18. Mai - 18. Juni 2011
Im Objektiv des Feindes
Fotoausstellung
Die vom Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin und dem Herder-Institut in Marburg organisierte Ausstellung dokumentiert die Arbeit deutscher Kriegsberichterstatter im besetzten Warschau 1939-1945. Das im Jahr 1939 von pulsierendem Leben erfüllte Warschau mit seinen damals 1,3 Millionen Einwohnern verlor während des Zweiten Weltkriegs unter der deutschen Besatzung ungefähr 700'000 Einwohner, darunter fast die gesamte jüdische Bevölkerung der Stadt mit ca. 350'000 Menschen. Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen wurde Warschau zu einem Ort der Schikanen, der Repression und der Vernichtung seiner Bevölkerung. Im Jahr 1945 war Warschau eine fast menschenleere und weitgehend zerstörte Stadt.
Die Ausstellung dokumentiert die Arbeit der Propaganda-Kompanien der Wehrmacht und der Waffen-SS zwischen 1939 und 1945 im besetzten Warschau. Die ausgestellten Bilder werden von einem geschichtswissenschaftlichen Kommentar der Autoren der Ausstellung, Danuta Jackiewicz und Eugeniusz Cezary Krol, begleitet und durch Fragmente von Dokumenten, Tagbüchern und anderen persönlichen Erinnerungen der Einwohnerinnen und Einwohner von Warschau ergänzt.
Die ausgestellten Fotografien sind Propaganda-Bilder – sie zeigen eine durchwegs einseitige Sicht auf das Leben im besetzten Warschau. Die Bilder sind bewusst tendenziös und oft menschenverachtend, sie sind zum Teil inszeniert und zutiefst verlogen in der Darstellung des vermeintlich friedlichen Lebens der jüdischen Bevölkerung. So wird die Ausstellung zum eindringlichen Lehrstück darüber, wie die Fotografie – die doch eigentlich die Wirklichkeit wahrheitsgetreu abbilden sollte – für reine Propagandazwecke manipuliert werden kann.
Eine Wanderausstellung des Herder Instituts in Marburg und des Föderalen Programms der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gemeinsam mit dem Haus der Begegnungen mit der Geschichte (Kultureinrichtung der Stadt Warschau), der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Bildagentur bpk und Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin), dem Herder Institut in Marburg, dem Bundesarchiv in Koblenz, dem Instituts für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau und der Hochschule Collegium Civitas in Warschau. Die Ausstellung wurde organisiert mit finanzieller Unterstützung der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit.
Wo: Galerie
Eintritt: Freier Eintritt
Öffnungszeiten:
Di/Mi/Fr 10:00 – 19:00 Uhr
Do 10:00 – 20:00 Uhr
Sa 10:00 – 16:00 Uhr
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Quelle: http://www.kornhausforum.ch/index.php?id=76&evt=154&step=4&pos=0
Ein Artikel dazu in der Berner Zeitung: http://www.bernerzeitung.ch/kultur/diverses/Vernichtende-Bilder/story/18489452