Wie übernachtet der wahre Re-enactor?

Allgemeines über die lebendige Geschichte.

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Beitragvon Voltigeur am Sa 08 Okt, 2005 12:12

Hallo alle zusammen, da bin ich wieder. Um gleich ins Thema einzusteigen sag ich mal, die Schlafsäcke stören mich weniger, denn die kann man gut verstecken, aber es ist zu einfach, zu sagen ich mach mein Zelt zu und dann sieht keiner rein. Wo ich mehr anstoss nehme sind die modernen Brillen ( ja auch Sonnenbrillen gibt es ) die Petflaschen und die Zigarettenstummel, die man jeden morgen in der Lagergasse sieht. In Ulm waren wir davon verschont da alles im Schlamm versank, doch auf vielen anderen trokenen Veranstaltungen ist es nunmal so. Man könnte seine Zigarette ja auch ins Feuer werfen, doch das kommt vielen nicht in den sinn. Wobei in der Napoleonik Zigaretten sowieso fraglich sind obwohl auch ich gerne mal eine anzünde, aber dann diskret. Auch die vielen Limonadenflaschen sehen idiotisch aus, Fanta unter dem Kaiser ? Was die Zelte anbelangt ist es so eine sache, wenn wir historisch korrekt sein wollen, dann müssten wir uns bei den Anwohnern einquartieren, ich hab aber den eindruck das die das nicht so gerne sehen, heute wie dazumal.
Jeder sollte einfach mal überlegen, was ist authentisch, was kann ich zeigen und was muss ich verstecken. Wenn alle das machen würden sind wir einen grossen Schritt weiter. Leider sind aber die Veranstaltungen für manche Leute die gelegenheit sich so richtig voll zu saufen und dann passieren eben solche sachen wie unser Major oben schildert.

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Beitragvon Napoleon am Sa 08 Okt, 2005 12:41

Hallo Viltigeur, schön das du auch wieder da bist!

Das mit dem Volllaufen lassen ist ja auch so ein Thema.

Lustigerweise ist bei grossen Events der Grad der authenzität zum Teil höher als bei kleineren Veranstaltungen. Eigentlich muss man sagen, was man nicht sieht, interessiert mich nicht. Wenn einer (wie ich meist) meint, er müsse nur mit Wolldecke schlafen, das ist das seine Sache. Nur wenn er halt sich doch ein wenig wärmer einpacken will und deshalb seinen neuen superleichten und mit allen schickanen ausgerüstetet Schlafsack will mit nehmen, ist mir das eigentlich Egal, solange ich Ihn nicht sehe.
Und Zelte sind immer noch Privat! er nicht darin hatwas passt, der lässt es dann einfach zu.
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Beitragvon Voltigeur am Sa 08 Okt, 2005 15:27

Ja und nein Nap. Vergiss nicht Dein Zelt steht hin und wieder, wenn auch nur kurz offen, jedenfalls lange genug um einen Blick hinein zu werfen.
Das bei grossen Veranstaltungen das niveau höher ist ? Dessen bin ich mir nicht so sicher, kommt dieser eindruck nicht vieleicht eher dadurch das es eben viel mehr zu sehen gibt und man deshalb nicht alles sieht ?

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Beitragvon Napoleon am Sa 08 Okt, 2005 16:30

Nein, keines falls.

Oft kennen sich bei kleinen Veranstaltungen alle Gruppen so gut, das oft der "Wer ist besser" Effekt fehlt. Aber auch das es halt mehr Leute sind die alles sehen.
Ich hatte einfach schon das Gefühl es könnte an dem liegen.

Ok, es kommt natürlich darauf an was das für eine Veranstaltung ist.
An Fahrzeugetreffen in der Schweiz darfts du ja nicht hinschauen, da kommst du nicht weit, was da alles rumläuft!!!

