Fanatiker auf der ganzen welt vereinen sich gegen alles was anders ist.
Immer Moslems werden zu Aktivisten gegen den christlichen Glauben und bekämpfen ihn wo sie nur können. Dank Busj müssen sie nicht mal mehr weit reisne dem der Feind kommt und klopft an seine Tür.
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Ich für meinen Teil bin mir sicher das der Ursprung des ganzen im Mittelaletr liegt, sprich beim beginn der Kreuzzüge und dem Versuch auf jede Art und Weise und mit allen Mitteln im Namen der Kirche das Christentum zu verbreiten, vorallem im mittleren Osten.
Wer vorallem weiss wie Aladin nach der Rückeroberung von Jerusalem 1291 weitergefahren ist weiss, das nicht der Muslime der beginn des übels war.
Er lies nach der Rückeroberung zu, das die christlichen Gebäude wieder aufgebaut werden durften. Alle Glaubensrichtungen sollten sich in der Stadt frei bewegen sollen unter dem Schutz seiner selbst.
Selsbt die Templre die über 200 Jahre die von Jerusalme aus ihr grosses Imperium aufgebaut hatten, wurden mit Hilfe der Kirche nach dem Fall von Jerusalem und auf Druck von Philipp IV (dem schönen) zu Fall gebracht.
Oder was glaubt ihr.
Hier noch ein Beitrag über die Templer aus einen PM.
PM Magazin hat geschrieben:Sie waren verschwiegen und fürchteten nichts, schon gar nicht den Tod. Innerhalb weniger Jahre stiegen sie auf zur Supermacht, besetzten die Hebel der internationalen Politik und verwalteten das Geld der Könige. Schon Zeitgenossen zerrissen sich die Mäuler über diesen Orden, der als Miliz in Jerusalem begann und grausam endete. Seltsamerweise haben die Gerüchte über die Templer nie aufgehört. Bis heute nicht. Warum?
Der Tempelberg in Jerusalem: Kaum ein Tag, an dem es hier nicht zu Konflikten und Zwischenfällen kommt. Drei große Religionen beanspruchen ihn als heilige Stätte – und streiten sich darum. Ausgerechnet dieser »Hot Spot« der Weltpolitik ist auch der Geburtsort der Templer, eines Ritterordens, der offiziell seit fast 700 Jahren nicht mehr existiert, aber auf geheimnisvolle Weise unsterblich zu sein scheint.
Zahllose Spuren haben die weiß gewandeten Tempelritter in Europa hinterlassen: von Zypern bis Mallorca, von Südfrankreich bis Brandenburg, wo der Name eines Flughafens – Berlin Tempelhof – bis heute an eine ihrer Niederlassungen erinnert. Noch eindrucksvoller als echte Zeugen aus der Templerzeit sind die hartnäckigen Gerüchte über ein geheimes Weiterleben des Ordens und über Einfluss und Macht seiner Netzwerke. Von unermesslichen Templerschätzen, die mittels überlieferter Geheimcodes aufzuspüren sind, erzählt das neue Hollywood-Epos »Vermächtnis der Tempelritter« – das jüngste in einer langen Reihe von Werken über die sagenhaften Ordensmänner. Aber nicht nur Reichtum wird ihnen zugeschrieben, sondern auch ein geheimes Wissen, das Antworten auf alle großen Fragen der Menschheit enthalten soll. Was ist wahr an diesen Spekulationen? Was ist das Geheimnis der Templer – und ihrer ungebrochenen Faszination?
Begonnen hat alles um das Jahr 1118 in Jerusalem, gut 20 Jahre nach dem Ersten Kreuzzug und der Gründung eines christlichen Königreichs in Palästina. Neun tief religiöse Ritter aus dem mittleren und dem Hochadel Frankreichs schließen sich mit ihren Knappen als Miliz zum Pilgerschutz im Heiligen Land zusammen. Tatsächlich ist die politische Lage in Palästina mehr als unsicher. Immer wieder kommt es zu blutigen Konflikten mit Muslimen, die versuchen, die christlichen Besatzer zu vertreiben. Raubüberfälle auf Pilgerzüge sind an der Tagesordnung. Doch nicht nur militärischen Aufgaben wollen sich die Ritter widmen. Sie vereinbaren auch, wie Mönche zu leben – keusch, arm und gehorsam. Als ersten Anführer wählen sie ihren Mitbruder Hugo von Payens.
