Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

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Moderator: Hagelhans

Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon Napoleon am Do 21 Jan, 2010 13:05

Diese Reglement müsste er eigentlich haben.
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon troupier suisse am Do 21 Jan, 2010 13:57

In der Tat, das Reglement schon (und eifrig studiert). Aber die Schulterschlaufe und das Armband nicht.
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon gijoe am Do 21 Jan, 2010 17:09

Reglement ist ein gutes Stichwort. Wie viele Reenactoren haben schon mal in eins reingeschaut ?
Oft habe ich schon gehört Gewehrgriffe , Equipment Layouts, taktisches Bewegungen im Gelände usw, sind " Bireweich".
Aber........ Reenactoren die dies praktizieren haben meist ein komplettes Equipment nach Reglement und kennen die wichtigsten Befehle ! Und vor allem treten sie nicht als Einzelperson auf sondern als militärische Einheit. Sie setzen sich aktiv mit der Geschichte auseinander !

Schauen wir einmal ins Lager aus dem das " Bireweich" kommt.
Dieser " Reenactor" stellt sein Equipment nicht nach historischen Tatsachen zusammen sondern nach persönlichen Ansprüchen und bequemlichkeit. Das Equipment eines Mannes füllt ganze Jeepanhänger, trotzdem hat kaum einer eine historisch korrekte und vollständige Ausrüstung !!!!!
So fährt man auf den der "Interessengemeinschaft " zugeteilten Platz stellt sein Zelt und den ganzen Campingplunder hin, sitzt in Unterwäsche vor sein Biwak und präsentierte stolz das Material, das man im Winter erworben hat um den Nachbarn zu übertrumpfen ! Der Tag wird damit verbracht das Material authentisch zu reden, am Abend fliesst reichlich Alkohol. Kritische Stimmen werden mit dem Spruch "nur Neider" abgetan. Das einfachste militärische Grundwissen der dargestellten Armee hat kaum einer warum auch , Leute die das praktiziren das sind alle " Bireweich " wir distanzieren uns von denen.......
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon Napoleon am Fr 22 Jan, 2010 16:06

Das mag ja sicher richtig sein, nur gibt es bekanntlicherweise verschiedene Kostgänger.
Ich denke auch nicht dass ich in 10 Jahren noch als Frontkämpfer durchgehen würde.

Also muss ich mir meine Darstellung dem Alter und anderen Umständen anpassen. Dass ist nicht als Ausrede anzusehen. Ich glaube einfach dass es bei grösseren Gruppen nicht nur die Rivalität nach dem Motto:"Grösser = Besser" leben, sondern dass hier auch evtl. das Gesamtkonzept oder Koordination mit vielen Individualisten sehr viel schwieriger zu handhaben ist als bei unseren Gruppen, die zum ersten eine militärische Struktur haben, sowie auch eine Mindestanforderung verlangen.
Das mag der eine oder andere nicht akzeptieren, aber wir sind kein Taubenzüchterverein, wo jeder seine verschiedenfarbenen Vögel mitbringen kann wie er will.
Die Darstellungen sind militärischer Natur und laufen nach bestimmten Vorlagen und Reglementen ab.

Das Bild des Biertrinkenden Re-enactor in Uniform kommt nicht von ungefähr. Dies ist jedoch ein allgemeines Problem der heutigen Gesellschaft.
Viele sehen dieses Hobby auch wie eine Flucht aus dem Alltag. Ich sehe diese Leute eher wie die Freiwilligen des 1. Weltkrieges die sich mit wehenden Fahnen und Gesang an die Front begeben um ein Abenteuer zu erleben. Nun soll aber nicht dass hier der Eindruck entstehen, dass in diesem Hobby alles nur ernst sein muss, denn schliesslich soll ein Hobby ja Freude machen. Aber ich glaube auch, dass sich viele Darsteller gar nicht bewusst sind, welche Verantwortung und Würde in dem ganzen liegt.
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon gijoe am Sa 23 Jan, 2010 06:14

Aber ich glaube auch, dass sich viele Darsteller gar nicht bewusst sind, welche Verantwortung und Würde in dem ganzen liegt.


Gute beschrieben Napoleon. Wir laufen in ausländischen Uniform mit Waffen rum , beides ist eigentlich verboten. Legimitieren können wir es nur indem wir Geschichte darstellen nicht irgendeine Karnevalsimpression.

Also muss ich mir meine Darstellung dem Alter und anderen Umständen anpassen.

Ich denke in 10 Jahren geht es auch noch bei dir, die Frage ist wollen wir das überhaupt ? In meinem Umfeld machen sich die Leute durchaus Gedanken wie sie ihre Impression in der Zukunft sehen und es wird auch darüber diskutiert ! Viele haben schon eine Impression die noch ein paar Jährchen länger hält.

Das mag der eine oder andere nicht akzeptieren, aber wir sind kein Taubenzüchterverein, wo jeder seine verschiedenfarbenen Vögel mitbringen kann wie er will.

