Gotthelf bald als Musical?

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Gotthelf bald als Musical?

Beitragvon cantarella am Fr 23 Jan, 2009 08:14

In letzter Zeit wird ja sowieso schon aus fast allem ein Musical gemacht, jetzt also vielleicht auch noch ein Gotthelf-Musical. Also ich weiss nicht...

Nach dem Vorbild der Thuner Seespiele werden im Emmental dereinst vielleicht grosse Gotthelf-Musicals inszeniert.

Schier das ganze Dorf hat sich zur Versteigerung der Glungge versammelt. Johannes, der Sohn des alten Glungge-Bauers, meint, das Bauernheimet billig ergattern zu können. Er wird von Hagelhans aber ein ums andere Mal überboten. Das macht ihn wütend. Er rennt zu seinem Widersacher, schreit ihn an: «Stärnecheib, du dir rate n-i, häb di still oder i gheie di i Dräck use.» Hagelhans lässt sich aber nicht beeindrucken: «Buebli, du bisch am Lätze», antwortet der imposante Mann ruhig und nimmt ein Bündel Banknoten hervor. «Da chöit dir luege, dass i nid nume cha biete, i cha o zahle.»

Die Szene aus «Uli der Pächter» ist unvergesslich – wie viele andere aus Franz Schnyders Gotthelf-Filmen. Etwa wie Uli sein Vreneli in die Kirche zur Hochzeit führt. Oder wie in der «Käserei in der Vehfreude» Felix während der Predigt einschläft und im Traum schluchzt: «Änneli, gib mer es Müntschi.»

Am Abklären

Gut möglich, dass die Werke des Emmentaler Dichters Jeremias Gotthelf bald auch auf andere Art und Weise bekannt werden: Eine Machbarkeitsstudie soll Auskunft geben, ob künftig jedes Jahr ein Gotthelf-Musical aufgeführt werden könnte. Die Trägerschaft der Studie, die von Bund und Kanton mit 40000 Franken unterstützt wird, übernimmt vorläufig das Forum Sumiswald. Dessen Geschäftsführer Christian Meier trägt die Musicalidee bereits seit drei Jahren mit sich. Die Form eines Musicals eigne sich bestens, um Gotthelfs Werke «einem breiten, auch jüngeren Publikum näherzubringen», heisst es in einer Medienmitteilung.

Wirtschaftlicher Nutzen

Die Initianten haben hohe Ziele: Sie orientieren sich am Heidi-Musical in Walenstadt oder an den Thuner Seespielen, die mit der «West Side Story» letzten Sommer 67000 Besucherinnen und Besucher anzogen. Für das Gotthelf-Musical hat Christian Meier bereits einen möglichen Aufführungsort im Kopf – bevor man diesen öffentlich bekannt gebe, gelte es aber noch einiges abzuklären, sagt er.

So oder so ist für die Initianten klar: Weil Gotthelfs Werke so beliebt sind, könnten die Musicals der Region einen «längerfristigen wirtschaftlichen Effekt» bringen.
(Berner Zeitung)

Quelle: http://www.bernerzeitung.ch/region/emme ... y/31623745
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Beitragvon Bryda am Fr 23 Jan, 2009 09:50

O je, Gott helf uns ...
Und: Mit Musicals
Gotthelfs Werke «einem breiten, auch jüngeren Publikum näherzubringen»
Öhm... Die Musicalgänger in meinem Bekannt- und Verwandtschaftskreis sind meines Wissens alle von der Generation meiner Eltern! :smt042
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Beitragvon Hifu am Fr 23 Jan, 2009 11:20

Bryda hat geschrieben:Öhm... Die Musicalgänger in meinem Bekannt- und Verwandtschaftskreis sind meines Wissens alle von der Generation meiner Eltern! :smt042


Falsch! Zwischen 14 und 20 habe ich ca. 15 Musicals gesehen. Zwischen 20 und 30 warens dann noch etwa 3 oder 4 (Ok, so viele gibts dann halt nicht mehr).

Gruss, Hifu :smt020
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Beitragvon Bryda am Fr 23 Jan, 2009 12:34

Huch! Sie verstecken sich doch überall?!! :smt103
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Beitragvon troupier suisse am Fr 23 Jan, 2009 16:37

Als ich im Dezember in Berlin war musste ich feststellen, dass es auch den Schuh des Manitu als Muscal gibt. Heute wird wirklich aus allem ein Musical gemacht. Man stelle sich das mal vor: "Guantanamo - das Musical", oder "Krieg und Frieden - das Musical", oder "Die Investmenthypothekenweltweitefinanzundwirtschaftkrise - das Musical".
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Beitragvon Hagelhans am Fr 23 Jan, 2009 16:51

Warum sagt man eigentlich nicht mehr Operete wen im Theater gesungen wird?
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Beitragvon Napoleon am Fr 23 Jan, 2009 17:10

Weil in eine Oper, nach der Ansicht der normalen Leute, nur Reiche alte Leute gehen. :smt081
Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind. Man muß mittelmäßig sein, wenn man beliebt sein will.
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