Vor 70 Jahren - der Spanische Bürgerkrieg 1936-1939

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Vor 70 Jahren - der Spanische Bürgerkrieg 1936-1939

Beitragvon troupier suisse am Mo 17 Jul, 2006 10:26

Vor 60 Jahren begann der Spanische Bürgerkrieg 1936-39. Eine Revolte von Nationalisten wider die Republik die in einem Bruderkrieg mündete der hunderttausende das Leben kostete, und dessen Narben bis heute spürbar sind. Zahlreiche Idealisten eilten nach Spanien um mit den Internationalen Brigaden die Republik zu verteidigen. Unbeschreibliche Grausamkeiten beider Seiten sorgten dafür, dass "Gut" und "Böse" zu Worthülsen wurden, ungeeignet Parteien zu beschreiben und zu trennen.

Folgend eine Reihe informativer Links zum Thema:

Wikipedia zum Spanischen Bürgerkrieg

http://de.wikipedia.org/wiki/Spanischer_Bürgerkrieg


Wikipedia zu den Internationalen Brigaden

http://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Brigaden


Beitrag zum Thema auf der Website der Friedrich-Ebert-Stiftung. Viele pdf's zu diversen Aspekten zum runterlanden in den einzelnen Abteilungen der thematischen Sektion.

http://library.fes.de/library/netzquell ... index.html


Betrachtung mit journalistischem Einschlag aus der Tageszeitung "Die Zeit", publiziert zum 60 Jahrestag 1996:

http://www.zeit.de/archiv/1996/29/spani ... 960712.xml

Website zur Abraham-Lincoln-Brigade, in der Freiwillige aus den USA für die Republik kämpften

http://www.alba-valb.org/
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Wusste

Beitragvon Napoleon am Mo 17 Jul, 2006 11:06

Danke, da warst du etwas schneller als ich.

Bin wahrscheinlich wie du durch einen Artikel in der heutige Presse darauf aufmerksam geworden.

Darin ging es in erster Linier um die schweizer die ebenfalls da gekämpft haben. Nach Ihrer Rückkehr wurden diese jedoch von der schweizer Justiz verfolgt und zur Rechenschaft gezogen.
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Beitragvon Seegras am Di 18 Jul, 2006 06:56

Schlimme Geschichte. Nebstbei wurde da die letzte funktionierende Anarchie http://de.wikipedia.org/wiki/Anarchie kaputtgemacht.
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Beitragvon troupier suisse am Di 18 Jul, 2006 07:21

Ich denke, dass es in Spanien damals diverse verschiedene Gesellschaftsmodelle auf Seiten der Republikaner gab. Alle hatten sie ihre Schwachpunkte, so auch der Anarchismus. Selbst wenn die idee des eigenverantwortlichen und von jeder Hierarchie befreiten Individuums durchaus interessant ist, so hat sie sich doch als höchst hinderlich bei der Kriegsführung herausgestellt.

Es ist ein naives Unterfangen, wenn man mit einer Truppe von Anarchisten, die jede Hierarchie ablehnen und eigenverantwortlich Handeln wollen, gegen eine Streitmacht wie jene der faschistischen Nationalisten antreten will. Es ist schwierig, schlagkräftige Einheiten zu bilden, wenn man sie aus Milizionären zusammenstellt, die jedes Rangsystem und jede Unterordnung von sich weisen.

Es waren aber nicht nur Anarchisten die gegen Franco ins Feld zogen. Auch alle Schattierungen des Kommunismus und Sozialismus waren vertreten. Die Streitkräfte der Republik waren dadurch zu stark von vielen unterschiedlichen Weltbildern durchsetzt, einzelne Gruppen waren sogar wegen Differenzen in der Weltanschauung miteinander verfeindet.
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Beitragvon Seegras am Di 18 Jul, 2006 08:59

troupier suisse hat geschrieben:Ich denke, dass es in Spanien damals diverse verschiedene Gesellschaftsmodelle auf Seiten der Republikaner gab. Alle hatten sie ihre Schwachpunkte, so auch der Anarchismus. Selbst wenn die idee des eigenverantwortlichen und von jeder Hierarchie befreiten Individuums durchaus interessant ist, so hat sie sich doch als höchst hinderlich bei der Kriegsführung herausgestellt.


Ganz richtig. Interessanterweise hat es aber in ökonomischer Hinsicht funktioniert; die anarchistischen Gebiete haben punkto Produktivität alles geschlagen. Kommt davon dass jeder das macht was er mag und gut kann..

