Arroganz in der Szene

Allgemeines über die lebendige Geschichte.

Moderator: Hagelhans

Beitragvon Timotheus am Mi 18 Feb, 2009 16:28

So, hier auch noch mal mein Senf dazu...Steven spricht mir eigentlich aus der Seele und ich glaube seine Message wurde hier mehrfach missverstanden.

Kritik zu jeder Form von Darstellung und Gewandung ist mit Sicherheit eine wertvolle Sache, schliesslich ist es immer wieder erstaunlich wie oft man doch mit einer festen Überzeugung falsch gelegen hat und auf Leute mit fantastischem Know-How trifft.

Mich persönlich stört nur jene Speziez von "Mit-Reenactoren" die sich offenbar mit ihren Inputs profilieren müssen und offenbar von einem Drang getrieben werden anderen ihr Wissen ungefragt aufzudrängen.

Wenn solche Feedbacks dann noch auf unbelegten Annahmen beruhen, oder einfach nur von anderen nachgeplappert werden, habe ich nur einen Kommentar dazu: Einfach mal die Schnauze halten... (der Herr verzeihe mir diesen Ausdruck)

Ich denke trotzdem, dass man einfach lernen muss mit so etwas zu leben.

Grüsse an alle,

Timo
Zuletzt geändert von Timotheus am Di 03 Mär, 2009 15:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Munin am Di 24 Feb, 2009 15:42

Ich möchte mich hier an dieser Stelle auch noch dazu äussern.
Wann ich zum Reenactment kam, weiss ich nicht mehr ganz genau... ca. 3 Jahre her? Ich habe es in diesen vielen Jahren leider noch nicht geschafft, auf den Stand zu kommen, den andere um mich herum in der SpäMi-Gruppe erreicht haben. Gründe dafür sind weder Dummheit noch Faulheit, sondern eher schlechtes Zeitmanagement meinerseits und die 2. Verpflichtung im Vorstand eines anderen Vereines, welcher überhaupt nichts mit Geschichte zu tun hat.

Nun könnte man mir ebenso Vorwürfe machen, dass ich zuwenig engagiert sei, zu wenig Interesse zeige oder mich sogar als Mitläufer beschimpfen.

Doch: ich habe das nie, niemals von anderen aus meiner Gruppe oder von anderen hier im Forum gehört! Deswegen verstehe ich den angesprochenen Puntk von Stefan nicht ganz. Also, ich verstehe, was du meinst, doch finde ich ihn hier im Forum unangebracht.

Im Gegenteil, mir wurde immer wieder mit Engelsgeduld geholfen! Sei es bei Schnittmustern, bei Zuordnung von Geschirr, Zubehör oder Stoffbestellungen! Dinge, die ich selber sicherlich auch rausgefunden hätte mit der nötigen Recherche... An dieser Stelle also ein grosses Lob und Dankeschön für all die Hilfe, welche ich hier über dieses Forum schon erfahren durfte! Es ist nicht selbstverständlich, dass ihr euer Wissen teilt.
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Beitragvon Si-dam-Tanu am Fr 13 Mär, 2009 11:33

Was mir auch aufgefallen ist, das die meisten reenactors aus teilweise ganz verschiedenen anregungen heraus eine bestimmte Veranstaltung besuchen. (eigentlich logisch :)
Klar, grundsätzlich einmal interessiern sich alle für die geschicht, die darstellung und das erleben der epoche. Aber jeder hat schlussendlich seine eigene Art und vorstellung davon, was er erwartet und was er selber hergibt.

Einige interessieren sich eher für das wissen, die informationen, die hintergrund geschichten.
Andere konsentrieren sich hauptsächlich auf ihre ausrüstung, werkzeuge und sonstige materialien.
wieder andere gehen mehr wegen den anderen leuten, wegen des austausches und interessanten gesprächen.
etc... etc... kenne kaum jemanden, der auf allem der "Hirsch" ist.

Kann man beobachten an veranstaltungen, egal welcher art:
Einige arbeiten, praktizieren mit leib und seele, sind geschprächig, wirken kammeradschaftlich...
Andere stehen/sitzen herum wie Schaufensterpuppen, perfekt passend gekleidet, wissen auch viel übers thema, aber kein Funke leben drin.

Ich möchte nichts von dem gut- oder schlecht reden, ist mir einfach aufgefallen.

