die Bezeichnung Reenactor ?

Allgemeines über die lebendige Geschichte.

Moderator: Hagelhans

Beitragvon Dietrich am Mo 16 Jun, 2008 09:34

Hm, ne- eben nicht.
Weil es sich nicht das Nachstellen einer konkreten historischen Begebenheit handelt.
Dieser Versuch der Schweizer Armee trägt hingegen alle Kriterien der "experimentellen Archäologie"; was wiederrum eine eigene, wissenschaftlich anerkannte Fachrichtung ist.
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Beitragvon troupier suisse am Mo 16 Jun, 2008 09:48

Dann müsste ich präzisieren, dass es bei der Darstellung um eine Sequenz aus der Schlacht bei Grandson handelte, da es damals gerade 500 Jahre seit den Burgunderkriegen waren. Das Moment der experimentellen Archäologie ist hier allerdings nicht zu leugnen. In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu wissen, welchen Zweck die Gettysburg-Darstellung der 30er Jahre verfolgte.
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Beitragvon Si-dam-Tanu am Mo 16 Jun, 2008 10:54

Ich schliesse mich auch Dietrichs meinung an. (elende mitläuferei :smt042 )

Es kommt doch nich darauf an ob ich die Historisch genauste Ausrüstung Habe, oder am Meisten über die darzustellende Epoche weiss. Das macht, wie gesagt, nur den "schlechten" oder "guten" Reenactor aus.

Eine weiter überlegung: bin ich doch auch ein reenactor, wenn ich vollständig gewandet alleine mein Haus verlasse, in die natur gehe und da dies oder das tue. Fernab jeder Veranstaltung. Reenact beginnt meiner meinung im Herzen jedes einzelnen, der mehr will, als nur geschichte studieren.

Das mitem musiker find ich gut. Jeder kann es, aber das heisst noch lange nicht, dasses auch jeder tun sollte! :smt020
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Beitragvon Seegras am Mo 16 Jun, 2008 12:03

Der Punkt mit Reenactor oder nicht verdeutlicht der Wikipedia-Eintrag sehr gut. Leute die keine spezifische Schlacht oder so etwas nachspielen, sondern "Living History" betreiben nennt man eben auch "Reenactor".
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Beitragvon Hagelhans am Mo 16 Jun, 2008 13:19

troupier suisse hat geschrieben: In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu wissen, welchen Zweck die Gettysburg-Darstellung der 30er Jahre verfolgte.
Ich glaube dass ganze wurde damals vo der Historischen Fakultät der West Point Akedemie geleitet.

Dass trennen von reenactment und Living History ist ja irgendwie immer eine heikle Sache. Streng genommen müste der Reenactor am Morgen seine Uniform anziehen und sich direkt auf das Schlachtfeld begeben. Nach vollbrachtem "Act" seine Uniform ausziehen und nach Hause gehen. Sobald er sich in ein feldlager begiebt und einer nicht direkt mit einem historisch verbürgte Darstellung sondern mit simplem Lagerleben beschäfdigt, wird er ja automatisch zum Living Historyan. Für mein Geschack eine überflüssige Haarspalterei.

Meine Argumentation mit der Musik habt ihr leider nicht gaz begriffe. Ich spreche nicht vom machen sondern von Subkulturen die sich um bestimmte Musikrichtungen bilden.
Ob sich jemad als Punk, Metalhead oder Wagnerianer fühlt entscheidet schlussentlich nicht der Besuch eines Konzertes. Der Besuch bestimmter Konzerte ist zwar die Grundvoraussetzung dafür, entscheidet aber schlussentlich nicht als wass sich die Person selbst definiert.

Ist also eine Person die einmalig an einem Reenactment teilnimmt ein Reenactor für den rest seines Lebens oder wird eine Person dan zum reeactor, we er sich allgemein unter Geschichtsfreunden wohlerfühlt als anderswo?
Reenactment/ Living History hat durchaus eigene Gesetzmässigkeiten, Sitten und Gebräuche so wie eine eigenständige Terminologie mit denen sich die aktiven Betreiber dieses Hobbys eindeutig von anderen Personengruppen abgrenzen.

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Beitragvon Dietrich am Mo 16 Jun, 2008 14:45

Ersetzt doch den "Re-enactor" durch "Tennisspieler", dann erklärt sich die ganze Sache von selbst.
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Beitragvon Hagelhans am Mo 16 Jun, 2008 15:48

Definitiv beides Randgruppen.
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