Revidiertes Waffengesetz - Spielzeugwaffen und anderes

Allgemeines über die lebendige Geschichte.

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Beitragvon Desmond am Mi 04 Mär, 2009 07:14

Napoleon hat geschrieben:Etwas gutes hat diese Aussage nun, den ich als gelernter Architekturmodellbauer Bau nun meine Waffen selbst und darf die auch tragen, denn das war die Aussage von Frau Rusterholz.

Mach deine Arbeit aber besser schlampig. Sonst werden diese auch noch verboten. Das hat auch der Kommentator gesagt.
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Beitragvon troupier suisse am Mi 04 Mär, 2009 07:36

Ich habe gestern Abend auch telefonisch den Hinweis bekommen, ich solle die Wiederholung der Sendung auf SF DRS mal schauen. Da würde eine Juristin (offenbar Frau Rusterholz gemeint) kaltblütig kleine Kinder und deren Eltern kriminalisieren.

Die Aussage war natürlich Mumpitz. Frau Rusterholz kriminalisiert niemanden; sie gibt nur ein Statement ab welches den Standpunkt der Behörde wiedergibt. Das sollte man unterscheiden können.

Trotzdem muss man die Bedenken von Sammlern und Sportschützen verstehen. Dort geht im Moment effektiv die Frucht um, dass sie Schlimmstes zu erwarten hätten, wenn in der ersten Phase schon kleine Kinder als "Kollateralschäden" der Prinzipienreiterei über die Klingen springen müssten.

Es gibt da Rentner die sich ihr Lebtag nie etwas haben zu Schulden lassen kommen und nach dem Grundsatz lebten, dass man das Gesetz nicht fürchten müsse wenn man ehrlich sei und nichts übles vorhabe. Die haben nun mitbekommen dass Kinder im Alter ihrer Enkel/innen sich jetzt beim Indianerlis im Wald mit Chäpselipistole und Pfeilbogen (oder eben an der Fasnacht) plötzlich seit Dezember strafbar machen. Diese Leute haben nun Angst davor, ihre Ordonnanzpistolensammlung oder ihre Schmidt-Rubin Kollektion im Wert tausender von Franken registrieren zu lassen, weil vielleicht in einigen Jahren der Besitz illegal wird (siehe Initiative gegen Waffengewalt).

Im Gegensatz zu Raserautos können bereits Spielzeugwaffen problemlos beschlagnahmt werden. Da ist die Angst um eine teure Sammlung durchaus verständlich. Ob der Weg diese der Registrierung zu entziehen richtig ist sei dahingestellt. Wenn nach Auslegung der Behörden eine Sammlerwaffe dadurch zum illegalen Besitz wird, fiele vermutlich der Versicherungsschutz dahin und das Vererben wird für die Erben eine ungemütliche Sache. Die Lage ist diffizil.
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Beitragvon Tech am Do 05 Mär, 2009 07:54

Den Beitrag auf SF habe ich auch noch "nachgeschaut". Interessant und informativ war's auf jeden Fall.
Zuletzt geändert von Tech am Sa 22 Dez, 2012 13:29, insgesamt 1-mal geändert.

"Ein fundamentaler Grundsatz für die kleinen Armeen besteht darin, immer in Massen zu handeln; durch seine Anwendung allein können sie einige bedeutende Unternehmen vollbringen, indem sie darauf verzichten, alles zu decken und nur das Hauptziel anpeilen." (Jomini, 1779-1869)
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Beitragvon troupier suisse am Mi 11 Mär, 2009 06:32

Hat mich heute so beim Frühstück angesprungen:

http://bazonline.ch/panorama/vermischte ... y/21666547

Langer Link kurzer Sinn - Kindern von Gesetzes wegen die Cowboypistölchen wegnehmen ist problemlos machbar - aber gemeingefährliche Gewalttäter trotz einschlägiger Befürchtungen und Warnungen vom Morden abhalten ist leider nicht machbar. Wunderland Helvetia...

Natürlich mutet dies so formuliert etwas überspitzt und populistisch an, und ist auch nicht vergleichbar, aber so stellen sich die Dinge unten an der Basis der Realität dar, weit weg von den Sphären der Elfenbeintürme. Ich fürchte mich als Vater nicht vor der Chäpselipistole die mein Kind an der Fasnacht tragen könnte - ich fürchte vielmehr gefährliche Irre die man nicht von meinem Kind fernhalten kann.
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Beitragvon Parabellum am Mi 11 Mär, 2009 07:06

Das ist ja das was ich IMMMMMMer predige:
Wir haben keinen Nachholbedarf bei den Gesetzen, sondern man müsste endlich den bestehenden Gesetzen Nachachtung verschaffen!!! Es ist halt einfacher für die Polizei Verkehrssünder aufzulauern und Kindern ihre Wasserpistolen zu konfiszieren, als mal rauszugehen und die echten Kriminellen, die bei uns reihenweise herumlaufen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und bei Bedarf allenfalls einzusammeln. Es ist anscheinend nicht möglich, einen potentiellen Kriminellen prophylaktisch einzusperren, dafür ist es ohne weiteres an der Tagesordnung prophylaktisch ALLEN Kindern Spielzeugpistolen zu verbieten und der gesamten männlichen Bevölkerung ein Misstrauenszeugnis auszustellen und die Dienstwaffen ins Zeughaus zu beordern.

