Waffenabgabe Zug

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Waffenabgabe Zug

Beitragvon Doctor Who am Mo 10 Nov, 2008 10:59

Letzte Woche startete die Zuger Polizei eine Aktion, zur freiwilligen Rückgabe von Waffen.
Auf Tele Tell kam noch ein Bericht dazu.

Da wurden Waffen abgegeben die jedes Sammlerherz bluten lassen, ob das der richtige Weg ist um alles sicherer zu machen sei dahingestellt.

Hier noch der Link zum Bericht von Zisch
http://www.zisch.ch/navigation/top_main ... OID=298854

und der Bericht auf Tele Tell
http://www.teletell.ch/pages/index.cfm? ... esc&vbro=1
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Beitragvon troupier suisse am Mo 10 Nov, 2008 11:24

Der Blutverlust in meinem Herzen hält sich in Grenzen. In der Kiste auf dem Bild häufen sich 31er Karabiner die nicht wirklich als Grazien einer Sammlung glänzen können. Dann ist da noch ein Sturmgewehr 57 und eine abgenutzte Pumpflinte, die beide auch nicht gerade in eine Vitrine gehören. Darunter ein liegt dann noch ein Flobert oder ein Luftgewehr, das kaum einen Sammler anspricht. Bloss das Langgewehr 1911, das diagonal in der Kiste liegt, ist wohl etwas für Sammler.

Was mir echt Herzschmerz bereitet waren die beiden Säbel die man im Film kurz sah auf dem Boden liegen. Der eine vermutlich ein Modell 1852, der andere sah aus wie einer aus kantonalen Zeiten zuvor. Dass auch diese beiden historischen Stücke in den Schmelzofen wandern irritiert mich etwas. Mir kommt das eher wie eine PR-Aktion mit Symbolwert vor.

Andererseits finde ich die unkomplizierte Art gut, mit der Leute denen es zu Hause unwohl mit Waffen ist, sich dieser einfach und sicher entledigen können. Und was eingeschmolzen ist kommt sicher nicht mehr in falsche Hände. Nur bei alten Säbeln frage ich mich halt, ob diese sperrigen Teile soviel gefährlicher sind als eine Axt aus dem Baumarkt oder eine Heugabel aus der Scheune?
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Beitragvon Hagelhans am Mo 10 Nov, 2008 12:03

halt!
das eklatante an dieser Geschichte ist, dass der Staat mit Falschinvormation die Bürger dazu bringt ihr Eigentum abzugeben!

Es gibt auch beim neuen Waffengesetz keinen Grund Waffen die sich schon im eigenen Besitz befinden einfach so weg zu geben.

" auch künftig Waffen bei der Zuger Polizei kostenlos abgeben." :-k

Ihr könnt sie auch zuerst zu mir bringen und wir machen einen Vertrag wie es das Waffengesetz vorschreibt. ich gebe gerne noch ein 20er Nötli für einen Karabiner 31.
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Beitragvon Desmond am Mo 10 Nov, 2008 12:20

Hagelhans hat geschrieben:halt!
Ihr könnt sie auch zuerst zu mir bringen und wir machen einen Vertrag wie es das Waffengesetz vorschreibt. ich gebe gerne noch ein 20er Nötli für einen Karabiner 31.

Ich könnte dir sonst eine Adresse von Lützelflüh geben wo einer einen Keller voll Karabiner und Langgewehren (alle möglichen Versionen) hat... die meisten will er verkaufen, weiss aber die Preise nicht mehr. Gefunden habe ich ihn über ein Gratis Inserat in der Migros.
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Beitragvon santosdumont am So 16 Nov, 2008 10:29

Hallo,
ich war am Mittwoch bei unserer Vereinsversammlung des Westschweizer Waffensammler,und da wurde auch darüber gesprochen,ob mann mit den Zuger Behörden Kontakt aufnehmen will,wegen antiken Waffen,wie Säbel und Vorderlader.
Ein Mitglieg hat geschildert,das bei einer ähnlichen Aktion,etliche Museeumsstücke verschrottet wurden!
Also sind wir schon soweit,alte geschichtliche Gegenstände die min.ein Jahrhundert übrlebt haben,nun durch solche täuschenden Aktionen zu verschrotten!Jeder der will,kann immer seine Waffen abgeben!!!
Eine Garantie gibt es sicher,wie ich auch schon geschrieben habe,Kriminelle kommen immer an Waffen,egal was mann hier macht!
Macht eine Reise in den Osten,und versteckt ein Halbautomaten,noch zerlegt ,im Auto,ist einfacher als mann glaubt.
Schaut mal am Zoll,wieviele Autos richtig auseinander genommen werden,sehr wenige,also ist die Changce gross,was rein zu bringen!
Ich meine die kriminellen Organisationen,die das viel so machen!

