Mal eine sehr ketzterische Frage an die wehrten Forumsteilnehmer.
Kann man oder soll man Religiosität re-enacten?
Wie ja allgemein bekannt ist, nahm früher die Religiosität einen viel größreren Raum im öffentlichen Leben ein als heute. Bei meiner Preussengruppe haben wir nach der AKO von 1813 einen Morgen- und Abendappell eingeführt. Dieser beinhaltet ein stilles Gebet mit entblößtem Haupt, sowie das absingen eines Chorals.
Dies wird nun doch etwas kontrovers diskutiert. Während die einen sagen, wir wollen das Leben der Soldaten von früher darstellen und da gehören die Appelle in ihrer damaligen Ausführungsweise, als Fixpunkt im Tagesablauf einfach dazu, meinen andere, ich gehe heutzutage nicht in die Kirche und glaube nicht an Gott, also brauch ich das nicht.
Bei den Österreichern habe ich erlebt das das Bataillon von dem Gefecht hinkniete und der Kommandeur ein Gebet gesprochen hat. Auch im amerikanischen Bürgerkrieg wurde das schon nachgestellt und war in einigen Einheiten damals auch eine durchaus gebräuchliche Praxis.
Wie wird das ganze in anderen Gruppen oder Epochen gehandhabt? Rufen die Römer vor der Schlacht Mars und die Kelten Teutates an? Halten die Mittelalterleute die Fastentage ein? Welche religiösen Fixpunkte gibt es noch die man re-enacten kann oder sollte man das lieber ganz weglassen um niemanden auf die Füße zu treten?
Gruß
Steve