Multiformen und Wallensteins Lager

Allgemeines über die lebendige Geschichte.

Moderator: Hagelhans

Beitragvon queen am Fr 19 Aug, 2005 08:08

:^o Tja liebe Kameraden,wie sagt man so schön:Man ist was man isst,Würstchen gibt es überall.Umso höher der Grad um so mehr ist man.....gegen Aussen gesehen oder?? [-( Rang ja Orden NEIN finde ICH
Benutzeravatar
queen
Fortgeschrittener


Beiträge: 100
Registriert: Mo 13 Jun, 2005 07:11

Beitragvon HIDE am Do 25 Aug, 2005 19:29

Ich weiss nicht, aber man will doch so realistisch wie möglich die Geschichte dastellen, oder habe ich mich da vertan? Natürlich sollte es nicht sein, das innerhalb einer Gruppe Leute in Uniformen unterschiedlicher Epochen rumlaufen, oder ein absolut unterschiedliches erscheinungsbild hatten, aber die Orden zu tragen sehe ich da etwas anders.
Es ist doch vielmehr eine Gewissensfrage ob ich diese Orden tragen "kann", ist es eine "verachtung" oder ein "Anmaßen" gegenüber den richtigen Veteranen die für diesen Orden hart gekämpft haben und vielleicht mehr verloren haben als wir überhaupt in der Lage sind zu begreiffen, oder ist es ein versuch die Wirklichkeit so gut wie möglich wiederzugeben. Diese Orden haben existiert und warum sollte man sie nicht auch tragen?
Macht man sich nicht unglaubwürdig wenn man zwar Offizier ist, aber nicht mal das Infanteriesturmabzeichen in Bronze trägt? Man will doch den Menschen die Geschichte auch nahe bringen und es kommt nunmal auf solche kleinen Details an und es ist doch "unsere" (ja okay, ich maße mir nun etwas an, entschuldigt) Aufgabe das zu tun.
Wenn die einen (rein theoretisch) Oberst der Wehrmacht dastelle, dann übernehme ich demseine Rolle und somit wäre es doch vollkommen legitim einen Orden zu tragen der dem Rang eines solchen Mannes zusteht, oder?
Ich meine, man legt ja auch ohne irgendwelche Zweifel die Uniform eines Centurio an und hat noch nie mit einer Legion zusammen gefochten, oder?
Macht man das nur nicht weil es unmöglich ist das plötzlich ein kleiner Italiener vorbei kommt der der wüst auf Latein beschimpft weil du die Uniform entehrst die er damals getragen hat?
Naja, also ich hoffe ich versteht was ich damit meine.

MfG
HIDE
HIDE



Beitragvon Major Kusanagi am Fr 26 Aug, 2005 14:14

HIDE spricht da einen interessanten Punkt an. In der Tat haben wir hier ein kleines philosophisches, ja geradezu ethisches Problem. Ist es nicht so, dass in bestimmten Fällen zu einer korrekten Darstellung Auszeichnungen beinahe unumgänglich sind? Ich bin wahrlich kein Befürworter einer Ordensschwemme, aber HIDEs Wortmeldung hat mich da etwas nachdenklich gemacht.

Auszeichnungen wurden zuweilen an ganze Einheiten kollektiv verteilt. Ich hasse es ein Bildschirmwerk zu zitieren, aber in "Band of Brothers" wird im zeitlichen Umfeld des Feldzugs in den Niederlanden einmal das Thema angesprochen, als ein Veteran über die frisch hinzugekommenen Bubis herzieht, weil sie an der Uniform eine kollektiv an den Verband vergebene Feldzugsauszeichnung tragen, obwohl sie an den entsprechenden Kampfhandlungen noch gar nicht beteiligt waren.

Bestimmte Auszeichnungen der Wehrmacht wurden ebenfalls für die Teilnahme an Feldzügen oder Operationen vergeben, wie etwa der Krimschild oder der Demjanskschild, die aus Metall waren und am Oberarm getragen wurden. Nur das textile Ordensband hingegen wurde von der Medaille "Winterschlacht im Osten", auch "Ostmedaille" (von der Truppe zynisch "Gefrierfleischorden" genannt) am Knopfloch getragen. Dieser Auszeichnung konnte man fast nicht entgehen wenn man an den Kämpfen 1941/42 beteiligt war.

Ähnlich verhält es sich bestimmten Auszeichnungen in der britischen Armee. Angehörige des 4th Battalion King's Shropshire Light Infantry trugen im Zweiten Weltkrieg das Ordensband des französischen Croix de Guerre, welches ihrer Einheit kollektiv 1918 verliehen wurde. Ein weiteres Thema die die Feldzugsauszeichnungen.

