Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Allgemeines über die lebendige Geschichte.

Moderator: Hagelhans

Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon gijoe am Sa 22 Jan, 2011 07:21

Als Betroffener kläre ich die Leute in meiner Umgebung auf Vor allem was sich hinter der " Sturmgewehr in s Zeughaus" Aussage noch alles verbirgt. Die grösste Gefahr ist der " es betrifft uns nicht " Gedanke. Diese Stimmen fehlen dann in der Urne.
Personen die nach einer politische Ideologie abstimmen kann ich eh nicht erreichen.
Warten wir ab wie das Volk entscheidet und dann sehen wir weiter.
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Tech am Sa 22 Jan, 2011 14:33

Zurückgekehrt von einer regionalen Standaktion des Nein-Komitees fasse ich wie folgt zusammen:

- Vorgefasste Meinungen beider Lager sind verankert und weitgehend unverrückbar
- Irrige Meinung, es gehe nur um die Armeewaffen
- Beflissenes Schützen von Suizidtätern
- Tendenzielle Meinung, Waffen haben im Haus nichts verloren
- Unentschlossene und tendendenzielle Ja-Wähler kommen ist Gespräch, wenn mit dem heutigen, geltenden Waffenrecht die Anliegen der Waffeninitiative aufgezeigt werden. Besonders spannend dabei: freiwilliges Hinterlegen der Armeewaffe, Entzug der Armeewaffe bei straf- oder Verhaltensauffälligkeiten, Übernahme der Armeewaffe nur mit Bedarfsnachweis (Schiessbüchlein) und Waffenerwerbsschein, Einzug der Taschenmunition.
- Erstaunen, dass die Sturmgewehre, nebst weiteren Waffen bewilligungs- und meldepflichtig sind.
- Antworten auf die Zunahme illegaler Waffen sind keine bekannt, resp. dieser Umstand wird bei den Befürwortern nicht hoch gewertet und akzeptiert.
- Argumente der Schützen und Sammler, dass Erbgang, Behalten nach Aufgabe der Schiesstätigkeit und Gefährdung von Traditionen/Zerstörung von historischem Gut mit der Initiative nicht gelöst sind, prallen bei den Befürwortern unerhört ab.

Eindrücke bei wenig Personenfrequenz in der Fussgängerzone, weshalb dieser Bericht nicht den kompletten Eindruck der Wähler wiedergibt.

Also liebe Streitgenossen: Wenn ihr in eurem Umfeld aufklären wollt, nehmt dazu die Brochure des Fedpol (http://www.fedpol.admin.ch/content/dam/data/sicherheit/waffen/Brosch%c3%bcre/waffenbroschuere-d.pdf). Da stehen die wichtigsten Inhalte des heutig geltenden Rechts drin, womit zahlreiche Argumente der Befürwortern entkräftet werden können. Das sind die mächtigsten Argumente im Abstimmungskampf.

"Ein fundamentaler Grundsatz für die kleinen Armeen besteht darin, immer in Massen zu handeln; durch seine Anwendung allein können sie einige bedeutende Unternehmen vollbringen, indem sie darauf verzichten, alles zu decken und nur das Hauptziel anpeilen." (Jomini, 1779-1869)
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Napoleon am Sa 22 Jan, 2011 21:42

Ich glaube die Medien sind sich noch nicht sicher des Sieges, dashalb haben die meisten nach 1-2 Tag Pause wieder angefangen irgendwelche Sachverstàndige aus den Löchern zu holen.

Ich glaube die Mehrheit der Leute lassen einen Bären aufbinden durch falsche Versprechen. Mal schauen was noch passiert.
Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind. Man muß mittelmäßig sein, wenn man beliebt sein will.
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Seegras am So 23 Jan, 2011 23:22

Napoleon hat geschrieben:Drogentote CH jedes Jahr um die 190
Ironischer Weise kämpfen einige der Befürworter seit Jahren für die Legalisierung von Drogen, und dies bei faktisch mehr Drogentoten als Schusswaffentoten mit Fremdeinwirkung.


Der Vergleich hinkt nicht nur, das Pferd hat keine Beine. Der Grossteil von Drogentoten wird durch Auswirkungen der Drogenprohibition verursacht, nicht durch die Drogen selber. In dem Fall wiederum ein Verbot das mehr Probleme macht als es löst...
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Voltigeur am Mo 24 Jan, 2011 12:07

Alles was aus dieser Diskussion deutlich wird ist dass hier, wie auch schon in anderen Fällen, eine einseitige Propaganda betrieben wird.

Wichtige Informationen für die Wähler zurück gehalten werden, nur halbe Wahrheiten bekannt gemacht werden und auf diese Art will man gewinnen.

Dass die Presse da auch noch so mitspielt ( man könnte glauben sie werden dafür bezahlt ) ist mir nur schwer verständlich. Ich habe die Sendung "Arena" am Freitag angesehen. Einige haben sich ganz schön verplappert, 300m sollte man abschaffen, 300m ist kein Sport, sind erst mal die Waffen weg, kommen die 300m auch weg. Aha, so sieht das also aus, man denkt schon viel weiter !

Historische Waffen versuchte die Journalistin kurz anzusprechen, war aber sinnlos, die Ja-sager Gemeinde antwortete nicht mal darauf. Klar, da hätte man ja überlegen müssen und für etwas was man nicht vorgesehen hat kann man schlecht eine Antwort geben.


Grüsse vom Voltigeur
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon troupier suisse am Di 25 Jan, 2011 16:02

Der Verein Rost & Grünspan informiert neuerdings seine Mitglieder via Communiqé zu den Risiken der Initiative: hier clicken

P.S.:

Der Vergleich hinkt nicht nur, das Pferd hat keine Beine. Der Grossteil von Drogentoten wird durch Auswirkungen der Drogenprohibition verursacht, nicht durch die Drogen selber. In dem Fall wiederum ein Verbot das mehr Probleme macht als es löst...