Zum Dank für ihren Entschluss, als Schutztruppe im Land zu bleiben, weist der fränkische König Balduin II. von Jerusalem den Männern ein besonders nobles Quartier zu: ein Nebengebäude der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg, das ihm selbst als Residenz gedient hat. Das bedeutende islamische Heiligtum steht einer Legende zufolge auf dem Boden des von König Salomon erbauten und von den Römern 70 n. Chr. zerstörten jüdischen Tempels. Die elitäre Adresse verleiht der neuen Bruderschaft von Anfang an einen Sonderstatus, legt aber vielleicht auch schon den Keim für ihre später allgemein beklagte Arroganz.
Bald werden die Ritter als »Brüder des Tempels« bezeichnet oder einfach als »Templer«. Offiziell nennen sie sich: »Arme Ritterschaft Christi vom Salomonischen Tempel«. Doch erst einmal vergehen neun Jahre, ohne dass sie in Erscheinung treten. Nirgendwo werden sie in dieser Zeit von Chronisten erwähnt. Neun Gründungsbrüder und neun verborgene Jahre – diese Parallele sorgt bis heute für zahlenmystisch geprägte Spekulationen über eine geheime Aufgabe des Ordens. Die Bruderschaft sei in Wahrheit auch angetreten, um einen Schatz zu finden, der die Fantasien bis heute erregt: die jüdische Bundeslade. Dieses rätselhafte Objekt ging bei der Zerstörung des Tempels von Jerusalem verloren. Darin enthalten waren (möglicherweise) die Gesetzestafeln, die Moses vom Berg Sinai mitbrachte. Angeblich aber auch Texte mit jenen letzten Wahrheiten, die Menschen immer wieder zu suchen scheinen – ob als Weltformel, Gral oder Stein der Weisen.
Auch heute fahnden Archäologen und Hobbyforscher nach dem verschollenen Tempelschatz; doch Grabungen im Tempelberg bleiben aus religiösen Gründen weitgehend tabu. Die Templer aber, so ein verbreitetes Gerücht, hätten die Bundeslade und weitere Teile des Tempelschatzes gefunden und nach Europa gebracht. (Davon wird später noch die Rede sein.)
Im Vergleich zu diesen Spekulationen nehmen sich die wenigen historisch gesicherten Fakten aus der Gründerzeit des Templerordens karg aus. Und doch enthalten auch sie eine Art Wunder, ein für die Geistesgeschichte Europas unglaubliches Ereignis. 1127 bricht der erste Anführer der Templer, Hugo von Payens, zu einer zweijährigen Werbetour durch Europa auf. Er will neue Mitglieder rekrutieren und die Bruderschaft von der Kirche als Mönchsorden anerkennen lassen. Die Bemühungen des rührigen Ritters gipfeln in einem Konzil, das 1128 im französischen Troyes zusammenkommt. Hier erhalten die 72 Ordensregeln ihren letzten Schliff – unter der Federführung eines der heiligsten Männer des Mittelalters: Bernhard von Clairvaux, Gründer des Zisterzienserordens. Diese Tatsache ist eigentlich so unglaublich, dass Historiker bis heute darüber rätseln, wie sie überhaupt zustande kommen konnte. Denn: Die Verbindung von Mönch und Krieger in einer einzigen Person ist für das streng christliche Mittelalter mit seinem ausgeprägten Ständedenken ein Schock. Mögliches Motiv für den revolutionären Schritt: Das leuchtende Beispiel eines religiösen Ritterordens könnte die moralische Erneuerung des zu dieser Zeit schon reichlich verlotterten Rittertums bewirken.
In jedem Fall hat die Legitimierung der Templer durch die Kirche auch diese Folge: Mit der Anerkennung der kriegerischen Mönchs-Elite hält das Konzept vom Heiligen Krieg triumphierend Einzug ins abendländische Denken. Bisher und sogar noch im Ersten Kreuzzug galt in der christlichen Welt das Töten im Krieg zwar als unvermeidlich, aber doch als schwere Sünde, die gebeichtet werden musste. Jetzt wird die blutige Tat zum Got-tesdienst! (Fatale Folge: Als Antwort auf diese Heiligung des Krieges werden – so der libanesische Historiker Amin Maalouf – wenig später auch die Muslime das bei ihnen eigentlich fast vergessene Konzept vom Djihad wieder ausgraben.) Allerdings: Dieser gedankliche Spagat zwischen Nächstenliebe und Krieg wird keineswegs von allen Christen nachvollzogen, führt schon bald zu Misstrauen. Rasch kommt ein weiterer Kritikpunkt dazu: der wachsende Reichtum der »Armen Ritter«!