Jeder will heute dabei sein und keiner will seine persönlichen Wünsche zu Gunsten eines Kollektivs zurückstellen.
Finidige Organisatoren haben das erkannt und sammeln diese Leute in sogenannten Interessensgemeinschaften . Standards gibt es keine, kann man ja nicht sonst genhen die Individualisten wieder, die Qualität ist dementsprechend.
Der Aufbau gleicht der einer "Bubigruppe "
Ich persönlich bevorzuge das Kollektiv. Wir stellen Soldaten dar , wir tragen einheitlich Uniform, da ist kein Platz für Individualisten. Ich hätte da noch ein paar Impressionen in der Kiste die ich noch nie gezeigt habe.... egal der Verein geht vor !
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon Voltigeur am Sa 23 Jan, 2010 14:37

Gruppen die nicht wirklich an einem Historischen A interessiert sind gab es schon immer und in jeder Epoche.
Solche Gruppen wird es auch immer geben.
Ob das hier in der Schweiz ist oder im Ausland, Nachbarländer, oder Übersee, es bleibt immer das gleiche.
Das ist aber in allen Vereinen so, nicht nur im Reenactment, ob das Zinnfiguren Sammler oder Bierdeckel Sammler sind ist egal.
Für einige ist der Verein die einzige möglichkeit dem Alltag zu entfliehen ( Frau, Kinder, Arbeit usw. )

Das Problem ist so alt wie das Reenactment selbst, 100 mal schon diskutiert, es wird nie eine Lösung dafür geben.
In Endeffekt schreiben wir hier eigendlich nur um Internetseiten zu füllen, das Thema wurde praktisch in jeden Forum schon mindestens einmal durchgekaut und keiner hat eine Lösung gefunden, weil es die nicht gibt.

Einfach nicht hinsehen, das ist noch die besste Lösung.

Grüsse vom Voltigeur
Unmöglich ist nicht Französisch.
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon Tank am Mo 15 Feb, 2010 15:29

gijoe hat geschrieben:Dies habe ich kürzlich beim Besuch der Website einer " Gruppe " gefunden.

Es ist uns ein Anliegen, dass wir mit dem XXXXXX keine Kampfhandlungen nachstellen wollen. Wir unterscheiden uns somit deutlich von Kampfgruppen Infantrie-einheiten und deren Waffenshows, dem sogenannten Battle-Re-enactment. Unsere XXXX distanziert sich von Szenen, die das töten simulieren und diese gehören mit Bestimmtheit nie zu unserer Präsentationen. Wenn Waffen in unserem Camp vorkommen, dann komplettieren sie die Ausrüstung und sind Imitationen oder deaktiviert, nicht schussbereit !
Wir sind nicht politisch motiviert und in der Meinungsäusserung frei. Wer uns als Kriegsverherrlicher oder abgehalfterte Waffennarren sieht, hat und will nichts verstanden haben.


@gijoe
Um zurückzukehren zu Deiner Eigentlichen Frage...

So wie Ich den von Dir gesetzten Text verstehe geht es nicht darum auf der Frage "wie ist der Stand der Impression" sondern ganz klar die Distanzierung zu "Battles" oder wie von der Gruppe beschrieben von "Waffenshows"...

Sie distanzieren sich vom "gespielten" Krieg wo zwei Gegner zusammen dargestellt werden, wo "suponiert" oder wie auch immer im Spiel aufeinander losgehen.

Die Gruppe distanziert sich vom "Darstellen des tötens" ......
Hatt meiner Meinung nichts zu tun mit dem "Treiben in Bastogne" oder wie die Gruppe ausgerüstet ist oder die Geschichte darstellt.

Wäre noch Interessant von wo Du den Text zitiert hast...

Trollige Grüsse
LJ
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon troupier suisse am Mo 15 Feb, 2010 21:30

Ich habe diese Art des Versuches der Differenzierung (die meiner Erkenntnis nach eine Spezialität des Deutschen Sprachraums ist) letzthin einem englischen Re-enactor ausgeführt. Dass es einerseits Gruppen gibt die beide Arten des Auftritts praktizieren, und andererseits welche die eine der Sparten aus Gründen der Weltanschauung ablehnen.

Er meinte in dieser Sache schlicht, dass es wohl aufs selbe rausliefe wie wenn man das Metzgerhandwerk ohne Blut und tote Tiere darstellen wollte. Man trüge die Metzgerschürze, man lerne die Theorien des Schlachtens und die Lehren zu schmackhaften Körperpartien um das Handwerk zu verinnerlichen. Man trüge Schlachtermesser und Fleischeräxte zur Schau, aber man wollte tunlichst nicht mit dem Umbringen tierischer Kreaturen in Verbindung gebracht werden weil man dies ablehne. Der Gentleman aus England kommentierte diese Logik mit kernigen Worten, die ich hier nicht ausführen möchte da sie direkt dem Wortschatz von Brian Blessed entnommen schienen, und nicht durchwegs meinen Standpunkt spiegeln.

