der artikel gefällt mir ;)
da scheint jemand ein wenig sauer zu sein^^
ich stehe jedoch voll hinter dem autor des artikels! diejenigen die das hobby living history seriös betreiben, versuchen die höchst mögliche authentizität zu erreichen (100% authentizität sind, meiner meinung nach, jedoch leider nicht erreichbar. trotz allem sind und bleiben wir menschen des 21. jhdt.) und geschichte anderen menschen auf besagten festivals und märkten zu zeigen und wissen zu vermitteln.
dort liegt meiner meinung nach auch der wichtigste punkt des reenactement/living history hobbys: die wissensbereicherung für sich und dessen vermittlung an interessierte (auf den besagten märkten).
ich selbst habe nach 6 jahren live-rollenspiel meine hobbys um reenactement ergänzt. sonst bin ich immer in der larp-gewandung auf diversen veranstaltungen gewesen (wobei ich mich nie als authentisch geäussert habe, jedoch auch nie danach gefragt wurde). nun, seitdem ich gesehen habe was andere für arbeit und aufwand in ihre darstellung stecken, schäme ich mich und wage es nicht mich in larpgewandung noch einmal auf besagten veranstaltungen blicken zu lassen.
erst wenn ich mir kleider zugelegt habe, die das minimum an authentizität erfüllen, werde ich wieder in nicht-zeitgenössischer kleidung auftauchen. und das auch nur dann wenn ich bescheid weiss, was bei meiner kleidung fehlt, was nicht authentisch ist und leuten detaillierte fragen beantworten kann.
dies tue ich aus respekt vor der arbeit der reenactor die viel zeit, geld und aufwand in ihre darstellung investiert haben und den besuchern und interessierten "visuelles" bücherwissen zu vermitteln. denn ein weiterer wichtiger aspekt dieses hobbys ist das lesen von büchern und dadurch akkumulieren von wissen (lesen, recherchieren und somit wissensdurst stillen sind sowieso spaß pur ;))
und dann verstehe ich die leute die sich dann über die "spaßritter" aufregen sehr gut. diese "verwässern" die arbeit der seriösen reenactor.
wenn manche menschen derartigen gegenpol zum büroalltag brauchen, können sie dies tun. aber bitte nicht unter dem deckmantel des "authentischem"! was das saufen angeht, habe ich als strikter nicht-alkoholiker sowieso meine meinung dazu... doch viele besucher von mittelaltermärkten sind kinder und dann sind besoffene wirklich das allerletzte...
natürlich kann man nicht von heut' auf morgen eine authentische darstellung aus dem hut zaubern (da schliesse ich mich mit ein). deshalb sollte man versuchen sich konsequent zu verbessern um so einen höchstmöglichen stand an authentizität zu erlangen. insbesondere wenn die kleidung und ausrüstung sowie accesoires selbst in mühseliger arbeit selbst hergestellt hat, hat man danach ein gefühl, bekannt unter dem namen stolz, welches alleine fast schon das betreiben des hobbys wert ist ;)
für mich ist das ernsthafte betreiben des hobbys keine verbannung des spassfaktors, im gegenteil: die recherche der vermehrung des wissens wegen, das zusammenstellen/bauen/schneidern, der stolz selbst hergestellte sachen tragen zu können und sich nebenbei mit dem fach zu beschäftigen welches einen sein ganzes leben lang beschäftigen wird, sind für mich totale spassfaktoren
. das argument "ist doch nur spass!" zieht bei mir nicht ;)