Stoffärben mit Indigo, Krapp usw.

[Elisabeth Johannsen]

Was die Anbaunachweise angeht hält sich J. Banck-Burgess eher bedeckt. Allerdings sollte die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden.
Details in
Hochdorf IV, J. Banck-Burgess
Kommissionsverlag Theiss, Stuttgart

Genauers bringt hoffentlich die für 2009 oder 2010 in Aussicht gestellte Bearbeitung der Textilfunde von Hallstatt unter Mitwirkung von K.Grömer.

[Hitomi]

Auf die Publikation freu ich mich, ich hab seinerzeit in Lausanne einiges von den Hallstättern Textilfunden gesehen.

Also nicht ausgeschlossen werden - heisst das, dass in früheren Grabungen das Material u.U. nicht gesichert werden konnte?
Sehr schade...

[Elisabeth Johannsen]

Das Problem ist, daß es anderes als bei Waid keine Archäobotanischen Nachweise gibt. Die mit Krapp gefärbten Textilen sollten einheimische Produktion sein - ein klassischer Zirkel also.

[Hitomi]

Der Ausdruck Zirkel ist leider nur allzu passend...

Da frag ich mich grad - der Aufwand für Labkrautwurzeln ist ja per se derselbe wie für Krapp, wächst auf Magerwiesen, Böschungen und in Moorgebieten, also relativ unkompliziert.
Krapp mag tiefe sandige Böden, gerne mit warm-feuchten Temperaturen.

Und trotzdem hat Krapp das Labkraut (in unserer Gegend) praktisch verdrängt (wenn man z.B. an Hagenau im 13. und 14. Jh denkt, oder der Krappdruck in den Niederlanden)
Vielleicht war das Labkraut lebensmitteltechnisch wertvoller? (Käseherstellung)

Nun denn - wir dürfen auf die Hallstatt-Publikation gespannt sein, und Anubis' Römer mit dem Import von Krapp
@ Anubis - Wandmalerein in Lausanne-Vidy: Das war doch auch Krapp, oder nicht?

Wie nennt man so ein Post? - wenn Leute eigentlich ein Massenmailing einpacken sollten, und anfangen, sich über Rotfärben den Kopf zu zerbrechen? Geistige Ausschweifer?

[Pica]

so, während ihr schon auf einem Niveau fachsimpelt, wo ich nicht mehr mitkomme, habe ich von Christoph das OK, dass wir ein Färberwochenende auf dem Wellenberg machen können. Da wäre Wiese, Holz, Wasser und Toilette vorhanden.

[Hagelhans]

supper!

[Anubis]

Pica

Du bist ja wieder schnell!

Wir haben uns doch erst am Samstag den Platz angesehen!

[Gerald von Ameningen]

Ich habe von Pica ein wunderschönes Wolltuch erstanden, das ich mit 13. Jhd-Mitteln in einem möglichst sattem Blau färben möchte. Kann mich jemand - quasi - bei der Hand nehmen?


Freundliche Grüsse

Gerald von Ameningen

[Chnobli]

Am besten fragst du Pica nach blauem Wollstoff.

Denn für ein sattes Blau, musst du wohl mit Indigo färben.

Leider weiss ich nicht, wie verbreitet Indigo in unseren Breitegraden und bei deiner dargestellten Gesellschaftsschicht im 13. Jhr. ist. Nicht das du dir die ganze Mühe machst und einige Zeit später merkst, du Kannst die Sachen nicht tragen.

Indigo gehört sicher zu der Königsdisziplin im Färben.

Wenn du das möglichst autentisch machen willst, bedeutet dass auch, abgestandener Urin destillieren, um Ammoniak zu erhalten(Das stinkt übler als Brydas Käse).
Eine Destillationsapparatur, die man auch erstehen kann, habe ich bis jetzt nur beim Töpfer der companie-of-st-george gesehen (15. Jhr).

Es gibt da ein tolles übrigens ein tolles Buch mit einfachen Rezepten zum natürlich färben, aber eben nur mit modernen Hilfsmittel.
Jackie Crook: natürlich färben, Haupt Verlag, 2008 Bern, ISBN: 978-3-258-07268-5

Wenn Du es aber durchziehst, bin ich auf deinen Bericht gespannt und wünsche dir viel Spass beim Blau machen.

[Melisande]

Habe gerade einen grossen Kupferkessel von meiner Freundin geschenkt bekommen.
Nun will ich auch endlich mal färben.(Hoffe es geht damit)

Hat den jemand Zeit mir mal das Grundlegende beizubringen? *lieb guck*
Wie mir scheint habt ihr ja euer Färbetreffen och nicht gemacht. Könnte man doch vereinen?

Hab zwar noch bis 12 Juni Prüfungen aber dann hätte ich bis im September Zeit. (Tjaja Student eben ^^)