Multiformen und Wallensteins Lager

Allgemeines über die lebendige Geschichte.

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Narzisse

Beitragvon Napoleon am Do 15 Sep, 2005 15:21

Was sich eigentlich sonst auch gehört, mit Stahlhelm zu Mütze wechsel nach dem fahren mit der BMW, richtigem Ausdruck und man hätte sagen können, der passt voll da rein, eben einer mit einer Schnauze zum ..............

Ich kenn das vom Ausland, also besser von England. Da gibt es viel von diesen Typen, ich finde es einfach ein wenig schwierig so was zu tragen. Die Grenze zwischen Darstellen und wirklichkeit verschwimmt doch sehr oft bei solchen Leuten. Siehe Detling. Da kann Grumpy Kiwi mehr dazu sagen. Man sollte auch daran denken was dritte darüber denken. Für die haben wir doch alle eine Meise, aber wenn jemand in WH rumläuft, denke ich nicht dass dies jemand nachvollziehen kann. Auch wenn es heisst die Leute finden es toll. Ich werde im Geschäft auch oft wegen WH Uniformen angefragt, die Leute wollen es aber nur, weill sie auffallen und weill es wie eine Art Tabu ist.

Aber eigentlich will ich nicht über diese Thema diskutieren, denn es ist ein alter Hut und bringt nichts, denn die die wollen machen es und die anderen lassen es sein.
Nur sollte man nur das tragen, hinter dem man stehen kann und nicht weill man darin mehr auffällt.
Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind. Man muß mittelmäßig sein, wenn man beliebt sein will.
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Beitragvon Major Kusanagi am So 02 Okt, 2005 07:22

Ich gebe Napoleon bezüglich Darstellung der deutschen Streitkräfte des 2.Weltkriegs teilweise recht. Allerdings muss man auch bedenken dass die lebendige Darstellung von Truppen eines bestimmten Krieges in jeder Epoche fast überall beide Seiten umfasst. Man stelle sich ein Re-enactment des amerikanischen Sezessionskrieges vor, bei dem nur Unionssoldaten ins Feld ziehen und der graue Feind supponiert ist.

Eine Gesamtdarstellung die sich ausschliesslich auf auf eine Partei eines bewaffneten Konflikts beschränkt wirkt wenig pädagogisch, und sie birgt eine heikle Problematik - das absolute Ausblenden eines Gegners kann bei unreifen Zuschauern einen Krieg suggerieren der nur dem Blickwinkel der dargestellten Partei entspricht.

Die Tatsache dass jeder Krieg von unglücklichen Menschen im grausamen Kampf gegeneinander ausgefochten werden muss verblasst. Der Gegner erscheint nicht als menschliches Wesen in Fleisch und Blut sondern nur als ferner böser Schatten. Dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zur Verherrlichung des Krieges, was niemand wirklich wünschen kann.

Napoleon hat richtig angedeutet, dass die deutschen Streitkräfte des 2.Weltkriegs in eine Aura des Tabus gehüllt sind. Dazu haben die unaussprechlichen Taten beigetragen, die von deutschen Soldaten wider jeden humanen Gedanken begangen worden sind. Dies darf nie vergessen werden, auch wenn unverbesserliche Zeitgenossen glauben mit allerlei Wortklauberei das Entsetzliche relativieren zu können.

Es ist aber auch mein Standpunkt, dass dem Verständnis der Geschichte mit einer kollektiven Dämonisierung der deutschen Streitkräfte jener Zeit kein Dienst erwiesen ist - auch wenn es unmöglich ist sich moralisch und ethnisch mit ihrer Sache zu idendifizieren ohne dabei die Menschenrechte mit Füssen zu treten und die Opfer zu verhöhnen.

Aber auch in feldgrauen Uniformen steckten Menschen und nicht jeder von ihnen war ein Faschist und Kriegsverbrecher. Kämpfende Soldaten aller Armeen werden sich nach einer gewissen Zeit im furchtbaren Mikrokosmos des Krieges gleich - sie sind Menschen die in ein unerbittliches Räderwerk gerieten und überleben wollen.

Es wäre im Sinne einer ehrlichen Vermittlung der Geschichte beide Seiten darzustellen. Doch hier kommen Fallstricke ins Spiel. Das geringere Problem ist die bunte Darstellung deutscher Truppen, unter Berufung auf die Materialvielfalt in der Endphase des Krieges. In Wahrheit feiert hier aber der Individualismus Orgien und höhnt dem Begriff "Uniform".

Lauter Einzeldarsteller treten in einem wahren Charivari auf die Bühne und feiern sich selbst. Man finde einmal ein Dutzend von ihnen die sich einigermassen einheitlich kleiden und dann auch noch auf seriöse Weise versuchen deutsche Soldaten dieses Krieges darzustellen. Es gibt einzelne ernsthafte Re-enactoren, vielleicht sogar ganze Gruppen die das hinkriegen.

Oft aber kippt die Sache dann wenn braune Nostalgiker die noch feucht hinter den Ohren sind sich in die Szene drängen. Solche Uniformen ziehen leider wirre Geister magisch an. Bald rennen sie im Erbsenstarnhemd über die Felder englischer Veranstaltungen und gebärden lauthals sich wie Operettennazis, bald sammeln sie sich als kurzgeschorene Fans in Springerstiefeln im Publikum.

Hier kommt das zweite Problem ins Spiel, welches bei vielen die Schmerzgrenze überschreitet. Auch mir dreht sich der Magen um wenn Ignoranz und Dummheit sich auf diese Weise manifestieren. Wer heute in seriöser Absicht Feldgrau trägt, kämpft nicht nur gegen die Ablehnung aus historischen Gründen - er hat auch die Borniertheit der neuen Nazis zum Feind, die nicht gewillt sind aus der Geschichte zu lernen.
Major Kusanagi



Beitragvon Hagelhans am So 02 Okt, 2005 09:27

Mir stellt sich hier aber die Frage, ob dies doch nicht besser ist als we solche Gestalten ein Asylantenheim anzünden.
In der grossen Masse haben diese be us scher nichts verlohren. Aber als einzelne in seriöse Gruppen integriert.....?
Ich habe damit schon durchaus gute Erfahrungen gemacht. Mit Rechtsaussen wesentlich bessere als mit Linksdrüben.
Möglicherweise ist WW II nicht gerade das beste Thema dafür. Aber Reenactment in anderen Epochen ist sicher ein gutes Hobby zur "Sozialenintegration"
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Beitragvon Major Kusanagi am So 02 Okt, 2005 10:42

Wahrhaftig, wenn man einen solch wirren Geist versuchen würde in die WW II-Szene zu pädagogischen Zwecken zu integrieren, dann wäre das etwa vergleichbar mit einem Alkoholiker den man zum Bierbrauer macht - weder gut für die Brauerei noch für den Patienten.
Major Kusanagi



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