonal blaue Pompons, die 1. Ambulanz grüne, die 2. grün mit weissem Ring, die 1. Sanitätskolonne orange und die 2. Sanitätskolonne orange mit weissem Ring.