Der Vergleich mag hinken, aber das huflose tote Ross ist mit seinem Verwesungsgeruch bestens dazu geeignet, jene widerliche Heuchelei zu illustrieren, die bei vergleichbaren Risikofaktoren wie Waffen und Drogen beliebig vielfältige Maßstäbe anlegt um politischen Vorteil je nach Windrichtung daraus zu schlagen.
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon gijoe am Di 25 Jan, 2011 19:06

Heute lief eine interessante Diskussion auf Tele Züri. Die Initianten wollen uns davor Schützen das wir im Affekt mit dem Stgw.Selbstmord begehen.

Das würde so ablaufen.
Schritt: 1 der AdA beschliesst Selbstmord zu begehen.
Schritt 2 : da die Taschenemunition nicht mehr abgegeben wird muss er entweder einen Strafregisterauszug bestellen und die Munition im Fachhandel besorgen oder beim nächsten Obligatorischen bzw. Wk die Munition mitgehen lassen.
Schritt 3: ..... #-o
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Wachtmeister am Di 25 Jan, 2011 19:42

War gestern Abend an einer Podiumsdiskussionsveranstaltung…
Die eine Befürworterin der Initiative hat ganz klar gesagt, dass sie es auf alle "überflüssigen" Waffen abgesehen haben.

Einer aus dem Publikum wollte wissen, wer den bestimme, was "überflüssig " sei…

Antwort: zum Beispiel alles was an alten Karabinern auf dem Estrich rumliegt soll eingesammelt werden.

Die Anliegen der Sammler seien bei dieser Initiative aber berücksichtigt worden. Wer eine Sammlung habe und den Nachweis erbringen kann, dass es eine richtige Sammlung ist - also eine mit einer gewissen Systematik und einem wissenschaftlichen Ansatz - habe die Möglichkeit, diese Sammlung zu behalten.

Nur die ganz gefährlichen Waffen, die verbotenen Seriefeuerwaffen, die Unterschaftlader, Waffen, die als Stock getarnt seien etc würden eingezogen.

Ein Sammler wollte wissen, wie viel Entschädigung der Staat zahle, wenn man ihm die Gewehre wegnehme, für die er doch einiges Geld und viel Herzblut investiert hat.

Niemand konnte eine Antwort geben. Nur: Haben Sie Vertrauen in den Staat. In der Schweiz wird niemand enteignet.

Die Frage war, wie denn jemand zum Sammler werden könne, wenn er den Nachweis einer systematischen Sammlung erbringen müsse um akzeptiert zu werden, müsste er vorher illegal sammeln. Da müsste man also ein Sammelkonzept erstellen, das nötige Geld beisammen haben und dazu die passenden Angebote auf dem Markt, um ein Gesuch stellen zu können, diese Sachen kaufen zu dürfen, denn man denke daran Sammler werden zu wollen…
Es ist klar, dass es so nicht läuft.

Für junge Schweizer gibt es keine Möglichkeit Sammler zu werden - es sei denn, sie sind reich oder frech genug das Gesetz zu verletzen oder sie haben die Sammlung im Ausland.

Konkret wurde es beim geerbten Langgewehr. Ein Geschenk des Grossvaters an seinen Enkel. Die Waffe, mit der der Grossvater an vielen Schützenfesten erfolgreich gewesen ist. Ein solches Gewehr ist allein keine Sammlung. Der Besitzer kein Sammler. Er müsste es abliefern.

Diese Initiative ist ein Eigriff in die Privatsphäre es ist ein Übergriff auf Privateigentum und Kulturgut.

Diese Verfassungsänderung steht im Widerspruch zu so vielem, was in diesem schönen Land bis heute Geltung hat.

Wir haben so viele Konzessionen an die Waffenfeinde gemacht in den letzten Jahren und trotzdem sind sie nur radikaler geworden. Im Flugblatt, das die Befürworter verteilen, ist die Rede davon, dass auf dieser Welt Kindersoldaten ein Problem seien und dass man dieses Problem nicht nur aussenpolitisch lösen müsse; nein, auch im Inland müsse dagegen gekämpft werden.

Was soll das? Leben wir im Tschad? Oder bezieht sich diese Parole auf Zürcher Knabenschiessen und den Kinderumzug am Sechseläuten? Oder auf die Kadettentradition in Lenzburg? Im Kindergarten haben sie die Playmobilmännchen alle entwaffnet.

Es ist eine Art Hexenjagd.

Wir können hoffen, dass genug Volk das erkennt.

Wm
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte

Beitragvon Tech am Di 25 Jan, 2011 20:20

Thurgauer Zeitung, 25. Januar 2011.
Die Gewehrgriffgruppe Schönholzerswilen hat die Initiative ergriffen und sich mit dem Medien ausgetauscht. Was es noch zu ergänzen gibt ist, dass im Sinne der Initiative kein Bedarf auch gleich keinem Besitzrecht gleichkommt. Es wird also nicht zu einem Zwischenlagern im Zeughaus kommen, da die Karabiner dann definitiv weg sind!

Hier der Zeitungsausschnitt:
Gewehrgriffgruppe_Schönholzerswilen.jpg
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Zuletzt geändert von Tech am Do 20 Dez, 2012 21:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Reineke am Di 25 Jan, 2011 20:31

Hier ein Kommentar aus dem Jagdmillieu. Auch dort wird heiss diskutiert und die wenigsten lässt es kalt.
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Der Fuchs wechselt den Balg,
nicht den Charakter.
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