Auf seiner Propagandatour durch Europa hat Hugo von Payens nicht nur Fürsprecher gewonnen und neue Ordensmitglieder rekrutiert, sondern auch Gold und Land geschenkt bekommen. Besonders großzügig spenden die Feudalherr(inn)en Spaniens und Portugals – sie wollen die Miliz auf diese Weise an die Iberische Halbinsel binden, zum Schutz vor dem muslimischen Süden.
Überall, wo der Orden Besitz hat, siedeln sich in den folgenden Jahrzehnten Gruppen von Templern an. Durch geschickte Ver- und Zukäufe schaffen sie es rasch, die zunächst verstreuten Ländereien zusammenzufassen. Mitte des 13. Jahrhunderts haben sie schätzungsweise 9000 Stützpunkte allein in Europa. Auf diese Weise mehrt sich nicht nur das Vermögen, auch die Man-power wächst stetig: Den Templern gehören nicht nur adlige Ritter an, sondern auch immer mehr einfache Soldaten, die als »die-nende Brüder« in zweiter Reihe kämpfen, sowie zahllose Handwerker und Bauern, die fürs alltägliche Leben sorgen. Um 1250 beträgt die Zahl der Ritter etwa 6000 Mann, die Zahl der restlichen Mitglieder ist um ein Vielfaches höher. Bedeutsamer Neben-effekt: Bestand der Orden bisher in der Hauptsache aus einer nordfranzösischen Adelsclique, wird er jetzt international. Ein europäischer Großkonzern entsteht.
Ein Konzern, der nach strengsten Klosterregeln lebt. Der Tag beginnt mit dem ersten Gebet (Matutin), im Sommer um zwei Uhr morgens, im Winter um vier! Nur in einem Punkt haben es die Templer deutlich komfortabler als andere Mönche: Aus Rücksicht auf ihre kriegerischen Einsätze bekommen sie reichlich zu essen. Kurioses Detail, das zu Spekulationen über den Gesundheitszustand der Ritter geführt hat: Während es Mönchen in der Regel nicht gestattet ist, beim Essen aufzustehen, ist es den Templern erlaubt – und zwar ausdrücklich für den Fall, dass sie aus der Nase bluten!
So streng wie die Ordensregeln ist der militärische Kodex der Tempelritter. »Die Ersten beim Angriff, die Letzten beim Rückzug«, lautet eines der Gebote. Mit Todesverachtung und hoch erhobenem Banner ziehen sie in den Kampf. Auch bei einem frontalen Angriff darf die Fahne nicht gesenkt und ihr Schaft nicht als Lanze benutzt werden – weshalb die Sterberate bei den Bannerträgern besonders hoch ist.
Auf den Schlachtfeldern Palästinas sieht man die kahl geschorenen Templer oft und immer in erster Reihe. Ansonsten machen sie sich rar, verlassen selten ihre Ordenshäuser. Und wenn, dann gehen sie fast immer, so will es die Regel, zu zweit – schweigsam, herrisch, unnahbar. Leuchtend weiß sind sie gekleidet: als äußeres Zeichen dafür, dass sie den »Weg des Lichts« eingeschlagen haben. Nur die »dienenden Brüder« – sie stammen nicht aus dem Adel – tragen über dem weißen Unterkleid einen schwar-zen Umhang. Auf der linken Schulter des Gewands ist das blut-rote Templerkreuz eingenäht. Später schmücken die Ritter mit dem »Tatzenkreuz« auch Mantel, Brust und Schild.
