Reenactoren in Leihuniformen

Allgemeines über die lebendige Geschichte.

Moderator: Hagelhans

Beitragvon troupier suisse am So 09 Aug, 2009 13:40

Man hat gar kein Interesse das die Leute eigene Gewandung haben und hält oft die Quellen geheim.


Es gibt auch die Theorie, dass Gruppen existieren die nur Leute aufnehmen die sich bereits vollständig umfassend authetisch ausgerüstet bewerben. Die damit verbundenen hohen Anforderungen und Kosten sorgten wie bei einem exklusiven Club dafür, dass man unter sich bleibt und der Altersdruchschnitt einer gewissen Einkommensgrenze entspricht, weil der Eintrittspreis für die meisten Interessenten unerschwinglich ist, und kaum jemand ein Jahr lang Material für teueres Geld zusammenkauft um eventuell in den Verein aufgenommen zu werden. Dies nur mal ein Beitrag zu paranoiden Gedankengängen, die man auch in die entgegengesetzte Richtung züchten kann.
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Beitragvon gijoe am So 09 Aug, 2009 16:58

Voltigeur hat geschrieben:
Jede Gruppe ( Verein ) möchte doch grösser werden, einen Mann so hinzuhalten führt doch zu nichts.
Irgendwann wird er zu einem anderen Verein gehen, wo er die nötigen Info's bekommt.
Dann ist ja auch nichts gewonnen.

Grüsse vom Voltigeur


Sicher, das wird früher oder später er auch tun. Wobei die Wahrscheinlichkeit das er ganz aufhört aber grösser ist.

Und nun ja, wen man sich das Hobby nicht leisten kann sollte man es lassen.
Es ist wahr das sich bei den gefestigten Reenactoren ein gewisses Alter und entsprechendes Einkommen abzeichnet. Die "Kinder" die die " Sugar Daddys " ausrüsten und mitschleppen sind über die Jahre alle wieder verschwunden.
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Beitragvon Tech am So 09 Aug, 2009 20:07

Es gibt auch die Theorie, dass Gruppen existieren die nur Leute aufnehmen die sich bereits vollständig umfassend authetisch ausgerüstet bewerben. [...] und kaum jemand ein Jahr lang Material für teueres Geld zusammenkauft um eventuell in den Verein aufgenommen zu werden.


Lieber tropier suisse. Leider muss ich Dich korrigieren, dass dies keine Theorie ist. Ich bin tatsächlich und dies mehr aus Zufall, mit einer Gruppe in Kontakt getreten, bei der diese Punkte tatsächlich zutreffen.

Nach Erhalt der Liste und Durchsicht der Kosten der Ausrüstung auf dem Internet habe ich dann mehr oder weniger schnell Abstand von diesem Vorhaben genommen und mich auf die Darstellungen konzentriert, für welche ich auch Ausrüstung habe oder nur noch minimal komplettieren muss. Wenn ein Verein dies so wünscht, dann bleibt er wirklich sehr exklusiv und schaufelt sich im Gegenzug sein eigenes Grab, da der Nachwuchs künstlich klein gehalten wird.

Sicher bin ich auch der Auffassung, dass nicht Reenactment nach dem Motto "fröhli mit jedem Löli" betrieben werden soll. Doch ein gewisses Mass an Entgegenkommen, Toleranz und Förderung eines Neulings ist sicherlich förderlich für die gesamte Szene. Schliesslich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und so ist die Ausleihe schlicht ein Mittel zum Zweck aber nicht der Zweck schlechthin.
Zuletzt geändert von Tech am Fr 21 Dez, 2012 21:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Hitomi am Mo 10 Aug, 2009 09:19

troupier suisse hat geschrieben:
Es gibt auch die Theorie, dass Gruppen existieren die nur Leute aufnehmen die sich bereits vollständig umfassend authetisch ausgerüstet bewerben.


Gibt es. Ich bin Mitglied einer solchen Gruppe. Die Gruppe entstand, weil wir einfach müde wurden, immer wieder Anfängern mit den immer wieder selben Fragen und selben Ausreden weiterzuhelfen. Dabei uns geht es weniger um "Ausrüsten", sonder "Entrümpeln".

Die Gruppe ist eher ein Fluchtort für Veranstaltungs- Disskussionsmüder 15. Jh Darsteller, die sich nicht mehr mit Profilierungsneurosen anderer herumschlagen wollen.

Die Idee ist an "Slow Food" angelehnt. Ob sie eine Zukunft hat, wird sich noch zeigen, aber die erste Veranstaltung war sehr friedlich und hat uns intern viel gebracht.
Das Publikum hat ein Recht darauf, nicht angeschmiert zu werden, auch wenn es darauf besteht, angeschmiert zu werden.
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Beitragvon Wolfgang Ritter am Mo 10 Aug, 2009 09:45

Nun ja, für mich versteht es sich von selbst, dass man/frau eine eigene Ausrüstung anfertigt.
Andererseits kann ich nicht erwarten, dass jemand schon eine komplette STIMMIGE Ausrüstung mitbringt. Es ist mir daher in der Tat lieber, wenn ich jemandem eine gescheite Kleidung oder andere Ausrüstungsgegenstände leihen kann, als dass der Betreffende mit schlecht zusammen gekrotzter eigener Klamotte das Erscheinungsbild trübt. Ich kann auch nicht erwarten, dass jeder gleich z.B. ein qualitativ gutes Essmesser sein eigen nennt.

Ich erwarte natürlich auch, dass ein bestimmtes Interesse bekundet wird und nehme nicht jeden mit, der irgendwie mal verlauten lässt, dass er das Mittelalter auch cool findet und gerne mal mit möchte. Da muss der Betreffende vorher schon erstmal sich mit mir zusammen setzen und entsprechende Hinweise zur Recherche verdauen und nach Möglichkeit auch umsetzen.

Im Übrigen ist nicht jede Veranstaltung ein bezahlter Museumsevent, bei meine Haupt-Verantwortung gegenüber dem zahlenden Veranstalter respektive dem zahlenden Publikum liegt!
Es gibt durchaus Veranstaltungen, wo ich interessierte Neueinsteiger mit größtenteil zusammengeliehener Ausrüstung unproblematisch finde. Tatsächlich sind die mir ohnehin lieber, da ich das Ganze als Hobby für mich betrachte und nicht in erster Linie einen Lehrauftrag umsetzen will.
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Beitragvon troupier suisse am Mo 10 Aug, 2009 10:07

Jemand der aus eigener Kraft und eigenem Interesse ohne Hilfe seine ganze Ausstattung zusammenträgt, ist in vielen Fällen eher ein einsamer Wolf, welcher der vereinsmässig organisierten Gesellschaft nicht bedarf oder sie nicht wünscht.

Und wir sollten Marx nicht vergessen:

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