von Parabellum am Mi 09 Mai, 2007 06:45
Hagelhans hat die Zwischenfrage gestellt was "extrem" ist. Meine unmassgebliche Auffassung davon:
Extremismus ist jede (politische, religiöse oder sonstige Haltung) die ihr gegenüber nicht als Gesprächspartner akzeptiert (Andersdenkede als Gegner vernichten will bzw. ihre Auffassung aufzwingen statt mit Argumenten zu überzeugen), demokratische Werte ablehnt, Menschenrechte und Toleranz verachtet, Macht um ihrer selbst willen ausüben will, Gewalt generell als Mittel der Politik ansieht *). Und dazu für mich persönlich: Extermisten sind humorlos und unfähig zur Selbstironie, das macht sie besonders unausstehlich - und daran erkennt man sie meistens schon gegen den Wind. (besonders widerlich wenn ein sogenannter Humor zur Diffamierung des Gegners missbraucht wird - Der Stürmer!)
*) Ich rede nicht von Notwehr und Verteidigung: Tell! Die Habsburger versuchten damals ihre eigene Hausmacht auf Kosten der reichsunmittelbaren Gebiete und Herrschaften auszuweiten. Das sieht man nach Ende des heiligen römischen Reiches dt. Nation. Wo die Habsburger "nur" Kaiser waren, wurde ihre Macht beseitigt, wo sie aber selbst Landesfürsten waren, blieb ihre Macht erhalten (->Österreich-Ungarn, Böhmen-Mähren, etc.). Die Eidgenossen akzeptierten die Habsburger als Kaiser, aber nicht als lokale Landesherren - ist etwas kompliziert, war aber damals von grundlegender Bedeutung. Wir haben heute Schwierigkeiten uns vorzustellen, wie politisiert die Gesellschaften der Vergangenheit waren. Diese Fragen interessierten damals einfache Bauern und Hirten. Ebenso wie in der Zeit der Reformation Bauern und Handwerker Fragen von Glaube, Ablass, Rechtfertigungslehre, Heiligenverehrung, Prädestination, Hölle, Verdammung etc. diskutierten, wie heute nur noch die Philosophenrunde im TV um 23.30h.
Si vis pacem, para bellum!