Gütesiegel für Darsteller?

Allgemeines über die lebendige Geschichte.

Moderator: Hagelhans

Beitragvon Parabellum am Mo 14 Apr, 2008 13:16

Was unserer Troupier über die Wissenschaft ausführt ist absolut richtig, aber ich meine, dass Deine Argumentation schon viel zu hoch zielt. Des Autors Arguentation erscheint mir so undifferenziert und pauschal, dass ich sie aus der untersten Schublade bezeichnen möchte.

Es kann ja gar nicht darum gehen, dass man alles 100%ig so darstellt bis man in die innerste Faser alles nachempfinden kann..... Nein - aber die Wissenschafter sollten sich doch mal überlegen, dass ihre gedanklichen Ergüsse nicht nur zwischen zwei Buchdeckeln vertrocknen und vergessen werden sollten, sondern sie sollten sich darüber freuen, dass es auch eine lebendige Auseinandersetzung damit gibt und dass es Menschen gibt, die sich für das was geforscht und ausgegraben wird interessieren. Man kann nicht darüber beklagen, dass kaum jemand die verstaubten Museen besucht aber gleichzeitig lebendige Menschen, die sich über das akadamische hinaus dafür interessieren, als infantile Kindsköpfe abtun. Wobei sehr wohl weiss, dass die Museen gar nicht verstaubt sind, aber wie weckt man das Interesse dafür? Sicher nicht indem man den Reenactoren den moralinsauren (Stinke-)Mahnfinger zeigt. Deshalb scheint mir die Schlussfolgerung aus dem sonst gar nicht so schlechten Artikel halt dorch recht abwegig, überheblich und abgehoben.
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Beitragvon troupier suisse am Mo 14 Apr, 2008 13:39

Richtig, ich bin zu den Geschichtsgelehrten abgedriftet, obwohl es nur um einen Journalisten geht, der offenbar etwas aus einem Seelenleben verarbeitet hat. Die von Hafner angesprochene Kluft zwischen Reenactment und Geschichtswissenschaft ist aber in diesem Beitrag ein wichtiger Faktor.

Meiner Ansicht ist ein schwieriger Punkt dabei die Tatsache, dass Reenactment für eine ganze Reihe Gelehrter pauschal eine dilettantische und verwerfliche Art der Geschichtsvermittlung voller Fehler darstellt, da im Allgemeinen von Laien betrieben. Vermutlich spielt da auch eine Art des Revierdenkens hinein.
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Beitragvon gijoe am Mo 14 Apr, 2008 16:26

Der Herr ist nur neidisch das andere Leute ein Hobby haben \:D/
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Beitragvon Voltigeur am Sa 19 Apr, 2008 14:52

Um zum Thema zurück zu kommen,

Museumsdirektoren haben meisst nicht soviel ahnung wie man gerne glaubt. Meisst haben sie einen globalen überblick, doch Details kennen sie kaum.
Das gleiche gilt auch für Geschichtslehrer.
Reenactment Gruppen selbst auszuwählen ist ein ding der unmöglichkeit für diese Leute.
In Deutschland stehen immer öfters Reenacter als Berater diesen Leuten bei, doch kommt es auch auf das Museum an.
Viele wollen erst mal zahlende Zuschauer,man muss ja die Unkosten wieder herein bekommen.
Seht Euch das Freilandmuseum Ungersheim ( nähe Basel Frankreich ) an, es wurde für 1. Euro verkauft und wenn nicht, ich weiss nicht mehr wieviele zahlende Zuschauer pro Monat kommen, zugemacht.
Da kommt es schon mal vor das Schützenvereine in Fantasieuniformen gewinnbringender sind als seriöse Reenacters.

Es ist halt wie überall, das liebe Geld zuerst.

Grüsse vom Voltigeur
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