Vielen Dank für Deine klärenden Worte, jetzt bin ich ehrlich beruhigt.
Und ich teile Deine ursprüngliche Meinung, dass die Schaufigur als Ganzes im Zuge des Historismus entstanden ist, wenn nicht sogar danach. (Übrigens gilt das gleiche für die Schaufigur des "Schwarzen Prinzen", bei dem der Hersteller die Brünne falsch an der Beckenhaube befestigt hat und die den Wappenrock aus dem Hollywoodfilm von 1954? trägt - ein ähnlich grober Schnitzer wie der fehlende Reitschlitz.) Vielleicht sind einzelne Bestandteile des Ringgeflechts früher entstanden, aber das lässt sich ohne genaue Untersuchung kaum feststellen.
Wie bereits gesagt, sind Metallteile dieser Art extrem schwer zu datieren, wenn sie nicht im Fundkontext beurteilt werden können. Deshalb würden mich die Argumente der Fachleute, die das Ringgeflecht offenbar genau genug untersucht haben, um sich ein Urteil bilden zu können, brennend interessieren, damit ich was lernen kann. Weisst Du die Argumente noch oder vielleicht sogar die Namen der Experten?
Aber habe ich Dich richtig verstanden, auch die diese Experten verwerfen eine Datierung der Einzelteile in das 12. Jhd.?
Dass das Höchstgebot zu erahnen schwierig ist, glaube ich sofort. Aber es geht auch nicht um 5'000 Franken hin oder her, sondern um Grössenordnungen. Und da iat der Vergleich innerhalb des Kataloges schon aussagekräftig. Aber lassen wir das, sonst drehen wir uns im Kreis. (Einer der Gründe, warum ich mich darauf freue, nach meiner Genesung die Einladung von Dr. Mäder anzunehmen und ihn in Luzern besuchen ist, in die Welt der Auktionen hinein zu schnuppern, die mir total fremd und abenteuerlich ist.)
Ich bin ehrlich gespannt auf Deine Antwort.
Freundliche Grüsse
Gerald von Ameningen
Nachtrag: Hätte ich fast vergessen, Deine Frage über die Anzah Ringgeflechte zu beantworten. Bin grad in Eile, aber hier findest Du die gew. Info: viewtopic.php?f=1&t=5453