Kanton Basel-Landschaft will Schlösser verkaufen

[troupier suisse]

Der Kanton Basel-Landschaft kam als Folge seiner Finanzpolitik in Geldnot. Nun ist ein Sparpaket in Planung, das unter anderem den Verkauf von Schloss Wildenstein (seit 1995 in Kantonsbesitz) und dem Weiherschloss Bottmingen (seit 1957 in Kantonsbesitz) vorsieht. Schloss Ebenrain in Sissach soll nicht verkauft werden da es repräsentative Funktionen für die Regierung hat. Die beiden anderen Schlösser könnten allerdings bald in private Hand kommen, und damit könnten sie der Öffentlichkeit entzogen werden.

Es ist bemerkenswert, wie solche Krisen stets zeigen wie Prioritäten gesetzt werden. Sowas lässt bei jeder Regierung, egal welcher Parteifarbe, tief blicken. Unter den ersten Sparopfern in BL sind übrigens auch die Schulen, die heftig für die Verfehlungen auf anderer Ebene bluten müssen.

[Claudius Germanicus]

Das ist ja Krass :-(

[cantarella]

@Claudius:
Die Basler sind nicht die ersten...
http://www.be.ch/web/index/kanton/kanto ... tm?id=7867

[Maja]

Leider auch in der Ost- und Südostschweiz kein unbekanntes Phänomen. Ein gewisser millionenschwerer Zürcher Politiker, der sich gern volksnah gibt, besitzt zum Beispiel das Schloss Rhäzüns, durch die Nachbarschaft mit der wunderschön ausgemalten mittelalterlichen Kapelle Sogn Gieri ein historisch höchst wertvolles Ensemble. Die Kapelle gehört ihm zum Glück (noch) nicht - aber auch im Schloss Rhäzüns hätte es Fresken und anderes, was durchaus von allgemeinem Interesse wäre.
Und wieder einmal wird gezeigt, welchen Stellenwert unser historisches Erbe bei gewissen Leuten hat. Dass die Bildung da gleich auch noch mitbluten muss, verwundert nicht bei dieser Prioritätensetzung.

[Hagelhans]

Nun, es ist sicher manchmal unschön, wenn Staatseigentum verhökert wird. Ich kenne aber doch einige historische Bauten in Privatbesitz, die in einem wesentlich besseren Zustand gehalten werden als viele öffentliche Gebäude.

Ich bin jetzt gerade wieder aktiv am mitterleben wie sehr sich öffentliche Institutionen tatsächlich am Erhalt und Förderung des Andenkens an die Schweizer Geschichte einsetzten.

Ich befürchte, die Chance, dass ein privater aus einem Schloss etwas gescheites macht ist gleich gross wie die, dass Bund oder Kanton sie aus Spargründen zerfallen lassen.

Mein letzter Besuch auf Wildegg AG hat mein Vertrauen in die Eidgenossenschaft nicht gerade gestärkt.

Eigentlich sollten wir weniger jammern wenn diese Schlösser verkauft werden sondern viel eher Geldgeber suchen die sie für uns kaufen und uns ermöglichen etwas interessantes daraus zu machen!

[Michi]

Ich möchte mich Hagelhans anschliessen. Grundsätzlich ist es sicher nicht schlecht, dass solche Objekte auch im Privatbesitz sind. Wichtig ist doch, dass erhaltenswertes erhalten bleibt und nicht dem Zerfall überlassen wird.
Ich denke gerade auch der erwähnte "millionenschwere Zürcher" hat schon aufgrund seiner Grundhaltung ein hohes
Interesse, sein Schloss nach bestem Wissen und Gewissen in Stand zu halten. Schade ist halt einfach, und da gehe ich mit Euch allen einig, dass diese Privatobjekte meistens der Öffentlichkeit vorbehalten sind.

[Ásaþór]

Ich finde das zwar auch extrem schade, daß man ein Schloß in Privatbesitz kaum mehr besichtigen darf. Doch sind wir alle mal ehrlich zu uns selbst. Würdet Ihr, wenn Ihr ganz alleine ein eigenes Schloß besitzen würdet, jeden hereinlassen? Nun, ich ganz sicher nicht, denn mein eigenes Heim ist ja auch kein öffentlicher Ort für Besucher .

Dennoch finde ich die Idee von Hagelhans auch nicht schlecht. Weshalb kaufen wir alle nicht ein Schloß und machen etwas Schlaues daraus? Jeder kauft sich mit einer gewissen Summe ein und hat ein entsprechendes Mitspracherecht.