Unaufhörlich wachsen Macht und Einfluss des Ordens. Durch einen päpstlichen Erlass (1139) werden die Templer autonom. Sie zahlen keine Steuern, unterliegen weder weltlichen noch kirchlichen Gerichten, sind einzig und allein dem Papst unterstellt. Bald gelten sie als seine Privatmiliz. Dieser Sonderstatus löst heftigen Protest aus. Bei Fürsten und Königen regt sich immer wieder Misstrauen; da in Europa allmählich so etwas wie Nationalbewusstsein erwacht, stellen Internationalität und Autonomie des Ordens eine politische Gefahr dar. Historiker wie der französische Mittelalter-Experte Alain Demurger halten es für denkbar, dass die Templer auf dem Zenit ihrer Macht tatsächlich die Vision eines Gottesstaats hegten – eines unter dem Papst und dem roten Tatzenkreuz vereinten Europas.
Ihr Talent als »Global Player« haben die Templer längst mit ihrem hervorragenden finanziellen Netzwerk bewiesen. Pilger, die Geld in einem europäischen Ordenshaus einzahlen, können es sich bei ihrer Ankunft in Jerusalem auszahlen lassen oder umgekehrt. Selbstverständlich verleihen die »Armen Ritter« auch Geld, gegen Zinsen. Das ist zwar verboten, aber der Papst drückt beide Augen zu. Der Orden ist für seine große Mildtätigkeit gegenüber den Armen bekannt. Und in punkto Finanzen sind die »Söhne des Lichts« solide wie heute ein Schweizer Bankhaus.
Schicksalsjahr 1291: Nach rund zweihundert Jahren ständiger Kämpfe und vier weiteren Kreuzzügen ist der (Alb-)Traum vom Kreuzfahrerstaat in Palästina vorbei. Jerusalem wird endgültig von den aus Ägypten kommenden Mamelucken zurückerobert. An die 400 Templer fallen bei der Verteidigung der Burg Akkon, ihrer letzten Bastion im Heiligen Land. Die Überlebenden ziehen sich nach Zypern zurück. Sie haben ihre Besitzungen im Orient verloren, ihren Lebensmittelpunkt in Jerusalem. Und: ihre offizielle Existenzberechtigung.
Aus heutiger psychologischer Sicht geraten die Templer in eine schwere Identitätskrise. Sie sind Krieger – aber der Krieg ist aus. Natürlich, sie sind auch Mönche, doch fürs rein kontemplative Leben wohl doch nicht geschaffen. Obwohl Zusammenhalt und Ordenstreue der Templer auch jetzt niemals wanken, verlieren die Männer ihren seelischen Halt. Vermutlich verfällt eine ganze Reihe dem Alkohol. »Saufen wie ein Templer« wird in Frankreich zum geflügelten Wort. Die erzwungene Untätigkeit macht mürbe. Vielleicht sogar schwach. Und das ist die Stunde der Neider und Rächer!
Was dann passiert, gehört zu den schauerlichsten Episoden des Mittelalters. Und zu jenen Rätseln der Weltgeschichte, die sich wohl nie mehr wirklich aufklären lassen. Ab 1305 sind böse Gerüchte über die Templer im Umlauf. Von Ketzerei wird gemunkelt, von Unzucht und Satanismus. Ist nicht auf einem Siegel der Templer sogar ein gehörntes Wesen abgebildet?
13. Oktober 1307: In einer groß angelegten Razzia lässt der französische König Philipp der Schöne alle rund 1000 französischen Ordensniederlassungen durchsuchen und 548 Templer, darunter Großmeister Jacques de Molay, verhaften. Die Motive für die völlig illegale Aktion sind bis heute unklar. Geldgier? Eifersucht auf die faszinierende Aura der Ritter? Ein Angriff auf die Macht der Kirche und des Papsttums?
Am 20. März 1312 löst Papst Clemens V., unter Druck des französischen Königs und »mit Trauer im Herzen«, den Templerorden offiziell auf. Halbherzig hat er in den letzten fünf Jahren alle Aktionen des französischen Königs abgenickt, bereits 1307 europaweit Razzien gegen die Templer angeordnet. Wa-rum? Glaubt er selbst an ketzerische Umtriebe der Templer?
Über fast sieben Jahre schleppt sich in Paris das Verfahren gegen die inhaftierten Ritter hin. Die Anklageschrift liest sich wie ein Katalog der schlimmsten Verbrechen, die das Mittelalter kennt: Ketzerei, Götzendienst, Homosexualität, schwarze Magie, Geis-terbeschwörung. Immer abenteuerlicher werden die Behauptungen der Ankläger im Laufe des Prozesses: Die Templer seien insgeheim zum Islam übergetreten; die Novizen hätten bei der Aufnahme in den Orden das Kreuz bespucken – und die nackten Genitalien des Großmeisters küssen müssen.