Wiederhole es nochmals,nicht die Waffen,sondern der Mensch muss erzogen werden!!!
Fliegen,frei wie ein Vogel,das war immer ein Traum der menschen.
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Beitragvon Monty am So 16 Nov, 2008 12:36

Also das Glaube ich ja nicht, wo sind wir den???
Ich bin Stinkwütend :smt076
Soviel zum Vertrauen in den Bürger und seine Soldaten!
Bild
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Beitragvon troupier suisse am So 16 Nov, 2008 16:09

Versteht mich jetzt nicht falsch - ich bin auch dagegen Steinschlossgewehre aus Napoleons Tagen und Säbel das den Zeiten des Sonderbundskriegs einzuschmelzen. Aber ich werde jetzt mal für einen Moment den advocatus diaboli spielen.

Wenn eine unbedarfte Person wie eine betagte Frau ohne jedes Interesse an Waffen von ihrem verstorbenen Gatten einen Schrank voller Ordonnanzgewehre geerbt hat, dann kann ihr dies Unbehagen bereiten. Immerhin handelt es sich um gefährliche Geräte die zum Töten gemacht sind. Das ist für sie etwa dasselbe wie wenn andere Leute eine Kiste voller giftiger Skorpione auf Ecstasy erben.

Diese Dame mag den "Schiesskram" ihres Mannes nicht, und wusste schon einige Jahre lang nichts damit anzufangen als den Kasten einfach verschlossen zu halten. Auch will sie die Waffen nicht einfach irgend jemandem zum verschachern überlassen, denn sie will nicht dass sie in falsche Hände kommen und am Ende damit Kriminelles geschieht. Das ist eine unbestreitbar ehrbare Haltung. Wie gesagt hat sie keine Ahnung und macht keinen Unterschied zwischen dem Sturmgewehr 90 und dem Gewehr 1817 in Schrank des Verblichenen.

Für solche Leute kann es eine Erleichterung bedeuten, diese Waffen einfach bei der Polizei abgeben zu können, im Wissen darum dass sie garantiert aus dem Verkehr gezogen werden. Wenn man nun beginnen würde diesen und jenen Waffentyp auszusondern um ihn vor dem Schmelzofen zu retten, dann wird die ganze Aktion ihrer psychologische Wirkung beraubt. Dies weil die Leute welche die Waffen abliefern kaum einen Unterschied zwischen historischem Stück und moderner Waffe machen können.

Für sie ist das alles dasselben, und sie werden kaum begreifen dass ein Steinschlossgewehr höchstens noch zum Dreinschlagen mit dem Kolben geeignet ist, und dass mit seiner Einschmelzung ein wertvolles historisches Objekt vernichtet wird. Für sie ist das ein Gewehr und erst ungefährlich wenn verschrottet. Das ist wahrscheinlich der Angelpunkt der Aktion - die Garantie dass alle Waffen vernichtet werden. Beginnt man Ausnahmen für den Sammlermarkt zu machen, verliert die Aktion ihren Sinn für jene Leute die sich vor diesen Waffen im Wandschank fürchten.

Ferner muss man auch bedenken, dass Zug wegen des Blutbads im Parlament vom September 2001 besonders sensibel ist auf dieser Ebene.
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Beitragvon Hagelhans am So 16 Nov, 2008 20:38

Dass ist schon richtig. Nur wäre es nicht angebracht, dass an die Leute einfach informiert, dass jeder Waffenhändler ihen dafür noch eine Batzen giebt und nicht grosszügig verkündet, dass der Staat grosszügigerweise die Waffen kostenlos entgegen nimmt?
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Beitragvon troupier suisse am So 16 Nov, 2008 21:57

Klar geht es hier um Objekte die einen gewissen Wert darstellen, und man fragt sich ob für kostbare alte Stücke ehrlicherweise nicht eine Entschädigung angebracht wäre. Es könnte dabei ja immerhin vorkommen dass eine alte Dame Material im Wert zwei- bis dreitausend Franken zum einschmelzen gibt. Sie könnte das Geld bestimmt brauchen, und bekäme auch einen Batzen von einem Händler oder Sammler. Da stellt sich die Frage, ob es nicht angemessen wäre sie über den Wert bestimmter herausragender Stücke aufzuklären? Man würde der alten Dame doch auch sagen, dass sie für den Bentley Speed Six einen guten Preis erzielen könnte, bevor man das Stück entgegennimmt zum verschrotten, damit kein Raser mit dem Fahrzeug von 1929 die Strassen unsicher macht. Aufklärung über den Objektwert wird da irgendwie zu einer moralischen Frage.

Indes gibt in der Gilde der von Dir angesprochenen Waffenhändler auch einige Herren die einer alten Dame eher eine "Entsorgungsgebühr" für kostbare Sammlerstücke abknöpfen würden, anstatt ihr einen angemessenen Preis zu bezahlen. Da gibt es Messieurs die auch nicht über jeden Zweifel erhaben sind.
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Beitragvon Hagelhans am Mo 17 Nov, 2008 15:20

Grundsätzlich geht es mir eigentlich vorallem daru, dass hier der Staat die Bevölkerung verunsichert um ihnen etwas weg zu nehmen.


Heist es bald mal:
Hat noch jemand irgend welche Bücher oder andere Schriften im Haus die möglicherweise nicht der aktuellen Auffassung von politischer Korektheit entsprechen?
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