Ansonsten schliesse ich mich dem Hauptmann der Basilisken an.
Sein Beitrag trifft das Thema viel besser, als meiner damals über den "Trend".
:smt002


Viele Grüsse aus dem Exil,
Tanu
"und pvt. sagen sie mir nie wieder, das ich recht habe. Wir gehen davon aus!"
Zitat aus 'the thin red line'
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Beitragvon Voltigeur am Fr 13 Mär, 2009 19:11

Beim lesen der 4 Seiten stelle ich fest das doch einige ganz schön an der Frage von Stefan vom Basilisk vorbei reden.
Man schreibt von Kritik / Selbstkritik usw. aber Stefan vom Basilisk schreibt doch etwas ganz anderes.:

Zitat.:

Eine Arroganz, die sich gegen Veranstalter, Neugierige, Interessierte und potentielle Neueinsteiger richtet. Immer wieder wenden sich „Laien denen leider mehrere Jahre Erfahrung, Studium und Mentoren fehlen, mit ihren Fragen und ihrem Wissensdurst an Leute in diesem Forum.


Leider musste ich in dann immer wieder mitverfolgen, wie solche Anfragen in der Luft zerissen und die armen Fragesteller teilweise massiv angegriffen wurden. Genau so Veranstalter, die gerne ein mittelalterliches Fest veranstalten wollen. Von Medien und anderen Anlässen kennen diese Leute nur das „romantische“ „grobmittelalterliche“ Bild. Doch statt beratend zur Seite stehend, macht man die Leute von vornherein herab und lacht sie aus. Keiner von uns hat die Weisheit mit Löffeln gefressen und man sollte immer noch ein bisschen Toleranz walten lassen.

Zitat ende.

Ich muss sagen das ich nicht bemerkt hab das hier jemand ausgelacht oder in der Luft zerissen wurde wenn er fragen stellte.

Anders verhält es sich natürlich mit den Leuten, die glauben das wir ihnen die Hausaufgaben machen, ( selber lesen ist ja auch ermüdend ) solche Leute werden mit recht in die Schranken verwiesen.

Ich wäre interessiert ein konkretes Beispiel zu bekommen, aus den hervor geht das hier Leute in der Luft zerrissen oder massif angegriffen werden oder wurden und von wem.

Da wir alle sind seit Jahren Mitglieder in diesem Forum sind und einige von Euch selbst kenne, glaube ich wir haben ein anrecht zu wissen wer hier gemeint ist.

Grüsse vom Voltigeur
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Beitragvon elias am Sa 14 Mär, 2009 07:22

Zu diesem Thread:
Ich glaube nicht, dass das Thema auf einen Punkt kommen kann. Es ist doch immer wieder so, dass die Diskussion recht emotional wird, sobald irgendwo im Text "Arroganz" und "Szene" aufeinander treffen. Genau gleich wie der übliche Schlagabtausch zur "A" Etikette. Da darf man sich nicht wundern, wenn die Wortmeldungen aus dem persönlichen Blickwinkel eines jeden stammen und oft am ursprünglichen Post vorbeischiessen.

Zum ursprünglichen Post von Stefan:
Da die Threads zeitlich zusammenfallen, geht es wohl um dies:
http://lebendigegeschichte.phpbb.ch/ftopic3163.html
Bilde sich jeder selber eine Meinung, ob die dortigen Artikel als intolerant anzusehen sind. Ich denke: NEIN. Sie sind deutlich aber fair und ausführlich.
Der Pferd, der hat drei Beine. Auf jeder Seite eine. Und hat er einmal keine... umfallt
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Beitragvon Varuna am Di 17 Mär, 2009 07:56

Hey Steven

Also mich würde ehrlich gesagt nach wie vor deine Stellungsname zu Voltigeurs Post interessieren. Sag bloss nicht, du hast diesen Threat übersehen... ;)

Gruss, Céline

http://www.constaffel-zuerych.ch/


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Beitragvon Straussenfeder am Mo 24 Aug, 2009 17:15

Ich nehme jetzt in kauf, dass ich als blutigen Neuling hier für diesen Post in die Wüste verbannt werde.

Also:
Da die Threads zeitlich zusammenfallen, geht es wohl um dies:
http://lebendigegeschichte.phpbb.ch/ftopic3163.html
Bilde sich jeder selber eine Meinung, ob die dortigen Artikel als intolerant anzusehen sind. Ich denke: NEIN. Sie sind deutlich aber fair und ausführlich.

Ja, so wie ich Stevens Text verstanden habe, geht es genau darum.