Eugen David (CVP-SG) wehrte sich in der Debatte betreffend die Dienstwaffen dagegen, dass man die Waffen nur nicht an Soldaten mit psychischen Probleme und Gewaltpotential herausgebe. Das sei unerträglich diskriminierend...... aber das es unerträglich diskrimnierend für die Mehrheit ist, die Waffen von zuverlässigen und gesetzestreuen Bürgern einzusammeln aufgrund von einem Verdacht gegen die Minderheit geht schlicht unter dabei.

Ich sage es hier nochmals: Wir haben keinen Nachholbedarf bei den Gesetzen (imallgemeinen) sondern wir haben einen akuten Notstand beim Gesetzesvollzug!!!!

Neben beigesagt: Die Richtigkeit der "völkerrechtswidrigen" Verwahrungsinitative hat sich hier einmal mehr bewahrheitet. Aber es wird noch viele Tote brauchen, bis (wenn übehaupt je) die Politiker einsehen, dass es nicht Gesetze gegen Käpselipistolen zur Kriminalisierung von Kleinkindern braucht, sondern eine harte Hand gegen erkannte und potentielle Übeltäter.
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Beitragvon troupier suisse am Mi 11 Mär, 2009 07:11

... wenn ich das richtig verstanden habe:

Das Werkzeug wäre da, aber nicht das Können (oder der Wille) damit effektiv zu arbeiten?
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Beitragvon Parabellum am Mi 11 Mär, 2009 07:22

Natürlich: Das ist ja gerade das Problem!! Leimbacher war als waffennärrischer Querulant bekannt, aber niemand hat damals seine Waffen eingesammelt, obwohl das rechtlich OHNE WEITERES möglich gewesen wäre.

Der Italiener mit den Kampfhunden war als gefährlich bekannt und man wusste, dass er seine Tiere nicht unter Kontrolle hatte. Aber es musste zuerste ein Kind totgebissen werden, bis man einschritt.

Das Resultat ist immer das gleiche: Nach solchen Vorfällen wird nach strengeren Gesetzen gerufen, die persönliche Freiheit der Allgemeinheit massiv einschränken - die Missetäter beeindruckt es aber überhaupt nicht, sie setzen sich einfach darüber hinweg. Die Einführung der Geldstrafen statt Haftstrafen hat das Problem nur noch verschärft: Wer nichts hat, dem können die Geldstrafen nichts anhaben, weil das Existenzminimum auch durch die Geldstrafe nicht gemindert werden darf. Mann kann jeden Tag einen Kampfhund aus Italien in die Schweiz schmuggeln (dank Schengen keine Grenzkontroll), der einem dann vielleicht einmal konfisziert wird, wenn man negativ aufgefallen ist, aber sonst hat es keine spürbaren Konsequenzen. Man muss ja nicht meinen, das so jemand seinen Kampfhund anmeldet eine Bewilligung einholt und Steuer dafür bezahlt!
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Beitragvon Parabellum am Mi 11 Mär, 2009 08:49

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Beitragvon Desmond am Mi 11 Mär, 2009 09:24

Parabellum hat geschrieben:Die Einführung der Geldstrafen statt Haftstrafen hat das Problem nur noch verschärft.

Uns selbst wenn mal ein Bandenkopf eingebuchtet wird, kann er von der Zelle aus die Büroarbeit erledigen... Man müsste endlich mal begreifen dass das diese Hotels die richtigen Übeltäter nicht wirklich beeindrucken.
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Beitragvon santosdumont am So 15 Mär, 2009 08:21

Die Realität bleibt bestehen,Waffengesetze hin oder her,wer eine Tat vorhat,interessiert sich überhaupt nicht für irgend ein Gesetz,und das schlimmste,normalerweise merkt niemand vorher was,ausser,er war schon mal vorbestraft,oder sonst auffällig,aber da geht auch viel schief,und auch unsere Behörden machen Fehler,manchmal schlimmer als wir alle!
aber wie ich schon oft geschrieben habe,mit Verboten ist es halt nicht gelöst,also gibt es nur einen Grundsatz für uns,Vorsicht,und versuchen,das wir nie in ein Delikt hineingeraten,egal auf welchem Wege.



Nur zur Erinnerung,
in Brasilien ist das Waffengesetz viel strenger als hier,es dürfen nur Polizei,Wachpersonal und solche,die eine Bewilligung haben,irgend eine Waffe besitzen!Auch Munition darf man ohne Bewilligung nicht besitzen!
Aber interessanterweise,passieren doch viele Taten mit Schusswaffen,und 90% davon werden Motorräder als Fahrzeuge benutzt,von denen hat es ja am meistenauf der Strasse,und die meisten Täter sind vorbestraft!Also sollte mann eigentlich beim Motorradverkauf vom Käufer einen Strafauszug verlangen,auch bei privaten Handel!
Und anderseits kommt dazu,das bei Polizisten,oder Personen,die Waffen besitzen,nie eingebrochen wird,oder sonst Drohungen vorkommen,was heist,das Waffen auch Respekt verschaffen,und der kriminelle weis,wenn ich hier Probleme mache,geht es mir an den Kragen!
Nur so als Beispiel !

Uebrigen,wir Schweizer pflegen in Brasilien einen hohen Respekt,auch weil diese dort wissen,das Jeder schweizer Wehrmann sein Sturmgewehr noch Zuhause haben darf,und wir viele Schützenvereine haben,wo auch noch über 90 Jährigr mitmachen!
Also doch noch was positives!
Fliegen,frei wie ein Vogel,das war immer ein Traum der menschen.
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