Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

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Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon gijoe am Di 19 Jan, 2010 16:01

Dies habe ich kürzlich beim Besuch der Website einer " Gruppe " gefunden.

Es ist uns ein Anliegen, dass wir mit dem XXXXXX keine Kampfhandlungen nachstellen wollen. Wir unterscheiden uns somit deutlich von Kampfgruppen Infantrie-einheiten und deren Waffenshows, dem sogenannten Battle-Re-enactment. Unsere XXXX distanziert sich von Szenen, die das töten simulieren und diese gehören mit Bestimmtheit nie zu unserer Präsentationen. Wenn Waffen in unserem Camp vorkommen, dann komplettieren sie die Ausrüstung und sind Imitationen oder deaktiviert, nicht schussbereit !
Wir sind nicht politisch motiviert und in der Meinungsäusserung frei. Wer uns als Kriegsverherrlicher oder abgehalfterte Waffennarren sieht, hat und will nichts verstanden haben.
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon Hagelhans am Di 19 Jan, 2010 16:47

leben und leben lassen ist nicht jedermanns Sache.
Ich persöhnlich finde es ja etwas "gesponnen" wen man sich zufriedengiebt einen Etappenhengst darzustellen und dies dan als die einzig wahre Art des Reenactment empfindet, aber enen leben und leben lassen.

und wichtig ist wohl anzumerken, dass jeder Reenactor, jeder Epoche in den Augen des normalen (genormten) Bürgers ein Spinner ist.
Wir sind alle Spinner. Aber wir haben spass daran! :smt002
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon gijoe am Di 19 Jan, 2010 17:04

Es sieht irgendwie so aus als ob man einen Soldaten spielen will , sich aber von der Realität des Krieges distanziert. In der Praxis wären das dann vermutlich romantische Lager in Uniform.
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon Andrej Pfeiffer-Perkuhn am Di 19 Jan, 2010 22:43

Ich sehe da das Problem nicht. Ich mache das in meiner Spämi-Darstellung ähnlich. Ich besitze Waffen und Rüstungen und zeige die auch gern, kann aber kann aber an Kampfdarstellung wenig finden. Ist halt eine Frage wie man darstellt. Es gibt ja einiges mahr als Reenactement. Wem ein Display in First- oder Third-Person-interpretation mehr liegt soll das halt machen.
Ich sehe nichtmal wo die sich negativ über andere Gruppen auslassen. Sie distanzieren sich halt. Und?

Schöne Grüße

Andrej
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon troupier suisse am Mi 20 Jan, 2010 08:27

Bei Re-enactment um den Zweiten Weltkrieg ist es illusorisch zu glauben man können den weit verbreiteten negativen Beigeschmack mit Erklärungen und Beteuerungen ablegen. Man kann mit Worten keine Linie ziehen die von Publikum und den Medien im gewünschten Sinne aufgefasst wird. Natürlich ist es ehrenwert und wichtig wenn man seine Grundhaltung publik macht. Es wird damit deutlich gemacht wie eine Gruppe zur Thematik eingestellt ist, was für den Besucher von aussen hilfreich sein kann. Aber im Feld sieht dies anders aus als auf der Netzpräsenz. Man kann sich nur bemühen die eigenen Auftritte so gut wie möglich zu gestalten und mit dem Bild nach aussen einen Unterschied zu anderen Niveaus zu manifestieren. Aber im Zweifelsfall wird man von der Öffentlichkeit immer in den selben Topf geworfen. Schlussendlich ist man beim Auftritt für viele Leute stets ein Erwachsener der sich als Soldat verkleidet, den man etwa so betrachtet wie Aussenstehende jemanden sehen würde dem vor ihnen in einem Ork- oder Star-Trek-Kostüm auf dem Bus steigt.

Dazu passt ein aktueller Bericht:
http://bazonline.ch/kultur/diverses/Wen ... y/24319129

@ Hagelhans:

Ich persöhnlich finde es ja etwas "gesponnen" wen man sich zufriedengiebt einen Etappenhengst darzustellen


Ich wusste es, irgendwann wird einer über meine behäbige Home-Guard-Darstellung herziehen. Aber schnöde Worte können mich nicht aufs blutgetränkte Schlachtfeld zurücklocken. Ich habe meinen Seelenfrieden beim spitzweg'schen Wirken an der Heimatfront in England gefunden:

Bild

P.S. Nein, das sind keine getönten Gläser sondern nur blöde Lichtverhältnisse die es so aussehen lassen als hätte ich die Lesebrille bei einem Grabraub von John Lennon ergattert.
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon Napoleon am Mi 20 Jan, 2010 08:47

Etwas anderes kann man schlichtweg nicht erwarten.
Das hat auch im letzten Jahr die Reportagen betreffs der Alpenfestung gezeigt.

