Futuristisch und doch passend für CH-Reenactment
Der Entwurf von Hans Coray ging 1938 als Sieger aus einem Wettbewerb für ein Stuhlmodell hervor, das in einer Zahl von 1.500 Stück im Ausstellungsgelände der «Landi» verteilt werden sollte. Für den im Zeichen der nationalen Selbstbehauptung der 1930er-Jahre («Geistige Landesverteidigung») stehenden Grossanlass musste Aluminium als Material Verwendung finden, da es als typisches Schweizer Metall galt. In der Schweiz hatte sich während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Aluminium-Industrie etabliert, nachdem dank des damals forcierten Baus von Wasserkraftwerken erstmals die für die Aluminiumgewinnung nötigen grossen Strommengen (Schmelzflusselektrolyse) verfügbar geworden waren. An der «Landi» gab es einen eigenen Pavillon der schweizerischen Aluminium-Industrie.
Nach Abschluss der Landesausstellung konnten die Stühle für fünf Franken das Stück von den Besuchern erworben werden. Der Landi-Stuhl wurde von der P. & W. Blattmann Metallwarenfabrik Wädenswil (MEWA) aber auch nach 1939 weiter produziert, ab 1970 ebenso von der italienischen Firma Zanotta unter dem Namen «Spartana». Der Konkurs der MEWA im Jahr 2001 und Rechtsstreitigkeiten führten zu einem Produktionsende. Seit 2007 stellt die Schweizer Westermann AG den Stuhl wieder nach der Originalvorlage her.