Sonderausstellung: Daniel Mauch - Ulmer Stadtmuseum

[PeterBraubach]

Hallo Zusammen,

auch wenn es vielleicht für einige an der Grenze des erreichbaren liegt:

Gestern war ich noch kurzentschlossen im Ulmer Stadtmuseum und habe mir die Ausstellung:

"Daniel Mauch – Bildhauer im Zeitalter der Reformation" angesehen.
13. September bis 29. November

Die Ausstellung fügt sich nahtlos in die Voläuferausstellungen über Hans Multscher, Jörg Syrlin/Michel Erhart und Niklaus Weckman an und behandelt den letzten Bildhauer der Ulmer Schule.

Nach Auskunft der Führerin wurden die Werke von Daniel Mauch aus der ganzen Welt zusammengetragen (einige Stücke kennt man schon z.B. aus Frankfurt, Stuttgart und Karlsruhe, welche den meisten ein Begriff sein sollten). Viele Stücke sind bis jetzt jedoch noch nicht in einem Ausstellungskontext präsentiert worden oder kommen aus dem entfernteren Ausland.

Die Skulpturen stammen aus einem Zeitraum von um die 1500 bis 1540. Insbesondere haben mich Stücke fasziniert bei denen sowohl aus der Spätgotik bekannte Formen als auch deutliche Renaissanceformen in einem Werk vorkommen.

Thematisch deckt das Werk in der Hauptsache sakrale Kunst, und in einem Nebenaspekt Kleinplastik (Kabinettstücke mit humanistischem Anflug) ab.
Bis auf zwei oder drei Ausnahmen wurde das Werk Mauchs nicht in einen Kontext mit anderen Künstlern gesetzt. Das Konzept der Ausstellung ist fast ausschließlich eine eine Werkpräsentation.
Von dem Titel sollte man sich nicht fehl leiten lassen. Mauch hatte mit der Reformation insofern etwas zu tun das er aus Auftragsnot um die Beurlaubung seines Bürgerrechts gebeten hat und seinem Brote nach in katholische gebliebene Gebiete gezogen ist.

Die Führerin war meinem Gefühl nach kompetent und gut vorbereitet. Iim Nachfeld hat sich noch eine interessante Diskussion über einige Werke ergeben. (Es war aber nicht die Kuratorin, wie im Programm angegeben.)

Ein Begleitband mit Katalog ist erhältlich: Die Museumsausgabe in Pappbroschur kostet € 29,-. (die Buchhandelsausgabe kostet 40,- Amazon)Auf das erste Durchsehen ist der Katalog sehr vollständig und zeigt einige interessante Stücke welche aus denkmalpflegerischen Gründen nicht nach Ulm gelangt sind (z.B. die Assistenzfiguren des Geißlinger Altars). Das Kapitel über die zeitgenössische Mode im Werk Mauchs hat mich enttäuscht. Es wurde meinem Eindruck nach stark mit Pauschalaussagen gearbeitet. Eine genauere Rezension erfolgt, bei Bedarf, sobald ich etwas Zeit habe.

Ich will noch darauf aufmerksam machen das für diese Ausstellung c.a. 2/3 der wirklich sehenswerten Dauerausstellung Spätmittelalter u. Renaissance geräumt wurden. Man kann diese also nicht noch in einem Rundumschlag mitnehmen.

http://www.museum.ulm.de/

vielleicht verschlägt es doch jemanden dorthin.

Grüße
Peter

PS: Das Buch zur Ausstellung über Syrlin gibt es noch im Museum, ebenfalls für € 29.
Im Rahmen der Ausstellung ist natürlich auch noch ein Besuch im Münster obligatorisch.