Perlen von die Säue geworfen.
So genannte Mittelaltermärkte und Re-enachtment beissen sich. Während das Re-einachtment ständig versucht einen höheren Grad an Authentizität zu erreichen, ist ein Markt den wirtschaftlichen Gesetzen von Angebot-Nachfrage unterworfen. Die allgemeinen Bedürfnisse eines heutigen Marktbesuchers zu dem der Vergangenheit haben sich grundlegend gewandelt. Zudem haben sich Hygienevorschriften, Lebensmittel und Tierschutzgesetze in den letzten 500 Jahren enorm geändert.
Diese gegebenen Umstände, vermischt mit den allgemein verbreiteten falschen Vorstellungen über Leben und Kultur des Mittelalters, gepaart mit der zwanghaften Vorstellung mancher Veranstalter, auch noch den dümmsten und emotionell sowie kulturell niedrigsten Marktbesucher befriedigen zu müssen, ergeben dann eben einen solchen, aus den Augen des Re-enachtors total gescheiterten Versuch eines Mittelaltermarktes.
Eine einfache und bequeme Lösung für den Re-enachtor ist hier einfach das fernbleiben von solch einem Treiben.
Doch was hat dies für eine Auswirkung? Der logische Effekt ist, es bilden sich zwei völlig getrennte Szenen die sich beide als „Mittelalter“ bezeichnen, wobei das „A“ Re-enachtment der Unterzahlwegen, dem fehlenden Budget der Museen und dem mangelnden Willen derer, zur Organisation von Veranstaltungen zwangsläufig an die Peripherie gedrückt werden wird.
Klamaukmärkte hingegen werden sich der momentanen Popularität des Begriffes Mittelalter weiterhin vermehren und alle seitens Re-enachtors angestrebten Bemühungen, interessierten Personen einen historisch genauen Einblick in die Geschichte zu ermöglichen und so gesellschaftspädagogisch positiv zu wirken, verunmöglichen.
SOFERN SICH DIE „A“ LEUTE NICHT IN DAS MARKTGESCHEHEN EINMISCHEN!
Diesbezüglich möchte ich nun ins 18. Jh. schweifen und den berühmten Kriegsphilosophen Carl von Clausewitz zitieren: „ANGRIFF IST DIE BESTE VERTEIDIGUNG!“
Mein Vorschlag: Die Schaffung einer Interessengemeinschaft von Re-enachtors, die bereit ist, sich Veranstaltern vermeintlich Historischer Anlässe anzubieten oder gar regelrecht aufzudrängen und wen es sein muss auch zu minimaler Entschädigung ( Wein und Brennholz muss es schon sein. ; ) ) ein Lagerdisplay zu errichten. Den Reichen nehmen und den Armen geben. Wohlbetuchte Veranstalter dürften schon etwas mehr springen lassen, damit die Versorgung mit Lebensmitteln auch an weniger solventen Orten gewährleistet ist.
Ich möchte Kein Verein, Club, Kompanie oder sonst was bei dem sich andere wieder auf die Füsse getreten fühlen. Ich will keine neue Gruppierung schaffen die in irgendeiner Art und weise versucht bestehende Strukturen zu konkurrieren. Ich möchte Leute sammeln, die dort hingehen, wo sonst niemand wäre. Egal wo sie sonst vereinsmässig gebunden sind. Ich möchte all die Leute Ansprechen, entweder schon Vereinsmässig gebunden oder auch nicht, die bereit sind Zeit und auch privates Geld zu opfern um Qualität und Authentizität der Marktszene durch ihre Anwesenheit zu heben.
Und natürlich auch spass daran haben!
Und weil die Märkte ja alle so übel und wir alle so schön sind, möchte ich den Namen
MARGARITAS ANTE PORCAS ( Perlen vor die Säue)
Für dieses Vorhaben vorschlagen.