Frauen im re-enactment

[Napoleon]

Leider haben immer mehr Männer das Problem, dass ihre Partner das Hobby re-enactment mit ihnen nicht teilen oder es sogar nicht mögen.

Klar sind viele re-enactments vom Grund auf schon nicht so ausgelegt, dass den Frauen eine grosse Rolle zugesprochen werden kann, aber es ist doch erschreckend, das man viele Männer hört, die es leider beklagen, dass Ihre Frau nicht mitkommen will.
OK, es gibt auch die, die froh sind das ihre Frauen nicht dabei sind, aus welchen Gründen dann auch immer. :D

Welche Erfahrungen habt ihr denn?

[Voltigeur]

Klar, ich verstehe schon was Du meinst, aber denke mal wenn alle Damen jetzt mitkommen. Es gibt dann probleme, Du kannst nicht eine kämpfende Truppe seriös darstellen wenn genausoviele Damen da sind wie Soldaten. Ich habe einmal bei einer 20 Mann Truppe 5 Vivandieres gesehen, das sieht Dumm aus. Die anzahl der Vivandieres war unter Napoléon sehr genau geregelt. Fürs Mittelalter mag das anders sein, obwohl ich mir nicht vorstellen kann das dort Landsknechte mit ihren Frauen über Land zogen in den nächsten Krieg.
Oder wolltest Du über Cross-Dressing sprechen ?

Grüsse vom Voltigeur

[Napoleon]

Nein eigentlich schon im allgemeinen.

Das mit den Lanzknechten stimmt nicht ganz. Im Mittelaletr gab es oft das die Frau ihren Mann begleitet hat. Zum teil nahm diese nach der Verwundung oder Tötung ihres Mannes seinen Posten ein, soweit das möglich war, versteht sïch!

Ich kenne viele Männer die würden sich freuen wenn ihre Frauen sie zum Re-enactment begleiten würde, nur die meisten wollen aus den verschiedensetn Gründen nicht. Wie schon oben geschrieben gibt es auch die, die auf keinen Fall ihre Partnerin dabei haben wollen.

Im US Civil War ist der Anteil der Frauen und Kinder sehr hoch. In der Napoléonik kann ich noch nicht sagen wie viele es schlussendlcih sind, beim letzten mal war das Wetter einfach zu schlecht um mir ein Urteil bilden zu können.

Ich meine, das wir Männer ja eh die Grösseren Tratschen sind, sonst gäbe es hier in den Foren über das Thema auch mehr Frauen!!!

[schlumpf]

Ich denke, das Hobby fuktioniert nur, wenn die Familie ebenfalls mitmachen will. Es ist doch mehr als doof, wenn der Partner über den Sommer jedes zweite Wochendende weg von der Familie verbringt.
Ich habe das Glück dass meine Frau ebenfalls begeistert mitmacht und für unsere 6-jährige Tochter ist es sowieso noch ein grosses Abenteuer (das wird sich wahrscheinlich mit den Teenager-Jahren schon noch ändern... )
Im Lager selber muss man das natürlich schon berücksichtigen. So haben wir den Zivil-Teil vom eigentlichen Militärteil getrennt. Bei öffentlichen Anlässen demonstrieren dann die Frauen nebst dem Kochen auch Handarbeit (Spinnen, Filzen, Weben, je nach Lust und Laune).

Das ist auch für die Besucher dann sehr abwechslungsreich und spannend. Auch historisch funktioniert es. Denn vor einem Militärlager haben sich immer auch Zivile Siedlungen entwickelt und auch auf Marsch wurden die Legionen sehr oft von Zivilen Händlern, Frauen und Kinder begleitet.

[Stefan vom Basilisk]

Für unsere Zeit (15. Jh) ist das zum Glück auch nicht so ein Problem. Die Frauen hatten zu der Zeit eine recht gute Stellung. In den Städten genossen die Frauen fast so viele Freiheiten wie heute - obwohl sie rechtlich mehr oder weniger zu tun hatten was Mann oder Vater sagte. Doch bei vielen Handwerkern war es so, dass der Mann das Handwerk ausübte und die Frau die ganze Buchhaltung und den wirtschaftlichen Teil erledigte.
Es gibt auch andere Beispiele - so kontrollierte in Köln in der Mitte des 15. Jahrhundert eine Frau 12% des kompletten Zuckerhandels.

Für uns als Stadtgarde kommt dazu, das auch Frauen Dienst in der Garde geleistet haben - liegt daran, dass die Stadtverteidigung den Zünften oblag. In Zünften wo Frauen dabei waren (bsp Spinnerinnen) mussten Frauen die keinen Verwandten hatten der da aushalf oder sich keinen Söldner dafür leisten konnten selber Dienst leisten. Reiche Handwerker/Kaufleute haben sich in der Regel einen Söldner dafür geleistet.

Bei Söldner zu unserer Zeit ist es mehr oder weniger das selbe - es gab Frauen die sich als Männer ausgaben oder sich auch als Frau verdingten. Und sonst - der Tross war oft grösser als das Heer - so macht es lustigerweise noch Sinn, wenn die "Zivilisten" in der Überzahl sind.

[Grumpy Kiwi]

Ich meine in einigen Bereichen sollte man Tolerant sein, wie z.B. im US Civil War. Dies ist mittlerweile eine schrumpfende Rubrik und da sollte man Froh sein ueber jeden kaempfenden "Mann", und ich habe die Erfahrung gemacht (grad auch durch meine eigene Partnerin), dass sich mancher Mann eine Scheibe von den Frauen abschneiden kann! In Deustchland ist es mittlerweile ganz normal, dass Frauen auch als Infanteristen teilnehmen und nicht nur als "Lagerfrauen". In England ist dies leider nicht der Fall, dort duerfen Frauen zwar in blauer Uniform teilnehmen aber nicht mit Waffe, hoechstens als Trommler (-in) und Pfeiffer (-in).

Was das WW2 Reenactment anbetrifft, muss ich mich wieder als "intoleranter Macho" outen. :D Hier passen Frauen halt nicht in die typische Maennerrolle, und ich muss sagen, dass ich bis jetzt in diesem Bereich auch noch keine Frau getroffen habe, die das moechte. O:)

[Napoleon]

Also Frauen im Kampf beim US Civil War war ja zwar recht selten, es gab aber trotzdem welche die entweder sehr flachbrüstig waren oder sich die Brust gebunden haben um an den Kämpfen teilzunehmen!

Im WW2 sieht das anders aus. Ausser der russischen Armee und am Schluss die Wehrmacht meine ich hatte keine Nation Frauen unter Waffen. Wobei man sagen muss das die Deutschen nicht wie die Russen Frauen in Uniformen steckten, sondern das diese eher zum letzten Aufgebot gehörten.

Aber ehrlich, eine Frau, oder die meisten, gehören in eine hübsche Frauenuniform die das weibliche hervorhebt. Oder möchtet ihr sie eher in einem Kampfsack sehen?

[Hagelhans]

Naja...so eine Brünhilde hat schon auch ihren Reiz. :D

[queen]

Es funktioniert schon mit den Frauen , siehe Anais oder Martina.Nur wer nimmt schon das Bier mit nach München...... siehe Bast.....

[Napoleon]

Na, was muss ich denn da hören. Nicht jeder ist froh wenn er ohne seine Frau ans Treffen gehen kann um dort die Sau rauszulassen, oder seine Freundin dorthin einzuladen