Heldenkult

Alles über die Geschichte. Von der Antike bis zur Neuzeit

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Beitragvon @lex am Di 08 Mai, 2007 19:05

@ all

Erneut vielen Dank für eure schnellen und genauen Antworten!


Napoleon hat geschrieben:Ich kann mich nicht erinnern jemals auch nur einmal darüber in der Schule was gelernt zu haben. Jedoch waren die Griechischen Mythen über 3 Jahre unser Thema.


Ich denke, dass diese Figuren/Themen heute in den wenigsten Schulen noch behandelt werden, ob dies nun gut oder schlecht für die persönliche Entwicklung der jungen Menschen oder die Schweiz ist, sei mal dahingestellt und wird sich wohl in Zukunft zeigen.

Napoleon hat geschrieben: Um von dem ganzen weg zu kommen müsste man diese Helden schon vom Sockel stossen in dem man ihnen alles möglich andichten, was dem schweizer Urideal nicht gerecht werden würde.


Soviel ich weiss, wurde dies schon einige Male probiert und beim jüngsten Versuch Tell beispielsweise mit dem Amokläufer Leibacher oder einem Terroristen verglichen. Wer wüsste hier vielleicht mehr darüber?
@lex



Beitragvon Hagelhans am Di 08 Mai, 2007 20:17

Tell, als reale Person betrachtet und aus Habsburgischer Sicht gesehen war ein Terrorist. Genau so wie ein Che Guevara.

Für eine Menge Menschen auf dieser Erde iost Osama Bin Laden ein verehrenswürdieger Held.

Der Standpunkt entscheidet über die Sichtweise.
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Beitragvon Parabellum am Mi 09 Mai, 2007 06:45

Hagelhans hat die Zwischenfrage gestellt was "extrem" ist. Meine unmassgebliche Auffassung davon:

Extremismus ist jede (politische, religiöse oder sonstige Haltung) die ihr gegenüber nicht als Gesprächspartner akzeptiert (Andersdenkede als Gegner vernichten will bzw. ihre Auffassung aufzwingen statt mit Argumenten zu überzeugen), demokratische Werte ablehnt, Menschenrechte und Toleranz verachtet, Macht um ihrer selbst willen ausüben will, Gewalt generell als Mittel der Politik ansieht *). Und dazu für mich persönlich: Extermisten sind humorlos und unfähig zur Selbstironie, das macht sie besonders unausstehlich - und daran erkennt man sie meistens schon gegen den Wind. (besonders widerlich wenn ein sogenannter Humor zur Diffamierung des Gegners missbraucht wird - Der Stürmer!)

*) Ich rede nicht von Notwehr und Verteidigung: Tell! Die Habsburger versuchten damals ihre eigene Hausmacht auf Kosten der reichsunmittelbaren Gebiete und Herrschaften auszuweiten. Das sieht man nach Ende des heiligen römischen Reiches dt. Nation. Wo die Habsburger "nur" Kaiser waren, wurde ihre Macht beseitigt, wo sie aber selbst Landesfürsten waren, blieb ihre Macht erhalten (->Österreich-Ungarn, Böhmen-Mähren, etc.). Die Eidgenossen akzeptierten die Habsburger als Kaiser, aber nicht als lokale Landesherren - ist etwas kompliziert, war aber damals von grundlegender Bedeutung. Wir haben heute Schwierigkeiten uns vorzustellen, wie politisiert die Gesellschaften der Vergangenheit waren. Diese Fragen interessierten damals einfache Bauern und Hirten. Ebenso wie in der Zeit der Reformation Bauern und Handwerker Fragen von Glaube, Ablass, Rechtfertigungslehre, Heiligenverehrung, Prädestination, Hölle, Verdammung etc. diskutierten, wie heute nur noch die Philosophenrunde im TV um 23.30h.
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