Am Schluss denke ich liegt es an jeder Gruppe selbst, wiekorrekt sie auftretten, und dazu gehört halt auch die Frage, wie sieht es in meinem Zelt aus.
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Beitragvon Voltigeur am Sa 08 Okt, 2005 18:09

Ich sehe wir verstehen uns.

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Beitragvon Napoleon am So 09 Okt, 2005 11:17

Klar verstehen wir uns!!

Aber so richtige Auszüge, also man ist 2-4 Tage unterwegs, nur mit dem was man tragen kann, gibt es in der Napoléonik nicht?
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Beitragvon Gast am Mo 10 Okt, 2005 07:52

Nun, ich denke die 17.Missouri hat da einen guten Kompromiss gefunden.

Man lässt den Leuten die Wahl ob sie mit der A-Kompanie in Dackelgarage und Decken gehüllt irgendwo auf Outpost oder im mehr oder weniger bequem und/oder authentisch eingerichteten A-Zelt in der Lagerstraße der B-Kompanie oder sogar im Wohnwagen auf dem Parkplatz übernachten wollen. Hauptsache man ist am nächsten Morgen zu Dienstbeginn wieder fit und bei seiner Kompanie.

Dies hat natürlich zur Folge das die Mannschaftsstärken der Kompanien je nach Wetterlage abends stark schwanken, aber am Morgen werden die wieder auf annähernden Gleichstand gebracht.

Letztlich muß jeder für sich entscheiden was er seinem Körper zumuten will.

Gruß
Steve
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Beitragvon schlumpf am Mo 10 Okt, 2005 08:36

Ich kann kurz schildern wie wir es bei uns so halten.
Auch bei uns Römern soll jeder selber wissen, was er sich und seiner Gesundheit zumuten will, kann oder soll. :smt047
Die meisten von uns übernachten somit ebenfalls in modernen Schlafsäcken. Aber auch wir haben ein paar die sich nur in ihre Penula gehüllt auf ihr Scutum zur Ruhe legen.
Wichtig ist aber, dass man nichts vom 21.Jahrhundert sehen darf. In der Praxis halten wir es so, dass das moderne Zeug versorgt und versteckt wird. Mit ein paar Decken funktioniert das eigentlich herforagend. Diese Zelte sind dann auch in der Regel zu. Wir haben dann meist ein oder zwei Zelte zeitgemäss eingerichtet und offen, damit die Besucher auch von einem Conterbernium einen Eindruck erlangen können.
Im weiteren ist es so, dass diejenigen die ihrem Tabakkonsum nicht enthalten können aus dem Lager entfernen und "versteckt" rauchen. Pet-flaschen und sonstiges ist streng Tabu. Auch hier gilt, wer unbedingt auf sein Cola angeweisen ist, muss dieses halt in die römische Feldflasche umzufüllen.

Diese Regeln funktionieren eigentlich sehr gut und man hilft sich auch gegenseitig, wenn mal was sichtbar ist was nicht sein soll... [-X
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Beitragvon Voltigeur am Mo 10 Okt, 2005 20:01

Doch Nap. die gibt es auch. Sehr oft sogar werden Märsche von 30 und mehr km. gemacht um an ein Schlachtfeld zu kommen Für nächstes Jahr ist ein Marsch von Wolfenbüttel nach Stade vorgesehen. Tagesleistung 25 km. das heisst 10 Tage für die 250 km. Da sollte man aber vorher schon ein bischen trainiren, sonst schafft man das nicht.

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Beitragvon Grumpy Kiwi am Di 11 Okt, 2005 05:08

Ich denke neben der Authenzität steht vorallem die Plicht zur Gesunderhaltung, denn ich glaube nicht, daß der Chef oder die Firma Verständnis dafür hat, daß man zwar authentisch die Nächte beim Reenactment verbracht hat, aber dafür wegen Krankheit nun eine Zeit lang ausfällt!

Die Hauptsache sollte sein , wie nun schon mehrfach erwähnt, das richtige kaschieren und verstecken von allem was nicht in die jeweilige Epoche paßt.
Grumpy Kiwi



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