Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Allgemeines über die lebendige Geschichte.

Moderator: Hagelhans

Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon troupier suisse am Mo 17 Jan, 2011 12:41

Hier im Welschland sieht die Sache so aus, keiner weiss wirklich Bescheid, auch die hier ansässigen Gruppen haben keine ahnung. ( Es gibt kein Schweizer Forum in französisch )


Das ist tragisch, denn in der Romandie gibt es wahrscheinlich mehr Traditionsgruppen die direkt betroffen wären als in der Deutschschweiz. Dass diese lange gepflegten und aus tiefem Geschichtsbewusstsein gewachsenen Formationen erst vor vollendeten Tatsachen spüren werden was sie verlieren, lässt einem einmal mehr den unseligen Röstigraben bewusst sein.

C'est vraiment triste

P.S. Philisophisch interessanter Ansatz im Tagesanzeiger:

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/11654335

Deckt sich durchaus mit meinen Werten und ich denke auch mit dem Gedanken von Seegras:

Ich hoffe natürlich dass sich diese (um es schöngefärbt zu sagen) Prohibitionsmus-Phase langsam wieder umkehrt; immerhin gehts nun schon seit mehr als 10 Jahren in diese Richtung.
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Napoleon am Mo 17 Jan, 2011 13:41

Für unsere Freunde aus der Romandie:

Historie vivante et les armes - quelques mots pour nos amis romands

Initiative "Pour la protection face à la violence des armes" 13 février 2011

On dit, ceux qui ont besoin d'une arme pourront la garder
On parle des tireurs du sport ou des chasseurs
Mais on parle pas des droits de garder ou porter des armes anciennes pour l'histoire vivante
On ne parle pas, on ne pense pas!
C'est fini avec les formations historiques, par example:

Les Arquebusiers de la Compagnie de 1602

Les Voltigeurs du 3ème régiment suisse

Les Contingent des Grenadiers Fribourgeois

Les Vieux-Grenadiers de Genève

Les Milices Vaudoises


L'histoire vivante, c'est de la culture aussi. Il faut la sauver. N'oubliez pas de ça.


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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Tank am Mo 17 Jan, 2011 13:49

Gelesen...
Verbot von Tötungswaffen
Der private Besitz von besonders gefährlichen Waffen, die nur zum Töten verwendet werden können, wie etwa Seriefeuerwaffen oder sogenannte Pump Action-Waffen, soll verboten werden


Für was sind den die "nicht ganz so " gefärlichen Waffen..?? :-k
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Hagelhans am Mo 17 Jan, 2011 15:40

@Tank: Die Striker? http://www.youtube.com/watch?v=IwC85njIE0k Ist ja ein Halbautomat und keine
Pump-Action. :smt047

Zeigt eigentlich deutlich dass die Initianten keinen blassen Schimmer von Waffen haben.

@SF-DRS "Verbandelte": Habt ihr schon das die TV Macher darauf hingewiesen, dass der Filme wie der über General Dufour in zukunft möglicherweise nicht mehr oder nur unter wiedrigsten Umständen mit enormen Umtrieben und Bewilligungsverfahren gedreht werden können?
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Napoleon am Mo 17 Jan, 2011 16:06

Was denkst du denn? Genau mit diesem und ähnlichen Hinweisen.
Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind. Man muß mittelmäßig sein, wenn man beliebt sein will.
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Voltigeur am Mo 17 Jan, 2011 20:22

Ich habe den französischen Text von Napoleon jetzt mal an die verschiedenen Gruppen weiter geleitet.

Bin mir aber ziemlich sicher was die Antwort sein wird, zb. so.:

Nein Du täuscht Dich, uns geht das nichts an, wir werden davon nicht berührt, es geht doch nur um die Sturmgewehre.

Ich muss zugeben, unglaublich ist die ganze Sache schon.
Sowas kann man sich nicht vorstellen.

Grüsse vom Voltigeur
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Tech am Mo 17 Jan, 2011 22:34

Da liesse sich aus diesem Abstimungskampf sogar ein Flüsterwitz gestalten:

Ein Grossvater erzählt seinem Enkel im Jahre 2061, wie er in seiner Jugend wegen der Abstimmung für ein Nein zur Waffeninitiative noch Plakate gemalt hat und auf die Strasse gegangen ist. Fragt der Enkel:"Was, ihr durftet damals noch abstimmen?"

Den schenke ich euch - bitte bei Gefallen gerne weiterverbreiten!

