Ich hatte heut gerade eine interessante Diskussion. Ich kenne Reenactment eigentlich nur vom Ural über Europa bis nach Nordamerika. Was hingegen läuft diesbezüglich im Resten der Welt?
Wenn ich bedenke, dass Ägypten, die Mongolei, China, Japan, Südamerika etc. sehr interessante historische Hintergründe ausweisen, stellt sich mir die Frage, ob diese Verangenheit in irgendeiner Form auch von lokalen Gruppen gelebt wird?
Ich spreche da nicht von hessischen Mongolen- oder texanischen Azteken-Darstellern, sondern von lokalen Gruppen, die ihre Vergangenheit nachzustellen versuchen. Kulturen, die ihre Tradition noch sehr bewusst pflegen, wie etwa die japanische, sind aus "unserer" Optik sicher auch nicht mit Reenactment zu vergleichen. Interessanter wäre da wohl schon, ob es ägyptische Gruppen gibt, die pharaonische Epochen nachstellen oder ob es im nahen Osten ein Assassinen-Reenactment gibt.
Wenn es das nicht geben sollte: Was meint ihr, wieso das so ist? Hat das damit zu tun, dass traditionelle Werte in anderen Kulturen noch viel direkter verhaftet sind als in unserem "degenerierten" Westen? Oder einfach nur, weil man sich den "Luxus" des Reenactments in der Regel nicht leisten kann? Stehen allenfalls kulturelle, religiöse, soziale Gründe dagegen, dass man sich mit der Darstellung längst vergangener Zeiten beschäftigt, ausser vielleicht zum Gaudi einer Nomenklatura bei einem Staatsempfang?
Fragen über Fragen.
Ich habe auf jeden Fall nichts plausibles gefunden in unserem geliebten World Wide Web. Vielleicht habt ihr da mehr Infos.