Ich habe als Privatperson ein interessantes Projekt durchgeführt, das ich Ihnen kurz vorstellen möchte. Es ist meines Erachtens ein mit viel Energie und Liebe zusammengetragener privater Beitrag zu lebendiger Geschichte, und ich hoffe, dass ich das hier vorstellen darf. Da Sie die Pflege von "lebendiger Geschichte" als Motto haben, wüsste ich nicht wo es besser hinpassen könnte.
Hier der Hintergrund: Vor knapp drei Jahren ließ mich eine Idee nicht mehr los, nämlich der Generation der heute 80jährigen ein kleines literarisches Denkmal zu setzen. Mir wurde klar, dass diese Generation bald nicht mehr existiert und ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit ins Grab nehmen wird bzw. schon genommen hat.
Gegen jede wirtschaftliche und (normal) rationelle Vernunft handelnd, habe ich dann versucht, alle in unserer Kleinstadt befindlichen Zeitzeugen (Übach-Palenberg in West-Deutschland hat 25.000 Einwohner, darin leben ca. 500 Kriegszeitzeugen)zu befragen. Auf Grund eines guten Namens gelang es mir, 20 % zu interviewen. Konnten mir die Zeitzeugen doch die Ernsthaftigkeit meines Unternehmens unterstellen.
Als Ergebnis entstand das Buch "Eine Generation verabschiedet sich" mit 108 Geschichten aus Krieg und Gefangenschaft und vielen privaten Fotos. Es ist ein vollkommenes Einzelunternehmen gewesen (recherchieren, schreiben, gestalten, verlegen) und ich habe also ohne fremde Hilfe bzw. Verlag dieses Buch mit einer Auflage von 2500 Auflage herausgegeben.
Ich denke, dieses "Geschichtenbuch" ist ein ganz persönliches Dokument und zeigt am Beispiel nur einer Stadt, wie viel interessantes Erlebtes (ob in Wort und Bild) auf so wenig Raum zu Tage gefördert werden kann.
Dieser Beitrag ist in dem Sinne zwar "Werbung für ein Buch", aber welchen Transmitter hat man sonst, als das Ergebnis eines Befragungsprojektes auf diese Weise vorzustellen. Den Zeitzeugen hätte es nichts genützt, wenn es "im stillen Kämmerlein" bleibt. Was bleibt ist das Wagnis, Bücher drucken zu lassen und Menschen mit potentiellem Geschichtsinteresse anzubieten. Das Buch kostet zwar im deutschen Buchhandel 21,-- Euro (man sagte mir schon, dass es von Umfang und Ausstattung mehr wert ist), in der Schweiz 23,-- Euro, aber Schulen, Altenheimen oder den geschichtsinteressierten Besuchern dieses Forums biete ich dieses Buch für 10,-- Euro (quasi Selbstkostenpreis plus 6,50 Euro Versandkostenanteil für die Schweiz und 5,-- Euro für Deutschland) Das Buch ist also in jeder Hinsicht ein "Schwergewicht", einmal real, d.h. für den Versand und (hoffentlich) auch als Vermächtnis von 120 Zeitzeugen.
PS: Wer mir über ein ähnliches Projekt berichten kann, in dem nur eine Person von der Idee bis zum Schreiben, Gestalten und Verlegen alles in einer Person durchgeführt hat und in seiner Arbeit 120 Zeitzeugen vorkommen, der erhält ein Freiexemplar. Da es mir bisher nicht gelang, ein ähnliches Projekt anlässlich des 60. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges zu finden, brauchte ich bisher noch nicht zu reagieren....