...und JA, die Antworten waren deutlich. Aber NEIN, sie waren weder fair noch ausführlich.
Aufgrund eines emozionalen Grolls auf die KZK (..kenne sie nicht, desshalb kann ich emotionslos drauflosschreiben) wird dem Veranstalter stümperhaftigkeit (sinngemäss, nicht wörtlich) vorgeworfen, ohne im Klartext zu nennen, was er falsch gemacht hat. Ich hoffe doch schwer, dass dies in einer PM nachgeholt wurde. Wenn nicht, ich würde als Veranstalter konsequenterweise die KZK fragen, ob es irgendwelche Bispute gäbe zwischen gewissen Gruppierungen. Wenn die dann unwissend genau das vorliegende Verhalten rezitieren, dann geht der Punkt in diesem Beispiel an die KZK.

Es ist in obigem Fall nicht ein einzelner Komentar, sondern die Abfolge von Kommentaren und wie sich der "Vorschau"-Thread in einen "NOGO"-Thread emporschraubt. Beim Betroffenen kommen solche Insider-Abschweifungen sehr befremdend an.

Ob Stevens Aussage stimmt mit der Arroganz weiss ich nicht. Ich musste bisher noch keine negative Erfahrung über mich ergehen lassen. Im Gegenteil. Und wenn man einem Arroganten Novizen gegenübersteht, dann würde ich dem wahrscheinlich auch Arroganz erwiedern. Eine Frage wie "esch das schwär?" oder "hesch ned heiss?" finde ich allerdings überhaupt nicht arrogant, und auch nicht fehl. Viele suchen über so eine Verlegenheitsfrage nämlich nur einen Anfang für ein Gespräch. Und man darf nicht vergessen, für viele ist Herr der Ringe eine Primärquelle.

Ganz wichtig finde ich (und das sage ich ganz allgemein zum Thema Historische Fachdiskussion), egal wie das Gegenüber gekleidet ist und wie es argumentiert, in jeder Diskussion sollte man im Hinterkopf behalten, dass das eigene Wissen auch oft nur auf einer einzigen Quelle beruht (oder sogar nur auf "der Andere hats gesagt" oder "hab mal gelesen"), welche möglicherweise genau die Ausnahme darstellt (Besonders bei Bildquellen häufig der Fall). Und auch wenn das Gegenüber den grössten Quatsch erzählt. Wir wissen es auch nicht wirklich, denn wir waren nicht da. Das Wort dazu heisst "Gesprächskultur".
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Beitragvon Hagelhans am Di 25 Aug, 2009 00:20

Dies hier ist ein Reenactment/ LivingHistory Forum. Benutzt jemand die Bezeichnung Mittelalter, was eine strenge, wissenschaftliche Definition einer Zeitepoche ist, so hatt er sich nach bestem Wissen und Gewissen an den höchst möglichen Stand der Forschung zu orientieren.
Dies ist der Standpunkt dieser Forumsgemeinschaft und von dieser Sichtwarte aus wird Kritik geübt.

......und KZK ist nun wirklich alles andere als museal......
"Wir sind alle Anerkennungsjunkies - Affen in Anzügen, die um Applaus betteln." -Jake Green.
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Beitragvon Andrej Pfeiffer-Perkuhn am Di 25 Aug, 2009 06:16

Ich finde die Tatsache das sich jemand "Experten" von KZK holt völlig ausreichend dem Veranstalter Stümperhaftigkeit vorzuwerfen. Hätten die Ahnung sähen ihre Veranstaltungen besser aus. Gerade im Bezug auf Organisatoren die irgendwas als Mittelalter verkaufen sollten wir die Samthandschuhe eher ausziehen, denn dort wird schlicht Volksverdummung betrieben. Natürlich ist niemand der mit falscher Ausrüstung ein Hobby betreibt das wohl nur er als Mittelalter bezeichnet ein böser Mensch, aber er richtet in den Köpfen der Leute einen Schaden an unter dem wir zu leiden haben.

Wenn das hier ein Forum für Reenacter ist sollte das ganze auch von deren Standpunkt aus betrachtet werden.

Schöne Grüße

Andrej
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Beitragvon Wolfgang Ritter am Di 25 Aug, 2009 08:40

Nachdem ich - aufgrund dieses Threads - so ein bisschen in den diversen Forenthreds herumgelesen habe, kann ich beim besten Willen nicht bestätigen, dass hier arrogant gegenüber Anfängern aufgetreten wird.

