Dättwil 1351

[Hagelhans]

Im Jahre des Herrn 1351 traf in Dättwil nähe Baden, Zürich mit Östereich.
Zürich ging (trotz hohen Verlusten?) als Sieger vom Feld. Einer von Manesse soll sich in besoderer Weise für Zürich verdiet geacht haben.

Mehr konnte ich auf die schnelle nicht herausfinden. Im Internett ist kaum etwas zu fide ud eie Bücher geben leider auch nicht viel mehr als die Jahreszahl an.
Weiss jemand von euch noch etwas dazuzufügen? Das Datum? Eine genauerer Ortsangabe?
Vor lauter Bauernheldentaten am Morgarten und in Sempach scheint diese Schlacht in vergessenheit geraten zu sein!
War es ein zusammenprallen zweier Ritterheere? Ich denke wohl kaum, dass der hochedle Herr von Manesse abgesessen gekämpft hat.

[Seegras]

Also, das war 1351, und nicht so wie es im Titel steht.

Und gehen tut es um einen Streit zwischen Zürich und mindestens zwei Habsburgern. Einerseits Herzog Albrecht II, der Albrecht ist natürlich von hier, geboren auf der Habsburg daselbst ;). Anderserseits Johann II. von Habsburg-Laufenburg (von Rapperswil), der wollte helfen Bürgermeister Rudolf Brun zu stürzen, weil ihm dessen Gegner einen Schuldenerlass zugesichert hatten. Der Plan kam raus, der Graf 3 Jahre in Wellenberg engesperrt. Und Rapperswil durch die Zürcher geschleift. Darauf verlangte Albrecht II mit Nachdruck dass dies wiederhergestellt werden müsse, da dies habsburgische Lehen seien.

Der Streit wurde nach Vermittlungen von Ludwig V dem Brandenburger (Bayern) am 1. September 1352 beigelegt.

Der Artikel in der Wikipedia zu Zürichs Entwicklung lügt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte ... eichsstadt
Leopold III wurde im November 1351 gerade mal geboren, der führt nicht schon im Mutterleib Krieg gegen Zürich.

[Hagelhans]

Besten dank für die Antwort. Leider stehe bei ir doch noch einige Frage offen.
Insbesondere über die Stärke und Struktur der Heere.

Ich muss wohl auf Bücher vor 1918 zurückgreiffen?
Liess sich eine Batallie zwischen einem gutgerüsteten, von Adligen angeführten Stätischenaufgebot von demokratischen Propagandademagogen nicht so gut politisch ausschlachten wie ein Gemetzel angerichtet von ein paar wildgewordene Innerschweizer Bauern?

[Seegras]

Hab noch etwas mehr gefunden:

"Da die Vogtei über die Höfe selbst pfandweise in zürcherischen Händen lag, mußten die dortigen Gotteshausleute den Fahnen Zürichs folgen (sie zeichneten sich besonders im Treffen von Tätwil aus; 26. Dezember 1351)."

Man beachte die Schreibweise; vielleicht findet sich da noch mehr damit.

Google Booksearch findet auch noch was:
http://books.google.com/books?id=9rMBAA ... l#PPR10,M1
"Tätwil" wird da x-mal erwähnt, aber ich habe grad nur so spätes 15Jh-zeugs darüber gefunden, dafür transkribierte Akten...

[Hagelhans]

Na wenigstes hat das Kloster Einsiedeln och das datu für geüged wichtig betrachdet.

Also am 26. Dezember 1351.

Wenn ich mir die Thopographie so betrachte, dan nehme ich an die Zürcher sind über den Mutschellen ins Reusstal und dan mit Stossrichtung Baden vorgerückt.
Dätwil liegt in einerm Engpass zwischen Fislisbach und Baden.
Als Schlachtfeld bietet sich etweder die Fläche zwische Bahnhof und dem industriegebiet oder noch etwas weiter Nördlich kurtz vor dem Westausgang des Bareggtunnel. Möglicherweise auch über diese ganze Fläche.

[Seegras]

Das ganze Theater um Bürgermeister Rudolf Brun (um den gings ja) lässt sich nicht wirklich ausschlachten, zumindest nicht auf dessen Seite, weil das Aaas 1349 Pogrome an Juden veranstaltet hat. Der grösste Nutzniesser davon war er selber, denn er riss sich einen grossteil der Vermögen und Güter der ermordeten und vertriebenen Juden unter den Nagel.

Eine richtige Drecksau dieser Rudolf Brun.

[Hagelhans]

Seine Schuld an Progrom ist nicht unbedigt bewiese. Als die Gewalt eskalierte liess er die Juden auf dem Wellenberg eisperren und schützte sie so vor dem marodierenden Pöbel.
Dass ei Blitzschlag de Turm in brand steckte dürfte nicht seine Schuld sein.

Undf ein geplündertes Kloster, der Auslöser für Morgarten ist auch nicht unbedingt eine ausgesprochene Heldenleistung.

[elias]

Scheint eh ein undurchschaubarer Zeitgenosse gewesen zu sein. Was wollte der denn mit seinem Koch zusammen in der Gruft? Das leibliche Wohl sicherstellen?