Die Römer kommen

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Re: Die Römer kommen

Beitragvon zellerin am Do 05 Nov, 2009 09:44

Oh sehr interessant. :smt041 Genau deshalb habe ich es nochmals hier hinein gestellt. Weil ich keine Ahnung habe wie realistisch das Ganze abgelaufen ist. 50 kg Gepäck sind ja eine ganze Menge. (Ich hab bei meiner Schottland-Wanderung mit 17kg schon gekeucht ;) ) Obwohl, wenn ich richtig informiert bin tragen heutige Soldaten auch nicht viel weniger, oder? Sind Daten zu den Marschstrecken überliefert? Weiß man welche Strecke pro Tag von römischen Legionären bewältigt wurde?
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Re: Die Römer kommen

Beitragvon gijoe am Do 05 Nov, 2009 18:17

Ist überliefert wie hoch die römische Marschleistung mit Vollpackung war ? In meinen Epochen ist die Tagesmarschleistung mit Vollpackung auf ca. 10- 20 km reglementiert . Die Ausrüstung erreicht aber kaum 50kg.
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Re: Die Römer kommen

Beitragvon schlumpf am Mo 09 Nov, 2009 09:38

Das Problem ist, dass sich keine Reglemente mit Tagesleistung oder Packlisten erhalten haben. Man ist daher auf antike Quellen (und die sind meist sehr ungenau) oder moderne Intepretationen oder Versuche angewiesen.

In den Antiken Quellen (so z.B. Bellum Gallicum von Caivs Ivlivs Caesar) werden die Marschleistung oft nur sehr ungenau umschrieben (schnell, in kürzester Zeit, ect.) oder nur die ausserordentlichen Marschleistungen erwähnt werden (Eilmarsch, ect.).

Grundsätzlich muss man aber unterscheiden wo der Marsch durchgeführt wird (im befriedeten Gebiet, auf Feldzug im feindlichen Gebiet). Auch ob eine oder mehrere Legionen unterwegs sind oder nur einzelne Vexilationen.

Das römische Strassennetz ist so ausgebaut, dass etwa alle 30km eine Mansio (Raststation) seht. Daher kann für den normalen Reisenden dies als Tagesetappe angesehen werden.

Eine Verschiebung einer Legion innerhalb des Reiches in Freidenszeiten kam eher selten vor (z.B. im Jahre 101 die verschiebung der Legio XI von Vindonissa nach Dvrostorvm im heutigen Rumänien). Es gibt Hinweise, dass solche freidliche Verschiebungen in eher leichtem Gepäck (daher Schild und Marschgepäck auf Wagen) transportiert wurde. Dann kann eine Tagesetappe von 30km als realistische Grösase angesehen werde.

Bei einem Feldzug auf feindlichen Gebiet musste die Marschkolonne speziell abgesicher werden (Voraustrupp, Flankensicherung, Tross in der Mitte, Nachsicherung). Ebenso ging ein Pioniertrupp voraus, der den Weg möglichst für die Truppe ebnete, sowie die Marschlager erkundeten und auswählten. Der anschliessende Bau der Übernachtungslager mit Wall und Graben ist auch nicht zu unterschätzen.
Um die Truppen möglichst mobil zu halten, wurde hier das komplatte persönliche Gepäck sowie Proviant für einige Tage selber getragen.
Nach meinen Erfahrungen ist eine realistische Distanz unter Vollgepäck bei etwa 20 bis 25km anzunehmen. Alles darüber war eine mörderische Leistung und dürfte nur bei speziellen Gefährdungssituatioen eingesetzt worden sein. Auch wurde bei solchen extremen Märschen auch oft das Gepäck zurückgelassen. Dann können ausnahmsweise auch mal Leistungen von gegen 40-50km möglich gewesen sein.

Interessant ist auch, dass bei Feldzügen meist ja mehrere Legionen eingesetzt wurden. Wenn man einen Feldzug mit etwa 20'000 Mann annimmt, dieser hat eine Tagsleistung von 20km, so kann es ohne weiteres sein, dass die ersten schon beim Lageraufbau sind, wenn die Letzten erst losmarschieren....
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