Nur frei erfunden? Das meiste ja – aber nicht alles. So kann ein Kuss (auf den Mund!) durchaus zu den Aufnahmeriten gehört haben – als Zeichen der brüderlichen, nicht der sexuellen Liebe. Manche Historiker halten auch eine rituelle Ächtung des Kreuzes nicht für völlig ausgeschlossen. Gut möglich, dass die Templer in Palästina mit gnostischen Geheimsekten in Berührung gekommen sind. Darunter gibt es einige, die den Gekreuzigten nicht für den echten Christus halten, sondern für einen Verbrecher, der an seiner Stelle hingerichtet wurde. Für eine Verbindung zu den Gnostikern spricht auch das ominöse Siegel mit der angeblich teuflischen Gestalt – vielleicht eine Darstellung des gnostischen Gottes Abraxas.
Kein Zweifel besteht vor allem daran, dass die Templer in Palästina zahlreiche Kontakte zur islamischen Kultur pflegten, sogar Verbindungen zur muslimischen Terrorsekte der Assassinen hatten. Möglich ist auch, dass sie den Koran nach Europa brachten und übersetzen ließen. Doch ein Zeichen für Glaubensabfall wäre das nicht. Wie der libanesische Historiker Amin Maalouf in seinem Buch »Der Heilige Krieg der Barbaren« betont, wurden die lange in Palästina lebenden Europäer zwangsläufig auch ein Stück weit »orientalisiert«.
Zurück in die Folterkammern von Paris: Unter schrecklichen Qualen gestehen die verhafteten Templer alles und geloben öffentlich Reue. Auf diese Weise, so hat es der Papst verfügt, können sie freikommen und den Rest ihrer Tage im Kloster leben. Im Mai 1310 aber widerrufen 54 Templer ihre erpressten Geständnisse und werden als »rückfällige Ketzer« verbrannt. Am 18. März 1314 spricht das Gericht sein Urteil über die vier höchsten Würdenträger des Ordens. Obwohl auch sie gestanden und Reue gelobt haben, lautet es für sie: lebenslang! Und wieder passiert etwas Unerklärliches. Großmeister Jacques de Molay und seine »rechte Hand«, Gottfried von Charney, widerrufen überraschend. Weil sie die Ehre des Ordens retten wollen? Weil lebenslängliche Kerkerhaft schlimmer ist als der Feuertod?
Beide werden noch am selben Nachmittag hingerichtet. Von einem Fenster aus verfolgt König Philipp das Geschehen, zieht sich erst zurück, als ihm der Geruch verbrannten Menschenfleischs unerträglich in die Nase steigt. Wenige Monate später stirbt er bei einem Jagdunfall – dass der in den Flammen sterbende de Molay ihm den baldigen Tod prophezeit hatte, gilt als weiterer Beweis für die magischen Kräfte der Templer.
Der Orden ist aufgelöst, der Besitz an die Johanniter und andere Ritterorden verteilt, der König kassiert eine deftige »Bearbeitungsgebühr«, die überlebenden Brüder kommen europaweit in anderen Orden und Klöstern unter. Das ist das offizielle Ende der Bruderschaft.
Aber ist es wirklich das Ende?
Nein. Die Templersaga geht weiter, treibt seltsame Blüten und wirft weiterhin zahllose Fragen auf. Erstes Beispiel: Dokumente belegen, dass eine Gruppe französischer Templer nach Schottland fliehen konnte, wo der Orden relativ unbehelligt von der Obrigkeit noch eine Zeit lang existierte. Um nicht erkannt zu werden, hätten sich die Brüder als Maurer verkleidet, die Zeichen der Maurerzunft später beibehalten und eine der ersten Freimaurer-Logen gegründet. Anders als die inzwischen zahlreichen Neu-Templerorden, die sich als Neugründungen verstehen (und vor allem sozial engagieren), betrachten sich viele Freimaurer-Logen deshalb bis heute als direkte Erben der Templer.
