von schlumpf am Mi 15 Feb, 2006 10:18
Nochmals zur Münze auf dem Feld:
Auch bei sogenannten "Lesefunde", egal aus welcher Zeitstellung, ist eine Meldung an die zuständigen Ämter wichtig. In der Regel ist es aber so, dass dieser Fund nach Registrierung behalten werden kann (ausser es währe nun wirklich etwas ganz besonders..).
Natürlich kann bei Lesefunden keine Rückschlüsse auf den Fundhorizont mehr gemacht werden. Trotzden sind Rückschlüsse möglich, so zum Beispiel auf Siedlungsplätze, Verkehrswege, Höfe, ect.
So können als Beispiel Abschläge von Steinzeitwerkzeugen aufschluss auf mögliche Siedlungs oder Rastplätze geben. Römisch Münzen können auf Verkehrswege, oder Gutshöfe hinweisen, ect., ect.
Wichtig bist auch, dass wenn ein Lesefund gemacht wird, den genauen Fundort vermerkt wird. So hat z.B. Augst grosse Probleme, dass Besucher des Römergeländes aufgelesene Funde zwar melden und abgeben, aber nicht mehr genau wissen, wo sie es aufgelesen haben. Das macht eine nachträgliche Insula-Zuordnung sehr schwer.
Natürlich haben die Archäologen mit dem heutigen Bauboom nur noch mit Notgrabungen zu tun. Klar ist das Geld knapp. Daher solten wir, denen die Geschichte ja wahrlich am Herzen liegt, den Archäologen nicht auch noch in den Rücken fallen und durch unüberlagte Grabungen ihre Arbeit zusätzlich zu komplizieren (kürzlich geschehen in Augst und auch in Vindonissa).
Aktives buddeln ohne Bewilligung ist und bleibt nichts anderes als Grabräuberei.
Wer gerne sondiert, oder mal mithelfen will an einer Grabung, so fragt bei den Kontonsarchäologen an. In der Regel findet sich immer eine Lösung, so dass man zusammenarbeiten kann.