Es ist schwierig, bei der Darstellung gewisser kampferfahrener Einheiten ganz ohne Auszeichnungen auszukommen. Ist schlussendlich auf der anderen Seite nicht schon das Tragen eines bestimmten Divisionsabzeichens eine Anmassung gegenüber Veteranen die im entsprechenden Verband kämpften? Da muss man gewissenhaft abwägen.
Major Kusanagi



Wallenstein

Beitragvon Napoleon am Di 06 Sep, 2005 06:38

Eigentlich habt Ihr beide Recht.

Es gibt sicher Darstellungen, da sind Orden an der Uniform unumgänglich, aber alles im Mass. Nur glaube ich, dass man trotzdem auf hohe Orden verzichten kann. Bei den alliierten wurden diese im Gegensatz zu den deutschen Truppen eh nicht auf der Kampfuniform getragen.

Man muss vieleicht auch mal differenzieren zwischen Orden die man bekam, weil man an einer bestimmten Zeit an einem Ort gedient hat oder solchen Orden, welche man bekommen hat, weill man aussergewöhnliches vollbracht hat.

Ich kenne mich mit den deutschen Orden nicht so gut aus, aber Major Kusanagi hat ja schon einiges aufgezählt.
Bei den britischen Truppen gab es sogenannte Campaign Stars, welche verliehen wurden, wenn man eine gewisse Zeit an einer Operation teilgenommen hat.
z.B. der 1939-1945 Star / um den zu bekommen musste man zwischen dem 3. September 39 und dem 2. September 1945 180 Tage Overseas gewesen sein.
oder der
France and German Star / Dienst getan in Frankreich, Belgien, Holland oder Deutschland zwischen dem 6. Juni 44 und dem 8 Mai 45. Ohne Angabe wievieler Tage.

Ich denke, wenn ein Darsteller an diesen Orten Darstellung gemacht hat, könnte man das mit einem zwinkerten Auge zulassen. Nur glaube ich, dass die wenigestens 180 Tage overseas schaffen.
Verwundetenabzeichen werden gerne getragen, wenn man sich bei einem Battle einen Kratzer geholt hat!:-s

Gegen das tragen von sogenannten honorary destinations bin ich auf jeden Fall, denn sie wurden nur für aussergewöhliches verliehen.
Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind. Man muß mittelmäßig sein, wenn man beliebt sein will.
Benutzeravatar
Napoleon
Site Admin


Beiträge: 5869
Registriert: Mi 08 Jun, 2005 06:31
Wohnort: Allschwil

Beitragvon schlumpf am Mi 07 Sep, 2005 13:05

Heikles Problem das ganze rund um Rang und Auszeichnungen. Wir haben den Vorteil, dass die Römische Epoche doch etwas weiter zurück liegt... :D

Wir treffen aber auch immer wieder Gruppen an, bei denen nebst Legat, Centurio, Signifer, ect nur noch ein bis zwei Legionäre mitmarschieren. Und das kanns ja auch nicht sein (jede Menge Offiziere und dann noch ein paar verlohrene Nasen...).

Wir machen das so, dass bei unserer Gruppe nur ein Optio und Signifer gibt. Einen Centurio macht erst einen Sinn, wenn wir eine Centurie sind (also 80 Legionäre). Höhere Ränge machen erst recht keinen Sinn mehr.
Manchmal ist weniger eben mehr...
Benutzeravatar
schlumpf
Legionär


Beiträge: 675
Registriert: Di 23 Aug, 2005 08:44
Wohnort: NWCH

Wallenstein

Beitragvon Napoleon am Fr 09 Sep, 2005 11:30

Ja, wie schon mal behandelt, vor lauter Häuptlinge gibt es keine Indianer. Das liegt aber meist nur daran, dass die Gruppen kein normales Gefüge haben und nicht richtig organisiert sind, sonder jeder kann machen und lassen was er will. Ob Gruppe oder Verein.

Um eine dargestellte Einheit glaubwürdig erscheinen zu lassen, sollte man schon gewisse Strukturen einhalten, sonst wirkt das ganze wie Mayor Kusanagi meint, wie Wallensteins Lager.

Oft funktioniert das ganze nicht, weil die Leute an Anlässe keine wirkliche Aufgabe haben. Man steht da und macht "faulenzen in Uniform".

Leider gibt es auch viele Darsteller, die gehen nur an einen Anlass um Spass zu haben und sich die Birne voll zu knallen.