Zweites Beispiel: In Portugal schlupfen die Templer beim so genannten Christusorden unter. Dessen Großmeister ist ab 1420 der portugiesische Erbprinz Heinrich der Seefahrer. Er finanziert zahlreiche Expeditionen – und lässt seine Schiffe unter dem Zeichen des roten Tatzenkreuzes fahren (so wie auch Kolumbus seine Santa Maria). Ein Hinweis, dass die mächtigen Templer zwar Zuflucht in fremden Bruderschaften fanden, diese aber bald unterwanderten? Oder gar darauf, dass die Templer Amerika schon lange vor Kolumbus und Co. entdeckt hatten und ihr geheimes nautisches Wissen an die Portugiesen und Spanier weitergaben?
Drittes Beispiel: 1705 findet in Versailles eine Generalversammlung von Templern statt, Dokumente über die damals beschlossenen Statuten sind erhalten. Ein Indiz dafür, dass die Templer im Untergrund als Laienorden weiter existiert hatten? Oder ist eine erste neue Bruderschaft entstanden, die sich mit dem klingenden Namen schmückt? Dieser Geheimbund war angeblich Drahtzieher der Französischen Revolution und soll bis heute Wirtschaft und Politik des Landes beeinflussen. Nach einem zeitgenössischen Bericht sprang bei der Hinrichtung des französischen Königs Ludwig XVI. (1793) ein Mann aufs Schafott, mit dem lauten Ruf: »Das ist die Rache für Großmeister Jacques de Molay!«
Vielleicht noch spannender als alle Spekulationen über das Weiterleben des Ordens sind die Gerüchte über verborgene Templerschätze. Überraschenderweise waren bei den europaweiten Razzien nie Preziosen oder Dokumente bei den Templern gefunden worden. Weil sie alles noch rechtzeitig verstecken konnten?
Die Suche nach den Schätzen der Templer ist nicht nur ein beliebtes Film- und Romanmotiv, sondern inspiriert auch im realen Leben zahlreiche Abenteurer und Hobbyarchäologen. Auf Mallorca, in Portugal und vor allem in Frankreich. Ein besonders heißer Tipp ist das kleine südfranzösische Dorf Rennes le Château, das mitten in einem Kernland der Templer liegt. Immer wieder heißt es, die Bundeslade, wichtige Geheimdokumente und Goldvorräte der Templer seien dorthin gebracht worden. Grund für die Annahme: Bei der Renovierung der Dorfkirche war Pfarrer Bérenger de Saunière 1885 auf ein Dokument gestoßen mit Hinweisen auf den »Schatz von Zion«. Dass der eigentlich arme Pfarrer danach das Geld mit vollen Händen ausgab, nährte die Spekulationen nur noch mehr.
Inzwischen haben die Behörden dem Schatzsucher-Rummel in Rennes le Château ein Ende gesetzt, Grabungen sind streng verboten. Aber die Gemüter kommen trotz Verbotsschildern nicht zur Ruhe, die Mutmaßungen und Legenden blühen weiter.
Warum nur üben die Templer so viel Faszination aus? Warum bewegen sie die Herzen und Fantasien mehr als etwa der Orden der Johanniter? Der ist älter als die Templer, existiert nachweislich ununterbrochen seit dem Mittelalter, wurde nie das Opfer von Intrigen und kommt bis heute seinen sozialen Aufgaben nach. Aber vielleicht ist er gerade deshalb zu geheimnislos. Liefert nicht den Stoff, aus dem große Mythen entstehen.
Die Templer aber konnten Mythos werden, weil sie krasse Gegensätze in sich vereinten. Sie waren Lichtgestalten und gleichzeitig Dunkelmänner – so wie ihr schwarz-weißes Banner. Sie stiegen auf zur Supermacht – und endeten tragisch. Nie ließen sie sich in die Karten schauen, sondern bewahrten stolze Geheimhaltung, schienen die Gerüchte, die um sie entstanden, sogar zu genießen. Sie verbarrikadierten sich hinter den trutzigen Mauern ihrer Ordenshäuser – und hinter dem spirituellen Bollwerk des Mottos, unter dem sie angetreten waren: »Non nobis Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam« (»Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen sei Ehre«). Ein so demütiges Motto, dass es schon an Hochmut grenzt!
Autor(in): Sabine Schwabenthan