Aber "fremde" Invasoren waren bisher historisch gesehen noch jedesmal der Untergang von Anarchien. Inklusive irgendeine vor Christus auf Menorca(?) die von römischen Legionören aufgelöst wurde.
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Beitragvon troupier suisse am Di 18 Jul, 2006 09:49

Nicht dass die Anarchisten als Soldaten unbrauchbar gewesen wären im Spanischen Bürgerkrieg. Auch sie mussten zuweilen ihren eigenen Grundsätzen ein wenig untreu werden und sich hinter einem Anführer sammeln. Ich denke da an die katalanischen Anarchisten unter Buenaventura Durruti. Anfangs November 1936 begannen die Nationalisten mit der Belagerung von Madrid. Die deutsche Legion Condor bombardierte die Stadt, die nahezu vom Rest Spaniens abgetrennt wurde.

In diesem finsteren Moment marschierte Durruti mit rund 3200 katalanischen Anarchisten unter seinem Kommando auf Madrid und brachte den Belagerten Unterstützung. Interessant ist, dass Durruti selbst einmal sagte, dass er sein ganzes Leben lang Anarchist gewesen sei, und es als bedauerlich empfände dass ausgerechnet er zum General werden musste, um Männer mit militärischer Hand zu befehligen.

Durruti wurde am 19.November 1936 bei der Belagerung von Madrid angeschossen und starb am Tag darauf. Bis heute sind die Umstände seines Todes unklar, aber er wurde möglicherweise von kommunistischen "Waffenbrüdern" umgebracht, denn mitten im Krieg gegen die Faschisten begann die KP damit "Säuberungen" in republikanischen Reihen durchzuführen.

Die Kommunisten liquidierten zunehmend Anarchisten und Trotzkisten, wie sie es in der Sowjetunion taten. Diese "Säuberungen" schwächten die republikanische Abwehrfront gefährlich und trugen am Ende entscheidend zum Sieg der Nationalisten Francos bei. Allerdings lässt die Unklarheit der Ereignisse auch die These zu, dass Durruti von eigenen Leuten ermordet wurde, oder im Kampf fiel.
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Beitragvon Hagelhans am Di 18 Jul, 2006 15:36

Kent ihr Georg Orwels Die Farm der Tiere?

Orwel war selber Anarcist und kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg. Das Buch schrieb er aus seinen Erfahrungen als Anarcist mit den Kommunisten.
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Siehe Da

Beitragvon Napoleon am Di 18 Jul, 2006 17:43

Wusste ich ja gar nicht. Ist ein Klassiker und wiederspiegelt das ganze vorzüglich.
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Beitragvon Hagelhans am Di 18 Jul, 2006 19:49

http://www.rasscass.com/templ/te_bio.php?PID=678&RID=1

Eine kurtze Biografie....


Er wurde von seinen eihgenen Mitstreitern zum tode verurteilt und konnte nur knapp durch Flucht dem Erschiessungskomando entgehen.
Er hate sich ein schwerwiegendes Verbrechen zu schulden kommen lassen. Er weigerte sich Väterchen Stalin zu huldigen.
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Beitragvon Turner am Mi 01 Nov, 2006 13:52

der Konflikt wird bei uns auch zu wenig behandelt. Lese allerdings gerade ein sehr interessantes Buch, das ich gerne empfehlen möchte, obwohl ich es noch gar nicht durch habe:

Bild

Im Zweifel nach Deutschland -
Geschichte einer Flucht und Rückkehr

Hans Neumann, ein Breslauer Kaufmannssohn und bekennender Sozialdemokrat, flieht vor den Nazis aus Deutschland. Er kämpft im spanischen Bürgerkrieg und in der französischen Fremdenlegion gegen die deutsche Wehrmacht. Nach dem Krieg kehrt er nach Deutschland zurück.

Nach seiner Flucht aus Deutschland gelangt Hans Neumann zunächst nach Prag. 1937 geht er nach Spanien und kämpft im Bürgerkrieg mit den Internationalen Brigaden gegen Franco.

Als der Krieg verloren ist, schließt er sich der französischen Fremdenlegion an, um gegen Hitler zu kämpfen. Doch das von den Deutschen besetzte Frankreich steckt die jüdischen Legionäre in ein Lager in Nordafrika, wo sie als Zwangsarbeiter beim Bau einer Eisenbahnlinie durch die Wüste ausgebeutet werden.

Als das Kriegsgeschick sich wendet und die Legion sich auf die Seite de Gaulles und des "Freien Frankreich" schlägt, nimmt Hans Neumann Teil am alliierten Vormarsch gegen die Wehrmacht - erst in Italien, dann in Frankreich.

Nach Kriegsende kehrt er zurück und lässt sich in Fulda nieder, wo er sich zunächst für die jüdische Gemeinde engagiert - das heißt für die versprengten Überlebenden der Vernichtungslager - und später ein eigenes Geschäftaufbaut.

Der Autor, Moritz Neumann, ist Journalist, Vorsitzender des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden Hessen - und Hans Neumanns Sohn.


Grüsse, Jens
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