Wenn man einen Anlass hat, sollte das ganze schon ein wenig Hand und Fuss haben, sonst macht das keinen Sinn.
Wenn man was anderes als das was man sonst darstellt und zeigen will, muss es gut dem anderen angepasst sein oder alle ziehen mit.

Aber so fällt man halt nicht mehr so auf und kann zeigen was man hat. Heutzutage sowieso, wo man alles bequem übers Internet bestellen kann, dazu noch Repro (nichts gegen Repro, aber wo bleibt die jagt nach dem originalen), alles sofort verfügbar und du brauchst keine Jahre mehr um eine super Uniform zusammen zu suchen. Geschweige denn eine in der jeweilligen Grösse zu finden. :-#

Gut, das funktioniert nicht in allen Epochen, bei euch Römern wird das schwierig, aber das eine oder andere wird sicher bei euch auch als kleines Relikt mitgenommen?
Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind. Man muß mittelmäßig sein, wenn man beliebt sein will.
Benutzeravatar
Napoleon
Site Admin


Beiträge: 5869
Registriert: Mi 08 Jun, 2005 06:31
Wohnort: Allschwil

Beitragvon Stefan vom Basilisk am Fr 09 Sep, 2005 12:25

Es ist auch schon fürs 15. Jh. verdammt schwer ein original zu bekommen... und praktsich unbezahlbar. :) Und passende Grössen... ich glaube das Thema ist eine Sache für sich. Auf jeden Fall ist es verdammt schwer bei 185cm und Grösse 54 noch was zu finden - da sprech ich aus Erfahrung.
Stefan vom Basilisk

Hauptmaa vo de Basiliske


Bild
Benutzeravatar
Stefan vom Basilisk
Mittelalter


Beiträge: 268
Registriert: Do 18 Aug, 2005 18:26
Wohnort: z'Basel am mim Rhy

Beitragvon Lucky Jack am Fr 09 Sep, 2005 13:52

Das denke ich fürs Mittelalter aber für meine Epoche WW2 findet man doch mit ein wenig Geduld etwas passendes. In England stand ich vor der Wahl ein Original oder Replica. Das Original war 5 Pfund teurer ein rieesen Zufal das man auswählen kann aber für mich gilt immer noch ein Original vieeeel mehr.
Nur dort wo man wirklich nicht ausweichen kann oder das original unverhältnismaäsig Teuer ist greife ich auf ein Replica zurück. Als ich stolze 12 Kilo abgenommen habe war das erste, ich verkaufte mein "Replica-Ausgänger"
Nur ich wäre aber leider schon glücklich gewesen ich hätte auf das Replica zurückgreiffen können, da aber verkauft weiss ich immer wen ich wieder zu "Feiss" bin und zurückschalten muss...... 8-[

Aber immer mit dem Moto: """"Ich bin dick,,,,du bist doof,,, nur ich kann abnehmen""""

Zitat wenn man von "Dürren-gerüsten" angemacht wirt

L-Jack =P~
Lucky Jack



Wallenstein

Beitragvon Napoleon am Fr 09 Sep, 2005 15:10

Hallo Steven

Wie ich geschrieben habe, kann man das nicht auf alle Epochen ausweiten mit den originalen Uniformen und Kleidern.
Aber das mit den vielen Häuptlingen kennst du sicher aus aus dem Mittelalter.
Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind. Man muß mittelmäßig sein, wenn man beliebt sein will.
Benutzeravatar
Napoleon
Site Admin


Beiträge: 5869
Registriert: Mi 08 Jun, 2005 06:31
Wohnort: Allschwil

Beitragvon Stefan vom Basilisk am Fr 09 Sep, 2005 19:47

Muss sagen in der Mittelalterszene ist das noch recht angenehm. Die meisten Gruppen sind da gut organisiert und haben nur wenige Offiziere. Eure schilderungen geben mir das Gefühl, dass die Darstellung einer Gruppe bei "Euch" "modernen" darsteller weniger wichtig ist als die einzelne selbstdarstellung.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich bei uns der einzige narzistische selbstverliebte Möchtergerngross bin bzw mit meinem "harten" Regieme andere daran hindere. :)
Stefan vom Basilisk

Hauptmaa vo de Basiliske


Bild
Benutzeravatar
Stefan vom Basilisk
Mittelalter


Beiträge: 268
Registriert: Do 18 Aug, 2005 18:26
Wohnort: z'Basel am mim Rhy

VorherigeNächste

Zurück zu Allgemeines

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: ichiro [Crawler], Seegras und 3 Gäste

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Style by Webdesign www, książki księgarnia internetowa podręczniki