Bern im Jahre 1894:
Der Zylinder füllt sich mit Dampf, die Kolbenstangen beginnen sich zu bewegen, die Lok pfeift, zischend und schnaubend setzen sich die Räder der Lok in Bewegung. Das Ungetüm dampft über die Pflastersteine, Pferdefuhrwerke stieben auseinander, es fährt wirklich!
Es ist kein Traum aus dem vorletzten Jahrhundert, sondern Wirklichkeit und auch Sie können es noch heute erleben.
Wer wäre mal dabei, mit dem Berner Dampftram eine Runde zu drehen?
http://www.dampftram.ch/fahrplan.html
http://www.dampftram.ch/dampftramlok.html
Ich sehe dieses hübsche Tram alle paar Wochen in der Stadt herumkurven und bin noch nie damit gefahren. Ich fände es cool, wenn wir als Gruppe mitfahren könnten. Ob in historischen Kleidern oder nicht wäre noch zu klären (weiss nicht, wie viele von Euch Kleidung zwischen 1890 und 1900 haben).
Hier ein paar Infos zum Tram (von dampftram.ch):
(Auszug aus "Das Dampftram in Bern und in der Schweiz")
Schon zur Inbetriebnahme des Drucklufttrams auf der Strecke Friedhof - Bahnhof- Bärengraben im Jahre 1890 stand für die BTG der Bau einer Strecke Länggasse - Bahnhof - Wabern auf dem Programm. Vom Bahnhof aus gesehen waren dies die einzigen beiden Richtungen, in denen eine Strassenbahn in Richtung von in Entwicklung befindlichen Quartieren geführt werden konnte, ohne auf eine Aarebrücke angewiesen zu sein.
Während man sich bei der BTG über die Linienführung schon früh im klaren war, bot die Wahl des Traktionsmittels mehr Schwierigkeiten. Wegen ungenügender Leistungsfähigkeit der städtischen Turbinenanlage in der Matte, die die Kompressoren der BTG antrieb, kam der Druckluftbetrieb nicht mehr in Frage. Der elektrische Betrieb erschien technisch nocht nicht ganz reif, ausserdem war elektrische Energie in den benötigten Mengen in Bern noch nicht verfügbar. Somit entschied sich die BTG für den Dampfbetrieb. (.....)
Zwischen der Länggasse und Eigerplatz verkehrten die Züge alle zehn Minuten, nach Wabern halbstündlich. Die ursprüngliche Bestellung von sieben Lokomotiven basierte auf einem Stundentakt nach Wabern; die im letzten Moment zugestandene Fahrplanverdichtung zwang zur Nachbestellung einer achten Maschine. Durch Einrichtung einer Wasserstation am Bahnhof liess sich ab 1895 der Einsatz wieder von sechs auf fünf Lokomotiven reduzieren. Die Fahrgeschwindigkeit dürfte 10 bis 15 km/h betragen haben. Die BTG führte keinen Güterverkehr durch. (....)
Die BTG-Maschinen repräsentieren die ausgereifte Form der Brown'schen Dampftram-Lokomotiven; die Beschreibung trifft deshalb weitgehend auch auf die anderen ab ca. 1880 gelieferten Maschinen dieser Bauart zu. Das Pflichtenheift der BTG verlangte die Beförderung von 18 bis 20 Tonnen Anhängelast (zwei besetzte Anhänger) auf einer Steigung von 57 Promille mit 10 km/h. (....)