"Ein fundamentaler Grundsatz für die kleinen Armeen besteht darin, immer in Massen zu handeln; durch seine Anwendung allein können sie einige bedeutende Unternehmen vollbringen, indem sie darauf verzichten, alles zu decken und nur das Hauptziel anpeilen." (Jomini, 1779-1869)
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon troupier suisse am Di 18 Jan, 2011 06:23

Waffeninititiative und Fernsehen/Film

Hagelhans hat ein wichtiges Thema aufgeworfen. Um ein Beispiel herauszugreifen. Es gibt in der Nordwestschweiz in Aesch einen grossen Kostümverleih der über einen stattlichen Bestand an Ordonnanzwaffen verfügt. Diese gehören zu den entsprechenden Militärbekleidungen, die für diverse Zwecke verliehen werden. Bei solchen Verleihs statten sich Film und Fernsehen aus, etwa für Produktionen wie "Die Schweizer", wo die Szene am Rooters Berg im Sonderbundskrieg 1847 viele Vorderlader nötig machte (und wo auch Reenactoren mithalfen).

Auch das Feld des Kostümverleihs ist von der Waffeninitiative nicht bedacht. Es kann sein, dass es als kommerzieller Bedarf anerkannt wird, bei dem Waffenbesitz nötig ist. Aber der Akt des Verleihens ist davon nicht berührt. Das Verleihen von Waffen birgt folgenden Haken. Wer eine Waffe besitzen oder tragen will, muss einen Bedarf nachweisen und eine Fähigkeitsprüfung ablegen. Somit müsste jeder einzelne Statist, der gemäss Rolle eine solche Verleihwaffe in Film oder Fernsehen tragen muss, sich diesem Procedere unterziehen (dass kaum kostenlos sein wird).

Das wird die Kosten für Produktionen gewaltig hochschiessen lassen, und ob die Statisten oder gar Schauspieler/innen die Eignungsprüfung bestehen ist im voraus auch unsicher. Denn dies sind ja im Allgemeinen keine Leute die primär eine Waffe besitzen und tragen wollen, und damit auch eher selten das nötige Wissen für eine solche Prüfung mitbringen. Dann stellt sich noch die Frage, je nach Location, ob auch das öffentliche Tragen erlaubt wird. Wenn nun Statisten persönlich eine Waffe tragen dürfen ist dies erst die halbe Miete. Das öffentliche Tragen von Waffen ist wiederum ein anderer Punkt, und ob der gestattet wird ist eine andere Sache.

Nebenbei erwähnt seien auch die Umzüge für Jodlerfeste, Schwingfeste oder andere Veranstaltungen ähnlichen Charakters, wo immer wieder Formationen in gemieteten historischen militärischen Kostümen auftreten. Von solchen Formationen müsste jede einzelne Person die ein historisches Gewehr trägt einen Bedarf anmelden und eine Eignungsprüfung absolvieren. Das wird Geld kosten und wie alle administrativen Abläufe Zeit in Anspruch nehmen. Es ist zu vermuten, dass dieses Feld bei Festumzügen und Kostümverleihern künftig wegen Kosten und Aufwand wegfallen wird. Und in wie weit Fernseh- und Filmproduktionen das tragen können steht auch offen.

P.S. @ Tech. Rein von der Dramaturgie her - die Pointe wäre logischer mit der Antwort des Enkels "Was ist denn eine Abstimmung?" Ferner glaube ich nicht, dass die Gegner der Initiative von ihrer Natur dazu neigen Plakate zu malen und auf die Strasse zu gehen. Solches Gebahren wird eher im Lager der Befürworter zu finden sein, wo das öffentliche Engagement erkennbar stärker ist.
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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Napoleon am Di 18 Jan, 2011 08:27

Wie schon geschrieben, im Nachhinein wird wieder jeder schreien und finden, wie bei uns Willkür Orgien feiert und das Verbotsmonster sich darauf besäuft. Aber eben, man muss eben alles in Betracht ziehen.

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Re: Waffenschutzinitiative - Gefahr für lebendige Geschichte?

Beitragvon Phil am Di 18 Jan, 2011 11:53

Leider steht die Contra-Seite mit Sprüchen wie "Jodeln gehört zur Schweiz wie die Armee" auch nicht sonderlich gut da, gehört auf DRS 1 am Sonntag. Während die pro Seite sehr detailliert schilderte, blieb die contra-Seite bei stumpfen, markigen Einzeilern. Ich konnte nur den Kopf schütteln.
Gruss, Phil
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