Nachdem wir bei der DLI seit letztem Jahr eine RAF Sektion haben, ist der Uniformenstand ehrheblich gewachsen.
Als Squadron haben wir uns die 207. ausgesucht.
Hier die Geschichte dazu.
History 207th Bomber Squadron
Das 207. war das erste britische Geschwader welches für weitreichende Nachbombardierungen ausgerüstet wurde. Ursprünglich wurde das 207. im August 1915 in Eastchurch in der Grafschaft Kentaus dem königlichen Marinefluglinienverkehr (RNAS) aufgestellt. Neben 6 anderen Geschwadern wurde das 207. vom April bis November 1916 in Frankreich eingesetzt. Sie flogen Tag und Nachangriffe für die sie mit Nieuport-Zweisitzern, Sopwith 11/2-Strutters, Caudron G4 Doppelmotoren-Bombern ausgerüstet wurden.
Caudron G4 Doppelmotoren-Bombern
links Nieuport / rechts Sopwith 11/2-Strutters
Im April 1917 flog das 207. nur noch die Sopwith 11/2-Strutters, die Nieuports und Caudrons wurden ausgestaubt oder gingen bei Angriffen verloren. Im April und Mai 1917 flog die Squadron verschiedene Nahtangriffe auf Ostend gegen die Deutschen die mit Erfolg alliierte Schiffe angriffen. Ab August 1917 kam das Geschwader dann auch gegen Deutsche Reserven und Munitionsdepots im Raum Ypres zum Einsatz. Im September wurde das Geschwader nach England zurückbefohlen, wo es an der Nordyorkshire Küste Küsten- und U-Boot-Patrouillen flog. Nach der Umgruppierung im Oktober 1917, wobei die A-Staffel zum späteren Marine-Geschwader 16. werden sollte, bombardierte man Antwerpen und Hoboken.
Nachdem dei RAF am 1. April 1918 gegründet wurde, wurde das Geschwader es mit 10 neuen Handley Bombern ausgerüstet. Im Juni 1918 wurde das Geschwader nach Ligescourt in die Nähe von Abbevillein in Frankreich verlegt. Der Rest des Krieges flogen sie hauptsächlich Nachtangriffe gegen Bahnlinien. Eine Nacht vor dem Waffenstillstand am 10.11.1918 flog das 207. ihren letzten Einsatz im ersten Weltkrieg und liessen dabei vier Tonnen Bomben auf den Bahnhof Namur fallen. Während des 1. Weltkrieg flog die 207. Squadron 120 Einsätze und liess dabei 587 Tonnen Bomben fallen.
Handley Bomber
Am 20. Januar 1920, ein Jahr nach der Rückkehr nach England wurde das Geschwader aufgelöst. 12 Tage später in Bircham aber wieder aufgestellt und mit DH9A ausgerüstet.
Im Septmber1922 wurde die Squadron in die Türkei verlegt um die Britische Garnison zu verstärken. Nachdem die 207. wieder für kurze Zeit in England bei Eastchurch war, wurden ihre Flugzeuge mit Funkgeräten ausgestattet und gleich danach für 10 Monate in den Sudan beordert. Während der ganze Zeit wurde das Geschwader immer wieder mit neuen Flugzeugen ausgestattet. DH9As, Fairey IIIFs, Gordons, Vincents, Wellesleys um nur ein paar zu nennen. Bei den diversen Flugveranstaltungen der 30er Jahre bekam das 207. viel Lob und konnte sogar im Oktober 1937 an einer Veranstaltung der deutschen Luftwaffe teilnehmen.
links DH9A / rechts Fairey IIIF
links Gordon / rechts Wellesley
Zu beginn des 2. Weltkrieges war das Geschwader nicht einsatzfähig und wurde stattdessen als Trainingseinheit verwendet. Erst am 1. November wurde sie auf 5 Gruppen aufgestockt und zum testen der neuen Manchester Bomber eingesetzt.
1941 wurde die Squadron als erstes Geschwader überhaupt mit der Manchester IA ausgerüstet. Obwohl sehr leicht zu fliegen litt das Geschwader vor allem unter der schwachen Motorleistung und der Unzuverlässigkeit der Motoren. In der Nacht vom 24./25. Februar 1941 flog die 207. ihren ersten Bomberangriff des Krieges auf Kreuzer die in Brest im Hafen lagen. Am 12. Februar 1942, immer noch mit den Manchestern, flogen sie einen Angriff auf die Gneisenau und Scharnhorst, ebenfalls in Brest liegend. Im Juni 1942 wurden dann die schwachen Manchester gehen Lancaster ausgetauscht. Die 207. war mit 5 weiteren Geschwadern die letzten gewesen die die Manchester bis dahin geflogen hatten.
Die 207 verlor bis dahin folgende Manchester-Maschinen
L7278 L7300 L7302 L7303 L7309 L7310 L7311 L7312
L7313 L7314 L7316 L7318 L7321 L7322 L7373 L7377
L7379 L7380 L7381 L7385 L7393 L7422 L7487 L7523
Während des Tiefflug Überfalles mit 14 Lancaster-Maschinen auf Le Creusot am 17. Oktober 1942 wurden sie von drei deutschen Arado 196 angegriffen. 2 der Arados wurden dabei abgeschossen.
Kein Anderes Geschwader der RAF flog so weite Angriffe von England aus wie das 207. Italien wie auch Polen waren immer wieder Ziele von Bombardements. Die Überfälle waren oft auch von schweren Verlusten gezeichnet. So verlor man bei Angriffen auf Frankfurt und Düsseldorf zwei Wing Commander. VJ Wheeler & TAB Parselle.
Lancaster ED412 / EM-Q
Absturz bei Le Bouveret CH
Bei einem der Angriffe auf Turin am 13. Juli 1943 verlor die RAF 13 von den 295 Lancastern die den Angriff unternahmen. Eine davon, die Lancaster ED412/EM-Q des 207. wurde jedoch nicht von Maschinen oder Flak der Achsenmächte abgeschossen, sondern von der einer Schweizer Luftabwehr. Trotz der Mosquitos die den Weg vorbei der Schweizer Grenze markiert hatten, flogen über 100 Bomber zwischen Lyon und Solothurn zwischen 00:04 und 00:51 Uhr über Schweizer Gebiet. Der Grund dafür dürfet das schlechte Wetter und der aufkommende Sturm gewesen sein, der die Navigation behinderte. Beim Überflug entledigten verschiedenen Gruppen an 8 Positionen ihre Bomben über Schweizer Gebiet. Drei Luftabwehrbatterien in den Jurahöhe eröffneten das Feuer auf die einfliegenden Lancasters. Die ED412 wurde beobachtet wie sie 2 mal über dem Genfersee kreisend stark an Höhe verlor und danach am Le Grammont, einem Berg über der Stadt von Le Bouveret am östlichen Ende des Sees zerschellte. Alle 7 Besatzungsmitglieder verloren dabei ihr Leben.
An D-Day flog die 207. Angriffe auf Caen um die landenden Truppen zu unterstützen. Am 25. April 1945 flog sie dann ihren letzten Einsatz des Krieges auf die SS Kasernen bei Berchtesgaden.
Bei den 540 Einsätzen wären des Krieges verlor die 207th Squadron 154 Mann Besatzungen. Ihnen wurden 7 Distinguished Service Order, 115 Distinguished Flying Cross und 92 Distinguished Flying Medal verliehen.
Mehr auch unter http://www.rafinfo.org.uk/