von Michi am Fr 14 Okt, 2011 07:58
Ich glaube man sollte unterscheiden: es geht hier ja nicht um das Aufrechterhalten der typischen schweizer Mythen, sondern um den geschichtlichen Hintergrund der fremden Dienste. Tatsache ist, dass die Eidgenossenschaft, oder Teile davon, eine lukrative Dienstleistung exportierten. Menschliche Ressourcen zum Kriegsdienst. Tatsache ist auch, dass die schweizerische Dienstleistung nach den Burgunderkriegen teurer wurde, weil die Nachfrage stieg. Die Nachfrage stieg aber nicht (nur) wegen der Verfügbarkeit der "Schweizer", sondern weil offenbar die Qualität stimmte. Es gibt genütend zeitgenössische Aussagen über diese Qualität, sei es aus französischer, italienischer oder deutscher Sicht (und mehr). Wenn der französische König mehr bezahlte, musste der Papst das "deutsche Plagiat" einkaufen, weil er sich die Schweizer nicht leisten konnte. Tatsache. Diese Aussagen haben nichts mit einem Mythos zu tun, sondern "gut war, wer siegte". Was allerdings interessant ist, dass die Schweizer auch nach bösen Niederlagen wie Marignano oder Bicocca, etc. immer noch gefragt waren - auch nicht wegen der Verfügbarkeit, sondern als Prestigesoldaten. Und das im grösseren Stil bis ins vorletzte Jahrhundert. Vielleicht also doch irgendwie ein Mythos...?
Willtu glück und wolfeile han, so must von diner bosheit lan.
Bit gott das Er dir das ferzych, so wirstu glück han Ewiglich.
Min lieber junger, das pitten Ich dich.