Der 11.September ist einer der blutigsten Tage der Schweizer Geschichte, auch wenn das Blut nicht in der Schweiz vergossen wurde. Tausende verloren ihr Leben an diesem Tag im Jahr 1709. Dabei musste jener grässliche Blutzoll entrichtet werden, den die Gier nach blanker Münze in der Eidgenossenschaft forderte. Nur zu gerne liess man nämlich gegen finanzielle Zuwendungen junge Schweizer in Kriegsdienste für fremde gekrönte Häupter treten. Im Spanischen Erbfolgekrieg 1701-1714 kämpften in Folge dessen auf beiden Seiten Schweizer Regimenter.
Am 11.September 1709 standen sich einige von ihnen bei Malplaquet in Flandern gegenüber. Unter der Führung des Earl of Marlborough und des Prinzen Eugen von Savoyen zogen mehrere Regimenter von Schweizern gegen die französischen Truppen von Marschall Claude Louis Hector, Duc de Villars. Unter dem Befehl des Prinzen von Oranien rückten um acht Uhr früh durch den gelichteten Morgennebel mit den Niederländern sechs Schweizer Regimenter gegen die Stellungen der Franzosen vor. Die Schweizer gehörten zum linken alliierten Flügel, der von Prinz Wilhelm von Oranien befehligt wurde.
Hinter den Niederländern zogen in drei Kolonnen geteilt die Schweizer durch das gegnerische Feuer gegen den Wald von Lanière. Die sechs Regimenter gingen gemessenen Schritts vor - Chambrier, Schmitt, Hirzel, May, Stürler und Mestral. Die beiden ersten französischen Wälle wurden rasch überwunden. Als die Niederländer an der Spitze zurückwichen, kam der Vorstoss ins Stocken. Der Prinz von Oranien ergriff das Banner des Schweizer Regiments von Gabriel May und schritt ihm voran den feindlichen Linien entgegen.
Erneut stiessen die Schweizer unter dumpfem Trommelwirbeln ins Feuer der französischen Musketen vor. Die französischen Regimenter Navarra und Piedmont konnten im blutigem Nahkampf geworfen werden. Der dritte Verteidigungswall fiel, doch dann gab es kein Weiterkommen. Im Pulverdunst erkannten die Schweizer des Oraniers rote Uniformröcke beim Gegner - sie standen vor den Schweizern des Königs von Frankreich. Die Brigade von Johann Rudolf May im Dienste des Königs von Frankreich stoppte den Vormarsch der niederländischen Grauröcke.
Berner und Waadtländer unter verschiedenen Fahnen, zum Teil aus den gleichen Dörfern stammend, fielen im wilden Nahkampf übereinander her. May focht gegen May. Die Verluste waren fürchterlich. Nach hartem Kampf mussten sich die Schweizer des Prinzen von Oranien zurückziehen. Die Schlacht als ganzes wurde allerdings an anderer Stelle gewonnen - Frankreich wurde geschlagen. Rund 6'000 Schweizer blieben auf dem Schlachtfeld. Die Verluste auf beiden Seiten betrugen 30'000 Mann, wobei zwei Drittel auf die siegreichen Alliierten entfielen.
"Malplaquet", Stich von Richard Canton Woodville (1856-1927)
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Malplaquet
http://www.britishbattles.com/spanish-s ... laquet.htm
http://www.malplaquet.eu/