Die Diskussion ist ja weiß Gott nicht neu und sie wird auch hier nicht befriedigend gelöst werden.
ABER:
Es ist sehr wohl ohne großen Aufwand möglich, sich adäquat zu informieren - heute übrigens einfacher, als vor 10 oder 20 Jahren, als das Internet nur eine Idee des amerikanischen Militärs und (anderer) spinnerter Nerds war.
Niemand, weder ein am Hobby interessierter Neueinsteiger, noch ein städtischer Angestellter, der mit einer Veranstaltungsplanung beauftragt wurde, irrt vergebens in den Weiten der Informationsgesellschaft umher und findet nichts.
Da ist eher persönliche Schludrigkeit Schuld, weil ich unter Recherche zwei Eingaben bei Google und/oder den erstbesten Wikipediaeintrag missverstehe. Der Trick heißt halt weiterlesen und Angebn überprüfen.

Die meisten hier sind - genau wie ich - in Sachen Reenactment/Living History als Hobby unterwegs.
Ich freue mich über jeden, der daran Interesse zeigt und mitmachen will. Da gebe ich auch gerne und bereitwillig Auskunft.
Aber nicht nach dem Motto: "Ich würd' ja gern' mal so Middelaldä machen, was muss ich'n da so haben?".

Ich verlange schon ein wenig Eigeninitiative. Bei jedem anderen noch so abstrusen Hobby würde keiner auf die Idee kommen, einem Einsteiger alles als kostenlose Infothek mit 24-Stunden-Betrieb auf dem Tablett zu servieren.
Wenn jemand Fussball spielen will, wird man ihn/sie auch darauf hinweisen, dass ein Siebenmeter-Strafwurf da eben nichts verloren hat. Punktum!
Nur hier bei der Living History sind wir auf einmal alle Missionare mit heiligem Auftrag? Nicht wirklich.
Und wenn es sich dann noch um die Organisation einer Veranstaltung handelt, kann ich umso mehr voraus setzen, dass man/frau sich eben etwas schlau macht, bevor Aufträge vergeben werden.

Hat denn von denen keiner irgendwann die Schule besucht oder gar studiert und weiß, wie man sich Informationen besorgt. Ist da keiner in der Lage, in eine Bibliothek zu gehen? Oder wenigstens bei Wikipedia den weiterführenden Link anzuklicken?
Natürlich halte ich mich für Gottes Geschenk an die Menschheit und nachgerade den Nabel der Welt....bei Lichte betrachtet muss ich aber wohl eingestehen, dass ich allenfalls gelinde überdurchschnittlich intelligent bin. trotzdem hatte ich nie Schwierigkeiten, mir über ein Thema Informationen zu verschaffen.

Nach diversen Erfahrungen in der Vergangenheit behaupte ich einfach mal so freiweg, dass die Neueinsteiger, die wirklich Interesse am Hobby haben, sehr schnell die Recherche in die eigenen Hände nehmen und sich ins Hobby vertiefen.

Den Vorwurf der Arroganz höre ich genauso wie den meines Erachtens irrwitzigen Vorwurf, dass dies und jenes halt nicht "A" sei, weil "das Hobby ja immer noch Spaß machen solle", immer nur von Leuten, die ihren Schlunz als Mittelalter verkaufen wollen. da kommen dann mit schöner Regelmäßigkeit die lahmen Ausreden:
- dass wir ja nicht dabei waren;
- dass ja auch nicht alles, was es gab, auch schon entdeckt sei;
- dass wir alle mal angefangen haben;
- dass "A" zu teuer sei;
- dass man/frau ja auch nicht per Pferd/Esel/Fussmarsch zur Veranstaltung ankomme;
- dass es ja auf ein paar Meter Entfernung fast wie echt Leinen, Wolle etc. aussehe;
- dass doch bitte schön Toleranz angebracht sei
undsoweiterundsofort........
Schon erstaunlich, dass der Vorwurf der Arroganz oder auch der Intoleranz immer nur von irgendwelchen "Gewandungsverbrechern" erhoben wird, die was von ihrer Mittelalterdarstellung erzählen wollen und dann pampig werden, wenn man sie auf konkrete Fehler anspricht. Und die lernwilligen Einsteiger, die sich über Arroganz beschweren, sind meistens diejenigen, die angeblich kein Geld und keine Zeit für eine ordentliche Kleidung haben, aber im nächsten Jahr dann erstaunlicherweise mit einem neuen Schwert oder Rüstteil aufwarten.....

Irgendwo muss ich halt eine Entscheidung treffen, was für ein Hobby ich habe. Dann kann ich aber bestimmte Sachen einfach nicht mehr mit meinem Hobby vereinbaren und muss dann halt sagen danke, aber nein danke!
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