Und es ist irrelevant von wo der Text zitiert wurde. Es tangiert die Diskussion an sich nicht und wird dem Thread kaum dienlich sein wenn das Statement konkret mit einer Gruppe genannt wird. Dies hier soll ein Forum sein und weder Gerichtssaal noch Arena.
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon Tank am Di 16 Feb, 2010 15:33

Um noch einmal zum Thema zu kommen...
Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Die Frage zu einem zitierten Text einer Gruppe die sich schon beachtlich mit einer heiklen Thematik auseinandergesetzt hatt...

WK2-Reenactment ist ein wichtiges Thema, nur so können wir ja die Epoche die wir für unser „Hobby“ ausgesucht haben in etwa verstehen. Ich glaube aber persönlich nicht das der Sinn und Antrieb nicht nur "Cowboy und Indianer spielen" ist, wobei ich denke, dass das für viele.. zu viele, auch ein sehr wichtiger Punkt ist. Was ja nachfollziebar ist da das „sich beschäftigen mit der Geschichte“ im Grunde auch sehr langwierig und vileicht auch nicht ganz nachvollziebar ist so rein von der „Materie des Lesens“.

Viel Interessanter ist da schon sich eine Grundbasis von Material zuzulegen und dann voller „Freude am Spiel“ es zu Leben.
Den naiven Versuch zu starten das „Töten“ zu spielen was wie schon X-mal geschrieben ein hoffnungsloses Unterfangen ist….. (und sich meistens in ein sich sehr kindlichem Schauschpiel ausartet eben Cowboy und Indianer)

Vernünftiges Reenactment kann sicher nur dann betrieben werden, wenn man die Sache wirklich Ernst nimmt und auf die Darstellung von Tatsachen Wert legt. Tatsachen heisst noch lange nicht einen „Ettapen-Hengst“ darzustellen.

Manch einem ist dies sicher noch nicht "abenteuerlich" genug und so überschreitet man bestimmt gern mal gewisse Grenzen ( die nicht aus Gründen der Weltanschauung da sind sondern eher der Etic oder des Machbaren) indem man vielleicht in entsprechenden Uniformen auch mal ein Gefühl erhaschen möchte seine Waffe auf ein paar vemeindliche „Gegner“ anzulegen. Oder das "tacktische Ausheben" eines Gegners der real anwesend ist. Gut.. Da kann man dann immer noch mal behaupten „daß sei ja historisch korrekt und zeigt uns eine Erfahrung mehr“

Durch mein schon über etliche Jahren andauerndes Interesse an der Geschichte, am wälzen von Büchern, anschauen von Dokumentationen der „realen Welt“ dazumal, bin ich mir zu hundertprozent sicher, dass man kein Gefecht des Zweiten Weltkriegs reenacten kann. Auch nicht "kleine" Gefechte Auf den Reenactments oder Battles die ich bis heute gesehen habe, waren immer ein paar Uniformierte zu sehen, die wie in Zeiten der Kabinettskriege aufeinander zu liefen. Nicht zu vergessen...Ahnschliesend dan das wohlverdiente Bier.

Also sehe ich da keinen geschichtsdidaktischen Zugang, der der Realität nur annähernd gleichkommen würde...

Also warum darstellen..??

Ich möchte nun mal aus meiner Sicht zwei Punkte klären:
-Reenactment ist kein LARP
-kein Paintball /Gotcha usw.

In meinen Augen ist noch nicht geklärt, ob diese Veranstaltungen der Battles einen „Geschichtlichen-Wert“oder „Auftrag“ haben ..

….oder ob sie nur Spass und Spiele sind…..

Viele „Reenacter“ darunter sicher auch „alte Hasen“ die es besser wissen müssten (oder auch einmal wussten…) haben nie im Leben begriffen, worum es eigentlich geht.
Sonst hätte mir sicher einer nur Ansatzweise begreiflich machen können was das darstellen von Battles bringt.. ausser ein heiden Spass oder Befriedigung des eigenen Fun oder Spieltriebes...
Aber reden ständig über Verantwortung und Würde, so große Worte aber eben das wars dann..
(Vielleicht noch etwas Gartenarbeit….)

So, jetzt habe ich schon wieder viel zu viel geschrieben und vermutlich dem einen oder anderen verärgert. Aber das nehme ich in Kauf. Letztlich zeigt der oben genannte Vergleich eines „Reenacters“ und eines Metzgers den ich mit verlaub, völlig daneben finde (meine Meinung) mit der Theatralik eines Brian Blessed, dass doch noch mehr als genug Aufklärung (sicher auch meinersseit`s sonst würde ich mir die Zeit auch nicht nehmen es zu versuchen zur Disskussion zu bringen) von Nöten ist um sagen zu können das man mit den großen Worten wie “ Verantwortung und Würde“ umzugehen weiß…

Allseit`s Drollige Grüße
LJ
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Re: Sind wir WWII Infanterie Reenactoren Spinner ?

Beitragvon panzerschreck am Di 16 Feb, 2010 17:51

Sicher dass es schlussendlich nur um WH Darstellungen geht und nicht um Battles? :

http://www.lg3949.de/swingstyle-forum/p ... c4a82aeb39
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