von Dietrich am Mi 18 Jul, 2007 18:05
Das Buch "Die Wehrmacht von 1939 bis 1945" schreibt zu dem Thema:
"Im letzten Friedensjahr wurden die Mobilmachungspläne schrittweise in die Tat umgesetzt. Unter den ersten Gruppen der Einzuberufenden befanden sich die Männer der ältesten Jahrgänge, die schon irgendeine Form des Militärdienstes absolviert hatten. Ihre Einberufung sollte eine Art von Auffrischungskurs darstellen. Als Folge dieses langsamen und sorgfältigen Einberufunsprozesses konnte das Heer zuir Kampfstärke aufgebaut werden, ohne daß dabei das zivile Leben in Deutschland zerstört wurde.
Das Einziehungsschema funktionierte in den ersten Kriegsjahren so gut, daß sogar Männer wegen ihres Berufs oder aus Gesundheitsgründen aus dem Dienst entlassen werden konnten. Im Kaiserreich war es gängige Praxis gewesen, daß Studenten und Angehörige bestimmter Berufsgruppen ihre Einberufung aufschieben oder sogar umgehen konnten. Die Naziregierung behielt dies bei, und am Ende des Frankreich- Feldzuges konnte Hitler sogar eine Reihe von Männern der älteren "Wellen" abrüsten lassen.
Später steht da noch über die Zeit nach den ersten großen Niederlagen "Auch Männer, die als letzte überlebende Söhne der Familie oder Väter großer Familien vom Frontdienst ausgenommen waren, wurden nun einberufen."
Also, legitime Gründe, beim Polenfeldzug nicht dabei gewesen zu sein, könnten also sein:
- man war nicht eingezogen worden (nicht die gesamten Jahrgänge 1915 bis 1917 waren dabei)
- man war körperlich ungeeignet
- man war katholischer Priester
- man war unerwünscht (aus rechtlichen oder rassischen Gründen)
- man war unabkömmlich
Unabkömmlich waren:
- Studenten bestimmter Fachrichtungen
- bestimmte Berufe (Feuerwehrleute, Polizisten, einige Beamte, Fachleute in Rüstungsbetrieben, Bergleute, Ärzte und Pflegepersonal, begründete Einzelfälle und- tataaaaa- Parteibonzen)