von petgerm am Di 24 Aug, 2010 06:09
Liebe Frau Dunkel, oder darf ich Johanna zu Ihnen sagen?
Da haben Sie ja ein heikles Thema angesprochen, die Marketenderei stellt ja offensichtlich eines der letzten verbliebenen Rätsel der Menschheit dar (außer vielleicht, wie die Schoko-ladentropfen in die Plätzchen kommen...). Lassen Sie uns gemeinsam den Mantel des Schweigens von diesem Mysterium entfernen.
Tatsache ist ja, und da wird mir nur ein unbelehrbarer Kritikaster widersprechen, daß die Population der Marketender/innen seit Jahren stetig ansteigt, und ein Peak ist noch nicht absehbar.
Nun, zuvor, was ist ein Marketender/ei? Anhänger dieser „Darstellung“ zeichnen sich erst einmal dadurch aus, daß sie soweit erkennbar (meistens) weiblich sind sowie eine unver-wechselbare Tracht, bestehend aus Leinenzeug und einer Wildlederweste tragen. Die Wild-lederweste ist wahrscheinlich das Überbleibsel eines Lederharnisches, mit dem sich die-Amazonen gegen ihre Feinde zu schützen trachteten (unglücklicherweise fanden sie dann sehr schnell heraus, daß Leder gegen Pfeile nicht schützt und starben in der Folge aus). Außerdem wird je nach Herkunftsgebiet am Gürtel eine Vielzahl von Gegenständen getra-gen, es handelt sich hierbei wohl um einen Fetisch oder eine geheime Botschaft. Hier ist doch schon der erste Ansatz für ernsthafte Forschung.
Im Folgenden sprechen wir deshalb vom Marketender nur noch in der weiblichen Form.
MarketenderInnen kommen fast ausschließlich auf Märkten oder in marktähnlicher Umge-bung vor, hier kann man wohl ansetzen, sollte sich die MarketenderInnen als Plage oder gar als Schädlinge erweisen.
Was machen nun die MarketenderInnen? Soweit bekannt, wurde das in freier Marktumge-bung noch nicht wissenschaftlich beleuchtet, wenig glaubhafte Zeugen berichten jedoch von merkwürdigen nächtlichen Ritualen, in denen vergorener Fruchtsaft eine nicht unbedeutende Rolle spielt.
Woher kommen die MarketenderInnen?
Nuuun, wie sie auf Märkte kommen, wurde schon herausgefunden, sie benutzen listigerwei-se die modernen Verkehrsmittel, wobei sie sich offenbar auf geheimnisvolle Weise Zutritt zu diesen Einrichtungen verschaffen.
Über das Herkunftsgebiet schweigt jedoch selbst Wikipedia oder sogar google....ich persön-lich glaube, daß in vergessenen Bergtälern seit Jahrhunderten das Brauchtum des Marke-tenderns gepflegt wird und hin und wieder die überschüssige Population in die Zivilisation geschickt wird, wo sie sich assimilieren und langsam aber stetig unsere Gesellschaft mit dem Gedanken der „Marketenderei“ unterwandern, Vorsicht!
Deshalb apelliere ich an die Forschung, findet endlich dieses Tal....besonders enttäuscht bin ich ja von den Schweizern, strengt euch endlich etwas an, oder habt ihr es schon gefunden und haltet es zurück, im Austausch für die SteuersünderCDs?
Liebe Lady Dark, Sie sehen, noch liegt eine geraume Wegstrecke vor der Erkenntnis, un deshalb rufe ich die Wissenschaft auf, befasst euch endlich mit diesem Thema und reißt die Marketenderei heraus aus dem Schneewittchenschlaf in die Mediengesellschaft des 21. Jhdts.
A medico indocto, a cibo bis cocto, ab anicitia reconciliata, a mala moliere, libera nos Domine