Egal was und wie man es kommuniziert. Vor allem Baz und Tages Anzeiger sind bekannt für ihre eher linke Berichterstattung. Dabei heben diese sich in keinster Weise von ihren Gegenspielern der anderen Seite ab. Nur populistische Berichtersttaung wird noch gelesen und kann Stimmung machen.

Da helfen auch keine schöngemeinten Erklärungen.
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon Napoleon am Mi 20 Jan, 2010 09:25

Nachtrag:

Der Autor ist bekannt für solche Themen.

http://www.sf.tv/sendungen/comedy/manua ... bbomueller
Roland Schäfli (*1968) arbeitet seit 20 Jahren für die Print- und elektronischen Medien. Schreibt als freier Autor für diverse Magazine und Zeitungen und produziert TV-Programme für Regionalfernsehsender. Autor des Buchs «Hollywood führt Krieg». Verfasst ausserdem Sketche für die Sendung «Edelmais & Co.».
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon troupier suisse am Mi 20 Jan, 2010 10:29

Ich muss zugeben dass ich mir nicht sicher wie das Bild in der Öffentlichkeit konkret entsteht. Zum einen kann es das Resultat von tendenziöser Berichterstattung sein, aufgrund welcher sich viele Leute ihre Meinung bilden. Auf anderen Seite könnte die Berichterstattung auch von Strömungen in der Öffentlichkeit beeinflusst sein insofern als dass man versucht den Geschmack einer breiten Massen anzusprechen und diesen quasi, bewusst oder unbewusst, spiegelt. Diesen zu treffen ist für Medien lebensnotwendig. Da steht für mich nun die Frage vom Ei und vom Huhn im Raum.

So oder so steht der Re-enactor als Sonderling dar, und wird als solcher naturgemäss rasch stigmatisiert und aus der "normalen Gesellschaft" (also jene die bei Fussballspielen ausflippt, an Sylvester lange wach bleibt um um Mitternacht Freunde mit SMS zu nerven und sich von Bonibankern fortwährend bescheissen lässt) ausgegrenzt. Wer nicht damit leben kann, sollte besser Briefmarkensammeln.
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon Tank am Mi 20 Jan, 2010 11:17

Ist schon interessant wie das "Thema" immer wieder auftaucht....

viewtopic.php?f=3&t=4072&p=35982#p35982

Nur schade das niemand dann darüber Diskutieren möchte....
Zu "Unbequem" ...

Trollige Grüsse
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon troupier suisse am Mi 20 Jan, 2010 11:46

Meiner Ansicht nach besteht die einzige Möglichkeit Einfluss auf das Bild nach Aussen zu nehmen daraus, das eigene Auftreten gewissen Regeln zu unterwerfen. Dieser Einfluss ist natürlich sehr beschränkt, und es ist auch keine Garantie dafür dass man nicht doch für einen Spinner gehalten wird. Kommt jemand mit vorgefasster Meinung, wird diese kaum zu erschüttern sein. Dabei ist es egal welche Epoche man darstellt oder ob Zivil oder Streitkräfte. Für viele Aussenstehende bleibt dies alles schlicht infantile Flucht in die Verkleidung. Doch es meiner Ansicht nach die individuelle Entscheidung jedes Einzelnen, die Richtung seiner Darstellung zu wählen und dafür die Konsequenzen zu tragen. Soviel Freiheit gestehe ich jeder Person die dieses Hobby betreibt zu, und sehe auch keine Veranlassung mit meinem eigenen Ideal zu missionieren und zu bekehren. Das schliesst nicht aus dass ich mir ein eigenes Bild und eine eigene Meinung mache. Aber wenn mir eine Richtung nicht entspricht, meide ich die entsprechende Gesellschaft. Ratschläge die nicht erbeten sind, sind auch nicht erwünscht.
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